Keine Sporthilfe von den Steuerfahndern
Der Sport und die liebe Steuer – in Österreich heizte zuletzt Base-Jumper Felix Baumgartner dieses Thema an. Das österreichische Finanzamt erkennt ihn nicht als Spitzensportler an, weshalb er seinen Hauptwohnsitz in die Schweiz verlegt hat. Wenn Spitzensportler überwiegend bei Sportveranstaltungen im Ausland auftreten, müssen sie nur ein Drittel ihrer Einkünfte aus Preisgeldern und Werbeverträgen versteuern. Das entspricht einem Steuersatz von maximal 17 Prozent.
In Deutschland war zuletzt helle Aufregung rund um Bayern-Präsident Uli Hoeneß. Der soll ein geheimes Konto in der Schweiz gehabt haben, wo die Gewinnen von Aktienspekulationen hingingen – ohne Kapitalertragssteuer zu zahlen.
Peter Graf, der Vater der ehemaligen Tennis-Königin Steffi hatte dem deutschen Fiskus rund 42 Millionen Mark Einkommen seiner Tochter verschwiegen. Er wurde zu drei Jahren und neun Monaten Haft wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 12,3 Millionen Mark verurteilt. Nach 25 Monaten kam er wegen guter Führung frei. Ende Dezember 2000 wurden die Steuerbescheide rechtskräftig, denen zufolge Steffi Graf 27 Millionen Mark Steuern nachzahlen musste.
Deutschlands Tennislegende Boris Becker gab vor Gericht zu, dass er jahrelang den Hauptwohnsitz mit Monaco angegeben hatte, tatsächlich aber in München lebte. Insgesamt soll er so Einkommens- und Vermögenssteuern in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro hinterzogen haben. Er bekam zwei Jahre Haft auf Bewährung und 500.000 Euro Geldstrafe. Noch vor dem Prozess hatte er eine Nachzahlung von 3,1 Millionen Euro geleistet.
Der ehemalige deutsche Springreiter und Geschäftsmann Paul Schockemöhle entzog dem deutschen Fiskus über eine Stiftung in Liechtenstein Steuern in zweistelliger Millionenhöhe. Er wurde zu elf Monaten Haft auf Bewährung und 22,6 Millionen Mark Steuernachzahlung verdonnert.
Michael Ballack soll 2006 im Duty-Free-Shop in Dubai Spielzeug für seine Kinder sowie eine Handtasche gekauft haben – ohne dies bei der Einreise in Deutschland beim Zoll deklariert zu haben. Damit „sparte“ der ehemalige Fußball-Start vermeintlich 350 Euro Einfuhrumsatzsteuer – die er beim Zoll bei der Aufdeckung bezahlte. Dennoch wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Steuerhinterziehung eingeleitet. Noch vor dem ersten Gerichtstermin zahlte Ballack 70.000 Euro, das Verfahren wurde eingestellt.
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