Kantersieg und Bundesliga-Rekord für Salzburg

Kantersieg und Bundesliga-Rekord für Salzburg
Die Bullen fegen im West-Derby mit 6:0 über Wacker Innsbruck hinweg und sind seit 31 Spielen ungeschlagen.

31 Spiele – keine andere Mannschaft ist in der fast 40-jährigen Bundesliga-Geschichte so lange ungeschlagen geblieben wie die aktuelle Salzburg-Elf. Mit einem sehenswerten 6:0 gegen Innsbruck wurde der Rekord fixiert.

Von der ersten Minute lief das Spiel in Richtung des Innsbrucker Tores. Der Salzburger Druck war so groß, dass die Tiroler Fehler machen mussten. Der Erste, der sich einen folgenschweren Fauxpas leistete, war just der Kapitän: Abrahams unpräziser Querpass fiel Kampl vor die Füße, dessen präzisen Querpass schob Alan ins leere Wacker-Tor – 1:0 (8.).

Kantersieg und Bundesliga-Rekord für Salzburg
Die Innsbrucker waren in allen Bereichen überfordert. Teamspieler Hinterseer blieb ohne Partner Wallner, der überraschend nur auf der Bank saß, als Solospitze ohne Unterstützung. Die drei flinken Offensivspieler Schütz, Jevtic und Kuen sahen den Ball nur aus großer Entfernung, und die zwei defensiven Mittelfeldspieler Piesinger und Löffler wurden einfach überlaufen. Da musste die defensive Viererkette einfach im Minutentakt patzen.

Spätestens nach der 16. Minute war nur mehr die Höhe des Salzburgers Sieges ein Thema: In dieser hatte Wacker-Keeper Safar wegen eines Torraubes Rot gesehen, nachdem er im Strafraum mit beiden Beinen voraus dem auf ihn zu laufenden Mane entgegen gerutscht war. Den Salzburger, der dem Zusammenprall mit einem Sprung ausgewichen war, berührte er zwar nicht, aber laut Regelwerk reicht ja für ein zu ahndendes Foulspiel schon der Versuch, dieses zu begehen.

Torfestival

In Überzahl konnten es sich die Salzburger leisten, dass der nach einem Bändereinriss überraschend fitte Soriano den ebenfalls verhängten Elfmeter neben das Tor rollte. Denn noch einmal Alan (23.), Ilsanker (26.) und Mane (44.) stellten noch in der ersten Hälfte auf 4:0.

Nach dem Wechsel hätten zumindest ebenso viele Treffer fallen müssen. Doch die Salzburger gingen nun fahrlässiger mit ihren vielen Chancen um. Nur mehr Svento (5:0/58.), der wegen der Ausfälle von Schwegler und Klein erstmals in Salzburg Rechtsverteidiger spielte, und Soriano (6:0/81.) waren erfolgreich.

FC Red Bull Salzburg - FC Wacker Innsbruck 6:0 (4:0)

Red Bull Arena, 12.219 Zuschauer, SR Eisner.


Tore: 1:0 ( 8.) Alan
2:0 (23.) Alan
3:0 (26.) Ilsanker
4:0 (44.) Mane
5:0 (58.) Svento
6:0 (81.) Soriano

Salzburg: Walke - Svento, Ramalho (61. Schiemer), Hinteregger, Ulmer - Kampl (60. Berisha), Ilsanker, Leitgeb, Mane - Alan (75. Meilinger), Soriano

Innsbruck: Safar - Bergmann, Abraham, Vucur, Hauser - Löffler (66. Jaio), Piesinger - Schütz, Jevtic (18. Schober), Kuen - Hinterseer (86. Gründler)

Rote Karte: Safar (16./Torraub)

Gelbe Karten: keine bzw. Hinterseer

Anm.: Soriano verschießt einen Elfmeter (19.)

Tabelle

Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Wir haben von der ersten Sekunde an das umgesetzt, was uns auch in den letzten Wochen ausgezeichnet hat. Wir haben auch einen günstigen Spielverlauf gehabt. Aber meine Mannschaft hört nie auf, Druck zu erzeugen. Sie hat sichtlich Freude am Spiel. Jetzt, wo wir den neuen Rekord haben, ist es eine große Auszeichnung für uns. Denn da waren auch sehr schwere Partien dabei. Und 31 Spiele in Serie nicht zu verlieren, ist schon Klasse. Es ist zwar kein Titel, aber ich bin schon erleichtert, dass wir es jetzt geschafft haben."

Kevin Kampl (Salzburg-Mittelfeldspieler, vier Assists): "Das Wichtigste war, dass wir sehr gut reingekommen sind, Vollgas gegeben und auch schnell die Tore geschossen haben. Der Sieg war hochverdient, eigentlich hätten wir höher gewinnen müssen. Der Ausschluss von Safar war nicht entscheidend, wir hätten auch sonst unser Spiel gemacht. Wir wollen jetzt weitermachen und uns laufend für unsere Arbeit belohnen. Keiner von uns ist mit irgendetwas zufrieden. Am Besten soll es die ganze Meisterschaft so weitergehen. "

Roland Kirchler (Wacker-Trainer): "Es war wie ein Spiel auf einer schiefen Ebene. Nach dem Elfmeter wusste ich, dass es unmöglich ist, gegen diese Klassemannschaft etwas zu machen. Es war nur noch die Frage, ob die Red-Bull-Spieler weiter so hungrig sind. Leider waren sie das. Wer selbst einmal Fußball gespielt hat, weiß, dass man sich in so einem Spiel am liebsten mit einer Schaufel eingraben würde. Diese Schaufel habe ich aber nicht gefunden. Meine Mannschaft hat alles versucht, ich kann ihr keinen Vorwurf machen. Wir sind letztendlich im Kreis gerannt und nie in die Zweikämpfe gekommen."

Szabolcs Safar (Wacker-Torhüter): "Es hat keinen Kontakt gegeben, daher war es für mich kein Foul und keine Rote Karte. Wir bekommen kaum einen Elfmeter, gegen uns gibt es aber auf Verdacht einen. Wenn der Ausschluss nicht gewesen wäre, wäre es nicht so schlecht gelaufen. So eine schlimme Niederlage tut dem Selbstvertrauen nicht gut."

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