Rapid unterliegt trotz guter Chancen in Bratislava mit 1:2

Rapid unterliegt trotz guter Chancen in Bratislava mit 1:2
Verpatzer Ausflug für Rapid in die Nachbarstadt: Bei Slovan unterliegen die Hütteldorfer nach Führung mit 1:2.

Die Rückkehr von Rapid in den Europacup ist missglückt: Nach starkem Start wurde Slovan beim Toreschießen sprichwörtlich geholfen. Nach einem heißen Abend wartet mit einem 1:2-Rückstand ein hitziges Rückspiel in einer Woche.

Ebenso spannend wie heikel wirkte vor Ort das Aufeinandertreffen der verfeindeten Fan-Gruppen: Zwei Stunden vor Spielbeginn ziehen sich stiernackige, rustikal tätowierte Glatzköpfe vor dem Stadion um. Sind das die berüchtigten Slovan-Hools? Nein, sie ziehen schwarze T-Shirts aus Kofferräumen, mit dem Aufdruck „Security“. Diese Herren werden für Sicherheit sorgen. Beruhigend?

Im veralteten Pasienky-Stadion fällt auf, dass die Bratislava-Fans ihren Verein Pressburg nennen. Auf einem anderen Transparent steht „Slovan Jugend“. Das ist kein sprachliches Service für die aus Wien angereisten Gäste, sondern hängt an einer grundsätzlichen Zuneigung der rechtsextremen Slovan-Szene zum Deutschen.

Ein Transparent daneben verbindet die Wappen der Austria und Slovan. 45 Minuten vor Spielbeginn marschiert lautstark eine Abordnung aus Wien mit der Fahne eines Austria-Fanklubs im Slovan-Sektor ein. Nicht weit entfernt machten 1100 Fans Stimmung für die in Rot-Blau spielenden Grünen.

Heißer Beginn

Trainer Goran Djuricin hat wie erwartet den laufstarken Veton Berisha (statt Ivan) gebracht. Nach einem Pass des Norwegers wird ein Alar-Schuss gerade noch von Greif abgewehrt (3.). Der Tormann ersetzt Stammgoalie Sulla. Nach einem Murg-Eckball wären beide chancenlos gewesen. Der Ball landete bei Stefan Schwab, der Kapitän schießt überlegt ein (12.).

Nach starkem Beginn hätte eine Ecke samt Sporar-Kopfball die Warnung für die Wiener sein müssen. Nach einem Bolingoli-Patzer gab es den nächsten Eckball. Und auch hier war der Kapitän erfolgreich: Bozikov köpfelte via Stange ein (29.).

Umso bitterer, dass eine Minute zuvor das 0:2 ganz nahe war: Ein großartiger Knasmüllner-Heber vom Mittelkreis aus war über Greif an die Latte geklatscht.

Eigentor

Nach der Pause wiederholte sich dieser Ablauf. Bei einem Berisha-Schuss reagierte Greif famos. Im Gegenzug beförderte Mateo Barac eigentlich unbedrängt eine Hereingabe von Cavric ins eigene Tor – 2:1 (49.).

Rapid wirkte geschockt und von der Hitze angeschlagen, nach 67 Minuten kam Ivan für Knasmüllner. Die nächste Top-Chance hatte aber Slovan – Cavric schoss am Fünfer daneben (74.). Vorne kam Guillemenot zum seinem Debüt, hinten wankten die Hütteldorfer.

Plötzlich die große Chance: Nach einer ungestümen Attacke von Savicevic an Alar gab es Elfmeter. Der Rückkehrer scheiterte gleich doppelt: Zuerst an Greif, dann per Kopf beim Abpraller (84.) – ein Selbstfaller.

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