Chaos nach HSV-Abstieg, Stöger bestätigt BVB-Abschied

Chaos kurz vor dem Schlusspfiff: Einige wollten sich mit dem Abstieg nicht abfinden.
Der HSV steigt erstmals ab, Wolfsburg rettet sich in die Relegation. Der scheidende Stöger führt den BVB in die Champions League.

Unwürdig verabschiedete sich der HSV nach 54 Jahren und 261 Tagen erstmalig aus der Bundesliga: Beim Stand von 2:1 für die Hamburger brachten Chaoten im Fanblock mit Pyrotechnik die Partie knapp vor dem Ende an den Rand eines Abbruchs, den Schiedsrichter Brych unbedingt verhindern wollte. Die Polizei marschierte mit Pferden und der Hundestaffel auf, um das Spielfeld zu räumen. Nach 17 Minuten Nachspielzeit ertönte dann doch noch der Schlusspfiff.

Die anderen Zuschauer schrien „Wir sind Hamburg und ihr nicht“ in Richtung der Hardcore-Anhänger. Nach 1866 Bundesligaspielen müssen die Hanseaten in die zweite Liga. Das Positive im Negativum: In der kommenden Saison gibt es wieder ein Hamburger Derby mit St. Pauli. Ein 2:1 gegen Gladbach reichte nicht aus, da Konkurrent Wolfsburg daheim gegen Absteiger Köln gewann und in die Relegation gegen Kiel geht.

Dabei hatte der letzte Spieltag mit viel Euphorie begonnen, die Fans empfingen enthusiastisch den Mannschaftsbus. Am Ende flossen Tränen, es herrschte blankes Entsetzen.

Chaos nach HSV-Abstieg, Stöger bestätigt BVB-Abschied

Zitterpartie zum Abschied

Peter erfüllte in Dortmund letztlich mit viel Bauchweh seine Mission und führte den BVB auf Platz vier und in die Champions League. Und das, obwohl man bei Hoffenheim schwach spielte 1:3 (und Platz drei) verlor. Stöger wird die Borussia in der kommenden Saison nicht mehr trainieren. Das sagte der Wiener nach dem letzten Saisonspiel. Als aussichtsreichster Nachfolgekandidat gilt Lucien Favre.

Stögers Aus kommt nicht überraschend. Der Ex-Austria-Meistermacher übernahm das Amt im vergangenen Dezember, wenige Tage nach seinem Rauswurf beim Absteiger 1. FC Köln, als Nachfolger von Peter Bosz auf Rang acht. Der Vertrag wurde bis 30. Juni 2018 befristet.

Zwar schaffte es Stöger, die Mannschaft in der Liga zu stabilisieren und am Ende auch in die Königsklasse zu führen. Doch selbst die akzeptable Punktausbeute bei nur vier Niederlagen in 19 Ligaspielen konnte ihn nicht vor anhaltenden Spekulationen um seine Zukunft bewahren.

Das frühzeitige Scheitern in der Europa League im Achtelfinale gegen Red Bull Salzburg, ein 0:6 beim FC Bayern, mit dem man jahrelang auf Augenhöhe war, und ein schwacher Auftritt im Derby auf Schalke (0:2) wogen in der Gesamtbeurteilung seiner Arbeit schwer. Die Leistungsschwankungen des Teams waren zu groß. Über Stögers Abschied wurde schon lange spekuliert, entgegen aller öffentlichen Dementis der Club-Bosse ("Peter Stöger ist unser erster Ansprechpartner.").

Für die Champions League qualifizierten sich somit Schalke, Hoffenheim und Dortmund. Fix in der Europa League spielt Leverkusen, das Hannover 3:2 schlug, die meiste Zeit aber knapp an der Champions-League-Qualifikation war. Baumgartlinger musste in der 23. Minute verletzt raus. Leipzig gewann in Berlin 6:2 und schoss sich in die Qualifikation für die Europa League. Stuttgart gewann in München sensationell 4:1 und dürfte sogar im Europacup mitmachen, wenn Frankfurt das Cupfinale gegen die Bayern verliert.

Tore von Burgstaller und Kainz

Die Eintracht verlor bei Vizemeister Schalke mit 0:1, weil Guido Burgstaller in der 26. Minute nach einer Freistoßflanke einen Kopfball versenkte. Der Kärntner beendete die Liga-Saison dadurch mit elf Toren.

Florian Kainz gelang in Mainz in der 23. Minute sein dritter Meisterschaftstreffer für Werder, außerdem bereitete der Steirer das entscheidende 2:1 durch Theodor Gebre Selassie vor. Kainz wurde in der 85. Minute für Zlatko Junuzovic ausgewechselt, der seinen letzten Einsatz für die Bremer absolvierte.

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