Mario Gomez ist die Nummer eins

Mario Gomez ist die Nummer eins
Bayerns Tormaschine ist seit seinem Hattrick gegen Napoli am Dienstag der beste Stürmer Europas.

Zahlen lügen nicht - Mario Gomez ist die Nummer eins. In der Champions League, wo er gemeinsam mit Lionel Messi mit fünf Toren die Schützenliste anführt. Und in der Deutschen Bundesliga, wo er mit zwölf Treffern ebenso der erfolgreichste Torschütze ist.

Was Mario Gomez derzeit angreift, wird zu Gold. 17 Tore hat der 26-Jährige in 19 Pflichtspielen in dieser Saison erzielt. Beginnt man im Sommer 2009 zu rechnen, sind es 64 Tore in 68 Spielen.

Poleposition

Der jüngste Streich des 1,89 Meter großen Sturmhünen darf als i-Tüpfelchen auf Gomez' Leistungen der vergangenen Wochen und Monate bezeichnet werden.

Mit seinem Hattrick beim 3:2-Sieg in der Champions League gegen Napoli stieß er den Bayern nicht nur die Tür zum Achtelfinale weit auf, er hievte auch sich selbst auf einen ganz besonderen Platz an der Sonne.

Mit 17 Toren ist er bester deutscher Torschütze in der Champions League überhaupt. Zuvor hatte Michael Ballack (16) die Poleposition inne.

Gomez selbst wollte sich nach seiner Gala aber nicht zu sehr feiern lassen, sondern gab die Komplimente weiter: "Wir haben eine berauschende erste Halbzeit gespielt. Ich bin nur derjenige, der vorne drinsteht und die Tore macht." Kann man dem Sohn eines Spaniers und einer Deutschen so viel Bescheidenheit abkaufen?

Ja, man kann. Denn Gomez weiß nur zu gut, dass es auch ganz anders laufen kann für einen Stürmer, der an Toren gemessen wird.

30 Millionen

Nicht alle Experten waren Gomez wohlgesinnt, als er im Sommer 2009 als teuerste Verpflichtung in der Geschichte des FC Bayern und teuerste innerhalb der Deutschen Bundesliga von Stuttgart zum Rekordmeister wechselte. Fragen wurden gestellt: Brauchen die Bayern Mario Gomez überhaupt? Mit Luca Toni und Miroslav Klose hatten die Münchner doch ohnehin zwei groß gewachsene Mittelstürmer in ihren Reihen. Wozu also 30 Millionen Euro für diesen Gomez ausgeben?

Ein Jahr später waren die Zweifel an Gomez noch größer geworden. Die erste Bayern-Saison war zum Vergessen. Mickrige zehn Tore und viele bittere Stunden auf der Ersatzbank nagten an seinem Selbstvertrauen. Trainer Louis van Gaal, der nach Meistertitel, Pokalsieg und Champions-League-Finale ganz oben stand in der Gunst der Fußballfreunde am Weißwurst-Äquator, gab Gomez den Rest. Der selbstherrliche Niederländer wurde nicht müde zu betonen, dass die Verpflichtung nicht sein Wunsch gewesen war.

Hierarchie

Gomez war hinter Miroslav Klose, Thomas Müller und Ivica Olic in der Hierarchie der Bayern-Stürmer auf Platz vier abgerutscht. Höchste Zeit für den Reservisten, über einen Abschied nachzudenken. Doch der als nahezu perfekt geltende Transfer zum FC Liverpool, der Gomez zunächst ausleihen und dann kaufen wollte, scheiterte in letzter Sekunde am Veto der Bayern-Bosse.

Und wie so oft sollten Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge recht behalten. Nach Toni, Klose und Van Gaal kräht in München kein Hahn mehr.

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