Krach beim FC Barcelona

Lionel Messi sucht seine Form und eine Basis mit Trainer Luis Enrique.
Superstar Messi liegt mit Trainer Luis Enrique im Clinch. Dieser ist bereits angezählt.

Die einst heile Welt beim FC Barcelona hat vor dem Cup-Spiel am Donnerstag gegen Elche (22 Uhr) Risse bekommen. Ein Machtkampf zwischen Superstar Lionel Messi und Trainer Luis Enrique verschärft die Krise beim spanischen RenommierKlub kurz nach der Entlassung von Sportdirektor Andoni Zubizarreta und dem Rücktritt von Urgestein Carles Puyol.

Die Zeitung „El País“ berichtete von einem „Brand“, der Team und Verein zu destabilisieren drohe. Luis Enrique trat am Mittwoch vor die Presse und beteuerte, er habe „mit keinem Spieler Probleme“. Bei den weiteren Ausführungen des mit Fragen bombardierten 44-Jährigen wurde aber klar, dass nicht alles in Ordnung ist. Berichte über sehr heftige Diskussionen mit Messi wolle er „weder bestätigen noch dementieren“. Was innerhalb der Mannschaft passiere, bleibe in der Kabine, fügte er mit strengem Blick hinzu.

Dass etwas nicht stimmt, wurde aber schon am Sonntag deutlich, als Messi und Neymar nach dem Eigentor von Jordi Alba auf der Bank schelmisch scherzten. Nach seiner Einwechslung legte Messi in der zweiten Halbzeit eine fast schon provokative Lustlosigkeit an den Tag. Nach dem Abpfiff soll sich der Argentinier in der Kabine zudem mit dem Teampsychologen und Coach-Vertrauten Joaquín Valdés angelegt haben, wie die Zeitung „AS“ berichtete.

Machtkampf

Laut Medien hatte es sich Luis Enrique schon kurz nach seiner Amtsübernahme im Sommer mit Messi verscherzt, als er auf einer Pressekonferenz tönte: „Der Führer hier bin ich.“ Seitdem seien die Differenzen zwischen beiden weiter gewachsen. Beim Training am Freitag sollen sich Star und Coach mächtig in die Haare geraten sein, als Luis Enrique ein Tor des viermaligen Weltfußballers aberkannt hatte.

Die Kapitäne Andrés Iniesta und Xavi sollen versucht haben, im Konflikt zu vermitteln. Auch Klubboss Josep Bartomeu wolle eingreifen, wenngleich er wegen der Fehleinkäufe (Vermaelen, Douglas) und des vom Weltverband FIFA auferlegten Transferverbots selbst in der Kritik steht. Erst Anfang der Woche war Zubizarreta als Schuldiger ausgemacht und entlassen worden, woraufhin auch dessen Assistent Puyol zurücktrat.

Ob bei einer möglichen Entlassung des Coaches wieder Ruhe am Camp Nou einkehrt, wagen viele zu bezweifeln. Nicht wenige befürchten, dass Messi den Verein verlassen könne. Seit Montag folgt er auf Instagram dem FC Chelsea und auch Profis des englischen Clubs.

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