Jelic will bei Rapid Tore sprechen lassen

Aufwärmen für mehr: Matej Jelic (Mitte) ist am Freitag erstmals zu einem Rapid-Spiel geflogen. Ob der Kroate heute gegen Altach von Beginn an stürmt, lässt Trainer Barisic offen
Vor dem Debüt in Altach: Trainer Barisic hilft Neuzugang Jelic über die Sprachbarriere.

Carsten Jancker deutet auf die auf dem Rasen verteilten Hindernisse und sagt zu Matej Jelic: „Hütchen heißt das. Hütchen!“ Jelic nickt stumm, läuft wie beim Stürmertraining vorgegeben mit nur einem Ballkontakt um das Hütchen und zieht ab.

Der neue Rapid-Stürmer kann zwar überhaupt nicht Deutsch und kaum Englisch – wo das Tor steht, weiß der Kroate aber zumindest beim Zusatztraining am Donnerstag. Egal, ob mit links oder rechts: Fast jeder Schuss landet im Netz.

„Bravo, Jela“, ruft der verblüffte Ersatztormann Tobias Knoflach. „Jela“ war der Spitzname des letzten kroatischen Goalgetters bei Rapid: Nikica Jelavic. Der 24-jährige Jelic hat ihn geerbt.

Spitznamengeber Jelavic; Vorgänger Beric mit der besten Bundesliga-Torquote in der Rapid-Historie – es sind große Fußstapfen, die von der neuen Nummer 9 ausgefüllt werden sollen. Deshalb bremst Trainer Zoran Barisic auch vor der möglichen Jelic-Premiere in Altach (16 Uhr): „Er wird Zeit brauchen, und wir werden Geduld mit ihm haben. Alle unsere Neuzugänge der letzten Jahre mussten sich erst bei Rapid eingewöhnen. Das ist nur logisch, weil kein einziger Neuzugang von einem besseren Klub oder aus einer stärkeren Liga gekommen ist.“

Stürmer-Rotation

Jan Novota weiß als Slowake, dass Jelic bei seinem Ex-Klub ähnlich angespielt wurde: „Der Stil von Zilina ist mit unserem vergleichbar.“

Dennoch, das perfekte Timing von Beric beim Spielaufbau und Ballhalten kann der Neue noch nicht haben. Statt des gesetzten Beric kündigt Barisic nun wechselnde Besetzungen im Sturm an: „Wir haben mit Jelic, Alar, Prosenik und Tomi unterschiedliche Typen. Wir werden stärker darauf achten, wie der Gegner spielt und welche Innenverteidiger auf unsere Stürmer warten.“

Matej Jelic selbst wirkt sehr ruhig. Die Mitspieler wissen noch nicht, ob es an der Sprachbarriere liegt, oder ob der Mann aus Nasice schüchtern ist. Zum Glück von Jelic spricht das Gastarbeiterkind Barisic fließend Kroatisch: „Jelic weiß aber, dass er so schnell wie möglich Deutsch lernen soll. Das hat schon mit dem Kurs für Beric und Grahovac super geklappt.“

Vorerst helfen auch die Kroatisch sprechenden Mitspieler Pavelic, Alar und Grahovac. „Hütchen“ spricht Jelic am Ende der Einheit mit Jancker fast akzentfrei aus.

Canadi zu St. Gallen?

Kroatisch spricht auch Damir Canadi. Und Schwyzerdütsch? Zu den Gerüchten, der Altach-Coach soll mittels seiner Ausstiegsklausel zu St. Gallen wechseln, sagt Canadi „gar nix. Das kann nur St. Gallen beantworten“.

Zu Rapid meint der Wiener: „Sie sind die Nr. 1 in Österreich. Wir brauchen eine außergewöhnliche Leistung.“

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