Janko: "Ich bin fitter als vor dem Schweden-Spiel"

Ein Mann, der die Fußballnation spaltet: Marc Jankos Einberufung ins Nationalteam können nicht alle nachvollziehen.
Marc Janko zeigt sich nach seiner harten Vorbereitung optimistisch für die Spiele gegen Moldawien und Montenegro.

Janko, immer wieder Janko. Vor und nach jedem Länderspiel wird über Österreichs Mittelstürmer diskutiert und seine Nominierung hinterfragt. Er habe keine Spielpraxis, sei nicht fit genug und arbeite zu wenig in der Defensive lauten die Kritikpunkte.

Tatsächlich hat der 31-Jährige zuletzt zum Auftakt der EM-Qualifikation gegen Schweden eine Großchance ausgelassen und beim Gegentor Vorbereiter Ibrahimovic nicht gedeckt – obwohl er bei Standardsituationen für den Weltstar zugeteilt gewesen war. Dies bestätigte Teamchef Marcel Koller am Tag nach dem 1:1 und gestern auch Janko selbst in Stegersbach – wo sich das Team auf die beiden Länderspiele gegen Moldawien (Donnerstag) und Montenegro (Sonntag) vorbereitet. "Das kann man durchaus mir ankreiden", zeigte sich Janko selbstkritisch. Seine tatsächliche Laufleistung im Spiel gegen die Schweden kann nur eingeschätzt werden, weil Koller (im Gegensatz zu manchem Vorgänger) diese Auswertungen unter Verschluss hält.

Keine Alternativen

So oder so führt für den Teamchef weiterhin kein Weg an Janko vorbei – auch mangels Alternativen, wie er immer wieder betont. Der Schweizer muss sich damit abfinden, dass es derzeit auf der Stürmerposition nicht jene Qualität und internationale Klasse gibt, wie etwa im zentralen Mittelfeld (Alaba, Junuzovic, Baumgartlinger) oder in der Innenverteidigung (Dragovic, Hinteregger). Und darauf hoffen, dass das Team im Kollektiv und Janko im Einzelnen eine Leistungssteigerung erbringt.

Der Stürmer selbst ortet jedenfalls eine verbesserte körperliche Verfassung. "Ich habe zwar kein Spiel absolviert, weil in Australien die Liga erst am 11. Oktober beginnt, aber ich habe seit dem letzten Länderspiel vier Wochen harte Vorbereitung absolviert. Das hat Spuren hinterlassen, ich bin um einiges fitter als vor dem Schweden-Spiel", versichert der Legionär des FC Sydney.

Gegen Moldawien und Montenegro wird er wieder eine Schlüsselrolle einnehmen. Speziell am Donnerstag in Chisinau, gegen einen erwartungsgemäß defensiv eingestellten Gegner. Der Stürmer wird es aber auch nur dann richten können, wenn funktioniert, was zuletzt nicht funktioniert hat, für einen Erfolg aber essentiell sein wird: Das Flügelspiel. Doch genau hier lässt die aktuelle Verfassung von Kollers Auserwählten keine Steigerung erhoffen, sofern man davon ausgeht, dass der Schweizer auf Personalrochaden verzichten wird.

Marko Arnautovic durfte zwar zuletzt bei Stoke wieder spielen, hat aber in dieser Saison weder ein Tor erzielt, noch eines vorbereitet. Ebenso Martin Harnik, der in Stuttgart seinen Platz verloren und zuletzt gegen Hertha nach seiner Einwechslung ein Gegentor eingeleitet hat. Bleibt zu hoffen, dass die Außenverteidiger Fuchs und Klein steigende Form zeigen. Lazaro, der zuletzt in Salzburg auf dieser Position spielte, sei für Koller als Außenverteidiger noch keine Überlegung.

Vorbereitet hat man sich auf die Gegner mittels Videos. "Ich habe zwölf Spiele von Moldawien und neun von Montengro gesehen", sagt Koller. "Beide Teams stehen in der Defensive gut. Montenegro hat dazu mit Vucinic und Jovetic zwei Spieler, die nicht jedes Team hat."

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