Salzburg beendet Rapids Titelträume

Berisha (Mi.) und Torschütze Ramalho geben sich die Hand, währenddessen drehen Fountas (li.) und Kara (re.) enttäuscht ab.
Rapid war in einem von Fehlpfiffen und Verletzungen geprägten Schlager erneut chancenlos - 0:3. Salzburg hat nun sieben Punkte Vorsprung.

Auch nach 777 Tagen bleibt Rapid ohne Sieg gegen Salzburg. Nicht einmal die Mindestanforderung (ein Punkt) gelang, um das Titelrennen offenzuhalten. Salzburg liegt nach einem ungefährdeten 3:0 (1:0) acht Runden vor Schluss bereits sieben Punkte vorne und kann die nächste Meisterfeier planen.

Den Bullen gelang damit ein Liga-Rekord: Elf von zwölf Frühjahrsspielen hat noch kein Team gewonnen. Und mehr schwerwiegende Fehlpfiffe hat es auch noch selten gegeben. Dazu später.

Salzburg beendet Rapids Titelträume

Grün gegen Grün

Die Partie begann mit einem Kracher: Ercan Kara und Filip Stojkovic stiegen in der dritten Minute zum Kopfball hoch und erwischten doch nur den Mitspieler. Kara blutete und bekam einen Turban, während Stojkovic schon wieder fit schien.

Weitermachen konnte aber nur der Teamstürmer – der Verteidiger gab nach einer Viertelstunde w.o., Thorsten Schick kam.

Salzburg beendet Rapids Titelträume

Dass es da noch 0:0 stand, lag auch an einem falschen Abseitspfiff. Beim 2:7 im Juni 2020 war das Schiedsrichter-Team mit Manuel Schüttengruber an der Spitze überfordert gewesen. Die Besetzungskommission glaubte an eine Steigerung, so wie sich Rapid seither gesteigert hat. Doch Patson Daka war beim vermeintlichen 0:1 nicht im Abseits, sondern einfach extrem schnell (11.).

Von Dakas fünf Toren gegen Rapid gelang dem Stürmer noch keines in Hütteldorf. Tore der Hütteldorfer waren nicht einmal im Ansatz zu erwarten. Nach neun sieglosen Duellen versuchte es Trainer Kühbauer mit einem neuen System: Im 4-3-2-1 wurden die Salzburger, die wie beim 4:2 im Februar ebenfalls auf ein 4-3-2-1 bauten, zwar erfolgreicher vom Strafraum ferngehalten. In Ballbesitz fehlte die gewohnte Präzision allerdings völlig. Nach einem gehaltenen Wöber-Schuss gab es erst in Minute 28 den ersten ernsthaften Angriff der Hausherren.

Salzburg beendet Rapids Titelträume

Nach 36 Minuten jubelte der Serienmeister: Einen Corner köpfelte Enock Mwepu an die Latte, Kara versuchte zu retten, Ramalho staubte ab.

Nach einem Barac-Fehler war es beinahe noch vor der Pause, während der fünfminütigen Nachspielzeit, entschieden. Daka schoss drüber.

Salzburg beendet Rapids Titelträume

Rot für Hofmann

30 Sekunden nach Wiederbeginn fiel der kommende Torschützenkönig. Max Hofmann hatte einen Rückpass schlampig gespielt und danach Daka berührt. Schüttengruber entschied auf Torraub und Rot – eine extrem strenge Regelauslegung. Den folgenden Freistoß setzte Zlatko Junuzovic an die Latte.

Nachdem Mateo Barac auf der Linie geklärt hatte, gab Taxi Fountas den ersten Rapid-Schuss ab – weit vorbei (54.). In Überzahl gestaltete Salzburg den Schlager noch überlegener, während bei Rapid alles schief lief. Daka stieg (unabsichtlich) auf Barac, auch der musste verletzt raus (68.). Die Entscheidung schien im Hütteldorfer Wind nahe, die überforderten Unparteiischen hatten etwas dagegen: Bei Mwepus Schuss wurde ein strafbares Abseits erfunden (79.).

Salzburg beendet Rapids Titelträume

"Joker" Adeyemi stach gleich zwei Mal.

Im Konter hatte Kelvin Arase gar die Chance aufs 1:1 – sein Schuss wurde geblockt (86.). In den Minuten 93 und 95 wurde aus einem verdienten Sieg noch ein sehr klarer: Joker Karim Adeyemi legte zwei Treffer zum 3:0-Sieg von Salzburg nach.

Rapid - Salzburg 0:3 (0:1)

Tore:
0:1 (36.) Ramalho
0:2 (90.+3) Adeyemi
0:3 (90.+5) Adeyemi

Rapid: Strebinger - Stojkovic (15. Schick), Hofmann, Barac (68. Grahovac), Ullmann - D. Ljubicic, Petrovic - Fountas, Ritzmaier (50. Greiml), Arase - Kara (68. Kitagawa)

Salzburg: Stankovic - Kristensen, Ramalho, Wöber, Ulmer - E. Mwepu (91. Seiwald), Bernede (74. Bernardo), Junuzovic - Berisha (74. Adeyemi), Daka, Aaronson (85. Okafor)

Rote Karte: Hofmann (46./Torraub)

Gelbe Karten: Petrovic bzw. Ulmer

Match Facts:

  • Beide Mannschaften beginnen in einem 4-3-2-1-System
  • Bereits in der 3. Minute ist das Match für längere Zeit unterbrochen - nach einem schlimmen Zusammenprall der beiden Rapidler Stojkovic und Kara
  • In der 11. Minute trifft Daka, das Tor wird wegen einer umstrittenen Abseitsstellung nicht gegeben
  • In der 15. Minute muss der nach dem Zusammenstoß angeschlagene Stojkovic vom Feld - Schick ersetzt ihn
  • In Folge macht Salzburg das Spiel, kann aber ein paar gute Chancen nicht nützen
  • In der 36. Minute ist es nach einem Eckballl von Junuzovic soweit: Ramalho verwertet einen Abstauber zur 1:0-Führung für die Gäste
  • Die Statistik nach der 1. Hälfte: Torschüsse Salzburg 2 - Rapid 0
  • Die 2. Hälfte beginnt mit einem Ausschluss: Hofmann sieht für eine Notbremse an Daka Rot
  • Den anschließenden Freistoß setzt Junuzovic an die Latte
  • Wenige Minuten später lässt Salzburg eine Doppelchance liegen
  • In der 56. Minute pariert Strebinger einen strammen Schuss von Berisha
  • In der 73. Minute kann sich Strebinger nach einem Aaronson-Schuss abermals auszeichnen
  • In der Nachspielzeit fällt die endgültige Entscheidung, als Adeyemi nach einem Konter trifft
  • Nur zwei Minuten später sorgt der "Joker" für das 3:0

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