Herbe Klatsche für ÖFB-Damen in Spanien

Österreichische Torfrau
Die Österreicherinnen mussten beim haushohen Favoriten in Spanien eine bittere 0:4-Niederlage hinnehmen.

Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam hat auf dem Weg zur Fußball-WM 2019 in Frankreich einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Die ÖFB-Truppe stand am Dienstag in einer Neuauflage des EM-Viertelfinales in Palma auf Mallorca gegen Spanien auf verlorenem Posten und schlitterte in eine 0:4-Niederlage. Die Spanierinnen revanchierten sich eindrucksvoll für das Out bei der EM in den Niederlanden.

Für den Weltranglisten-17. trafen im Iberostar Estadi Alexia Putellas (3.), Patricia Guijarro (16.), Irene Paredes (43.) und Virginia Torrecilla (57.). Spanien führt damit die Gruppe 7 nach drei Siegen aus drei Spielen weiter makellos an. Österreich fiel mit sechs Zählern hinter die punktgleichen Finninnen zurück, die eine Partie weniger ausgetragen haben, daher noch ohne Punktverlust sind. Nur die Gruppensieger qualifizieren sich fix für die Endrunde, die vier besten Gruppenzweiten spielen sich in den Play-offs ein weiteres EM-Ticket aus.

ÖFB-Damen ohne gewohnte Qualitäten

Für die überragenden Spanierinnen war es WM und EM zusammengerechnet bereits der 15. Quali-Sieg in Folge, 23 Mal gab es mittlerweile keine Niederlage mehr. Österreich ging hingegen zum ersten Mal seit einem 0:1 gegen Norwegen in Steyr am 10. April 2016 wieder einmal in einer Qualifikations-Partie als Verlierer vom Platz - nach fünf ungeschlagenen Spielen.

Von der Thalhammer-Truppe, in der die wiedergenesene Laura Feiersinger in der Startelf stand, war von Beginn an nichts von dem zu sehen, was sie bei der EM noch ausgezeichnet hatte. Kapitänin Nina Burger und Co. fehlte jegliche Spritzigkeit und sie verschliefen die erste Hälfte völlig. Die Spanierinnen konnten nach Belieben kombinieren, die Gäste kamen nicht in die Zweikämpfe und so hatte Putellas schon nach etwas mehr als zwei Minuten keine Mühe, aus etwas mehr als elf Metern platziert via Innenstange einzuschießen.

Das 2:0 (16.) wurde durch einen Fehlpass von Verena Aschauer eingeleitet. Amanda Sempedro gab zur Mitte, dort konnte die völlig vernachlässigte Guijarro aus acht Metern einschießen. Bei einem Fernschuss der starken Jennifer Hermoso (24.) rettete die Latte. Der dritte Treffer war aber nur aufgeschoben. Nach einer Hermoso-Flanke wurde Paredes nicht genau gedeckt und Manuela Zinsberger war gegen ihren Kopfball machtlos (43.).

90 Minuten chancenlos

Nach dem Seitenwechsel konnte sich die ÖFB-Auswahl etwas besser wehren, vorne gab es aber in 90 Minuten keine einzige Topchance. Ganz anders die Gastgeberinnen, die sich mit der klaren Führung nicht begnügten. Einen Putellas-Schuss lenkte Zinsberger noch ans Aluminiumgehäuse, gegen den Kopfball-Abstauber von Torrecilla (57.) war sie aber machtlos. In den ersten beiden Partien in Serbien (4:0) und gegen Israel (2:0) war die Niederösterreicherin, im EM-Elfmeterschießen gegen Spanien eine der Heldinnen, noch ohne Gegentor geblieben.

Schon jetzt scheint sicher, dass die Österreicherinnen in der Gruppenphase im Kampf um Rang eins mehr Punkte machen müssen als die Spanierinnen. Denn bei Punktegleichheit würde zuerst das direkte Duell entscheiden und ein Ergebnis von 4:0 oder höher wird es am 10. April 2018 im zweiten direkten Duell in Österreich realistisch gesehen nicht geben. Zuvor trifft Österreich noch am 5. April zu Hause auf Serbien.

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