Lewandowski als Objekt der Begierde

Mit seinen Toren hat sich Dortmunds Goalgetter ins Rampenlicht geschossen. Nun lockt auch noch Real.

Robert Lewandowski ist in aller Munde und bewegt die Gemüter. Längst nicht mehr nur in Dortmund und in München. Seit seinem Galaauftritt im Champions-League-Semifinale gegen Real Madrid (vier Tore) ist der Borussia-Goalgetter, dem ein Naheverhältnis zu den Bayern nachgesagt wird, auch in Spanien ein gefragter Mann.

Wie die Bild und die spanische Sportzeitung Marca am Samstag berichteten, nutzte Real Madrids steinreicher Präsident Florentino Perez höchstpersönlich die Gunst der Stunde und nahm den Stürmer nach dem Champions-League-Rückspiel in den Katakomben des Stadions Santiago Bernabeu zur Seite. Zehn Minuten habe das Werben um den polnischen Fußball-Nationalspieler gedauert. „Komm zu uns nach Madrid“, soll Pérez laut Marca gesagt haben.

Gespräche

Lewandowski als Objekt der Begierde
epa03682972 Dortmund's Polish striker Robert Lewandowski eyes the ball during the UEFA Champions League semi final second leg match between Real Madrid and Borussia Dortmund at Santiago Bernabeu stadium in Madrid, central Spain, 30 April 2013. EPA/KIKO HUESCA
Lewandowski, so wollen die Spanier erfahren haben, sei vom Angebot begeistert gewesen. Allerdings verwies das Blatt auch auf das angebliche Wechsel-Abkommen Lewandowskis mit Dortmunds Finalgegner in der Königsklasse, dem FC Bayern München. Der deutsche Rekordmeister und Finalgegner der Dortmunder dementiert freilich das Interesse an Lewandowski.

Aber nicht nur Präsident Perez riss sich demnach um Sprechzeit mit dem polnischen Treff-Ass, auch Real-Coach José Mourinho soll sich vertraulich mit Lewandowski unterhalten haben. Mourinho will den Stürmer angeblich zum FC Chelsea holen, sollte der exzentrische Portugiese denn im Sommer wie gemutmaßt Real verlassen und an seine alte Wirkungsstätte zurückkehren.

Und was sagen die Borussen? „Unser Wunsch ist nach wie vor, dass Lewandowski bei uns mindestens das letzte Jahr seiner Vertragslaufzeit spielt“, so Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der nach Jungstar Mario Götze (Bayern) nicht auch noch seinen Torgarant vorzeitig (Vertrag bis 2014) verlieren möchte. Es gebe „weder eine mündliche noch eine schriftliche Ausstiegsklausel“.

Konsequenzen

Lewandowski als Objekt der Begierde
epa03655819 Dortmund's general manager Hans-Joachim Watzke is seen prior to the UEFA Champions League quarter final second leg soccer match between Borussia Dortmund and Malaga CF in Dortmund, Germany, 09 April 2013. EPA/FEDERICO GAMBARINI
Die Dortmunder ziehen derweil jedenfalls bereits erste Konsequenzen aus dem Wechsel von Götze zum Ligarivalen nach München. Künftig will der Klub keinem Spieler bei Vertragsverhandlungen eine Ausstiegsklausel zugestehen. „Nach zwei Meisterschaften, einem Double und dem Erreichen des Champions-League-Endspiels haben wir als Borussia Dortmund jetzt einen Status, dass wir von jedem Spieler erwarten, sichohne Wenn und Aber an diesen Klub zu binden“, sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung

Als Vorbilder nennt Watzke dabei die Fußball-Nationalspieler Mats Hummels, Sven Bender und Marcel Schmelzer, die allesamt dem Verein die Treue geschworen haben. Mario Götze nutzt bekanntlich eine Klausel in seinem Vertrag, um im Sommer für eine festgeschriebene Ablöse von 37 Millionen Euro zu den Bayern zu wechseln.

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