Herzog kann "Trottelaussagen nicht mehr hören"

Andreas Herzog hätte sich selbst gern als ÖFB-Teamchef gesehen.
Andreas Herzog wäre gerne Teamchef geworden. Die Ansicht, dass er zu wenig Erfahrung hätte, teilt er nicht.

Andreas Herzog hat in seiner Kolumne auf der deutschen Website Deichstube.de seine Enttäuschung über die Absage des ÖFB bei der Wahl des neuen Teamchefs kundgetan. "Schade, ich wäre wirklich gerne Teamchef unserer Nationalmannschaft geworden. Das ist schon etwas enttäuschend. Aber ich wünsche Franco Foda wirklich alles Gute", schrieb der Wiener. Für ihn werde sich etwas Anderes ergeben.

"Da bin ich optimistisch", meinte der 49-Jährige. Dass ein Engagement bei seinem Ex-Club Werder Bremen zustande komme, glaube er aber nicht. "Bei Werder würde ich sofort als Trainer einsteigen, das ist ein ganz besonderer Verein für mich. Ich bin in den Medien schon oft als Kandidat gehandelt worden, aber es hat nie konkrete Gespräche gegeben. Deswegen rechne ich nicht damit, dass sich das diesmal ändern wird", betonte Herzog. Bei Werder war am Montag Trainer Alexander Nouri freigestellt worden, Florian Kohfeldt übernahm interimsmäßig.

Herzog ärgere sich, wenn er liest, er hätte als Trainer nicht genügend Erfahrung. "Diese Trottelaussagen kann ich ehrlich gesagt nicht mehr hören. Ich habe über 100 internationale Spiele als Cheftrainer gemacht. So viele Spiele haben viele Trainer nicht mal in der Bundesliga hinter sich. Ich habe so viel erlebt, ich könnte sofort eine Mannschaft übernehmen", schrieb der ÖFB-Rekordnationalspieler. "Ich kann warten, bin aber auch für andere Sachen offen."

Laut eigenen Aussagen hat Andreas Herzog "über 100 internationale Spiele als Cheftrainer gemacht". Stimmt das?

Als Cheftrainer nicht, nein. Herzog war den größten Teil seiner bisherigen Trainerkarriere Co-Trainer in den USA und in Österreich. Unter Josef Hickersberger und Karel Brückner bestritt er als Co-Trainer insgesamt 34 Spiele mit der österreichischen Nationalmannschaft. Es folgten 28 Einsätze als Trainer der ÖFB-U21.

Danach wechselte Herzog über den Atlantik in die USA, wo er als Co-Trainer unter Jürgen Klinsmann bei 91 Spielen der US-Nationalmannschaft an der Seitenlinie stand. Zudem leitete er 2015 und 2016 die U23 der USA, wo er 11 Spiele als Cheftrainer betreute.

Insgesamt kommt Herzog auf nur 39 internationale Spiele als Cheftrainer - und diese allesamt im Nachwuchsbereich. Zählt man allerdings seine Aufgaben als Co-Trainer in Österreich und den USA hinzu, kann Herzog auf die Erfahrung aus stolzen 164 Länderspielen bauen.

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