Innsbrucker Angst vor dem Platzsturm

Innsbrucker Angst vor dem Platzsturm
Die Tiroler schlagen sich sportlich alles andere als wacker. Jetzt machen auch noch die Fans Ärger.

Der Vereinsname ist längst so realitätsfremd wie mancher Fan und Funktionär rund ums Tivolistadion. Der Innsbrucker Traditionsklub schlägt sich in seiner Jubiläumssaison (100. Geburtstag) alles andere als wacker. Vielmehr gibt der Klub seit Wochen ein erbärmliches Bild ab, auf und neben dem Rasen.

Sportlich präsentiert sich das Schlusslicht allzu oft als vogelwilder Haufen, der vor dem Duell mit Aufsteiger Wolfsberg lediglich mit der schwächsten Offensive (fünf Tore) und der schlechtesten Abwehr (21 Gegentreffer) aufwarten kann, aber auch hinter den Kulissen regiert das blanke Chaos: Erst am Montag hatte Obmann Plattner Wacker-Sportdirektor Prudlo mit der Suche nach einem Verteidiger beauftragt, einen Tag später ließ Vorstandssprecher Bodner schon wieder ausrichten, dass es keinen neuen Verteidiger geben werde.

Und wären das nicht schon genug Probleme, spielen nun auch noch die Innsbrucker Fans verrückt. Nach der 0:3-Niederlage am vergangenen Samstag in Graz hatten einige Anhänger der Mannschaft bei der Rückkehr aufgelauert, einige Spieler wurden dabei sogar bedrängt und bis vor die Wohnungstür begleitet.

Am Samstag droht die Situation nun vollends zu eskalieren. Zumal via Internet im Falle einer Wacker-Niederlage bereits ein Platzsturm angekündigt wurde. "Wir nehmen die Sache sehr ernst", meint Geschäftsführer Gerald Schwaninger.

Doch der Tiroler Parade-Klub hat sich längst mit Haut und Haar seiner eigenen Anhängerschaft ausgeliefert. Im Zuge des Konkurs des FC Tirol vor zehn Jahren hatte sich eine findige Fangruppierung die Rechte am Namen "Wacker Innsbruck" gesichert. Nun muss der Verein Jahr für Jahr einen fünfstelligen Betrag an die Anhänger zahlen, um überhaupt als FC Wacker Innsbruck in der Liga spielen zu dürfen.

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Kommentar

Kommentare