Lampard rettet England ein 1:1

Lampard rettet England ein 1:1
Die Three Lions zittern sich in Wembley zu einem Unentschieden gegen die Ukraine.

Ein Heimremis gegen die Ukraine - in England war man am Mittwoch darum bemüht, nicht bereits in der Anfangsphase der Fußball-WM-Qualifikation den Haussegen schiefhängen zu lassen. Nach dem erzitterten 1:1 gegen den EM-Gastgeber liegen die Engländer punktegleich mit Leader Montenegro und mit Polen auf Rang zwei. Teamchef Roy Hodgson hob nach dem Spiel das Positive hervor. "Ich habe viele Aspekte gesehen, mit denen ich zufrieden bin."

Es dauerte bis zur 87. Spielminute, ehe Frank Lampard mit einem verwandelten Handselfmeter doch noch der Ausgleich für die ersatzgeschwächten Engländer gelang. Die Gäste aus der Ukraine hatten das Spiel zuvor im nicht restlos gefüllten Wembley-Stadion über weite Strecken dominiert. Evgen Konoplyanka hatte die Ukrainer in der 39. Spielminute durch einen Schlenzer aus 18 Metern in Führung gebracht.

Nur eine Minute nach dem Ausgleich sah Kapitän Steven Gerrard die Gelb-Rote Karte. Er muss gegen San Marino zusehen. Das sollte verkraftbar sein.

"Roys Flops bringen Supersommer zu plötzlichem Ende", schrieb die Boulevardzeitung "The Sun" in ihrer Online-Ausgabe.

Hodgson war mit dem Auftritt dennoch zufrieden. "Ich verlasse Wembley mit mehr Zuversicht, dass wir die Spieler haben, die England zur WM nach Brasilien bringen", betonte Hodgson. Der Teamchef musste zahlreiche Stammspieler vorgeben, darunter Stürmerstar Wayne Rooney oder die Chelsea-Verteidiger John Terry und Ashley Cole.

Auch Spanien überzeugt nicht

Auch Welt- und Europameister Spanien sicherte sich die Punkte in Georgien erst in der Schlussphase. Valencia-Stürmer Roberto Soldado brach das Abwehrbollwerk der Georgier nach sehenswerter Vorarbeit des eingewechselten Cesc Fabregas in Minute 86. Soldado, der den Vorzug gegenüber den Stürmerstars Fernando Torres und David Villa erhalten hatte, bescherte den Spaniern damit ihren 23. Sieg in einem Quali-Spiel in Serie.

"Es ist darum gegangen, die Geduld zu behalten", erklärte Teamchef Vicente del Bosque. "Das haben wir getan. Wir haben mehrere Optionen, um eine gegnerische Abwehr zu durchbrechen. Am Ende hat sich ein Loch aufgetan."

Gruppengegner Frankreich hielt mit einem 3:1-Sieg gegen Weißrussland seinen Kurs. "Spanien ist immer noch der Favorit in der Gruppe", meinte Bleus-Coach Didier Deschamps. "Aber es ist gut, dass wir schon sechs Punkte in der Tasche haben." Am 16. Oktober kommt es in Madrid zum ersten direkten Duell.

Italien vermochte nach dem 2:2 zum Auftakt in Bulgarien auch beim 2:0-Heimsieg gegen Außenseiter Malta nicht zu überzeugen. "Bis zum nächsten Spiel gegen Armenien im Oktober werden wir stärker sein", versprach Teamchef Cesare Prandelli. "Das Team ist derzeit nicht brillant." Deshalb müsse man mit den vier Punkten zufrieden sein. Dabei hatten die Italiener vor drei Monaten in Polen und der Ukraine noch das EM-Finale erreicht.

Die Niederlande arbeiten derweil die EM-Schmach - mit dem Aus in der Gruppenphase - wieder einmal mit einem souveränen Quali-Start auf. Den 4:1-Sieg in Ungarn bezahlten die Niederländer allerdings mit einer Oberschenkelverletzung von Stürmerstar Robin van Persie. Der Angreifer von Manchester United wurde zur Pause ausgewechselt. "Es war eine Vorsichtsmaßnahme. Es sollte nicht zu schlimm sein", beruhigte Oranje-Trainer Louis van Gaal. Flügelspieler Arjen Robben kam wegen Leistenproblemen gar nicht zum Einsatz.

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