Haas: "Es wird ein Riesenfest geben"

Haas: "Es wird ein Riesenfest geben"
Mario Haas, 38, wird am Samstag gegen Wr. Neustadt zum letzten Mal für die Grazer spielen.

Am 29. Mai 1993 trug Mario Haas erstmals das Sturm-Leiberl, sein Liga-Debüt feierte er am 31. Juli 1993. Fast zwei Jahrzehnte später wird der 38-Jährige heute gegen Wr. Neustadt seinen Abschied geben. 455-mal spielte der ehemalige Frankreich- und Japan-Legionär für die Grazer, er hält bei 145 Toren in der Bundesliga.

KURIER: Mit welchen Gefühlen gehen Sie in das Spiel?
Mario Haas: Mit einem tollen Gefühl. Es wird ein Riesenfest geben. Zuerst für Sebastian Vettel, dann für mich (Der Formel-1-Weltmeister fährt zu Mittag in der Innenstadt vor, Anm.).

Ihr Herbst war aber wenig feierlich, zumal Sie kaum zum Einsatz gekommen sind?
Es hat einfach nicht gepasst, der Trainer hat nicht auf mich gesetzt. Das habe ich zu akzeptieren, aber hinhauen tu’ ich deshalb nicht.

Wer war Ihr bester Trainer?
Da gibt es nur einen: Ivica Osim. Ich habe auch heute noch Kontakt zu ihm. Er kommt demnächst wieder für längere Zeit nach Graz.

Sie waren drei Mal Meister, zuletzt 2011. Warum ist Trainer Foda danach gescheitert?
Es gibt einfach Zeiten, in denen es super läuft und Zeiten, in denen alles scheiße ist. Aber: Die Gegner haben sich verstärkt und außerdem besser auf uns eingestellt. Wir haben auswärts einfach zu viele Punkte gelassen, dazu kam viel Pech.

Haben Sie ein Lieblingstor, das Sie für Sturm erzielt haben?
Ja, den Fersler gegen die Austria vor vier Jahren. Das haben sich über 60.000 auf YouTube angesehen.

Sie gingen 1999 nach Frankreich, und 2005 nach Japan. Bereuen Sie diese Schritte?
Auf keinen Fall. Jeder, der die Chance hat, ins Ausland zu gehen, wäre dumm, wenn er sie nicht nützen würde. Straßburg war weniger erfolgreich, die Zeit in Japan dafür mit zwei Cupsiegen umso schöner. Ich habe viel mitgenommen.

Auch die japanische Sprache?
Ja, einige Brocken kann ich (nennt japanische Wörter, Anm.). Die Schrift brauchst du aber gar nicht erst lernen.

Sie haben vor drei Jahren ein Comeback-Angebot von Teamchef Brückner abgelehnt. Aus heutiger Sicht eine richtige Entscheidung?
Ganz sicher. Ich hätte mir viel zusammenhauen können. Ich habe damals gemeint, dass man besser den jungen Stürmern eine Chance geben sollte. Der Weg war der richtige, wie man sieht.

Welche Aufgaben haben Sie nach Beendigung Ihrer aktiven Laufbahn bei Sturm?
Ich bin ohnehin schon im Marketing tätig. Das Schöne ist, dass ich in alle Bereiche reinschnuppern kann. Meine Sturm-Zeit ist also längst nicht vorbei.

Was kann der Klub in dieser Saison noch erreichen?
Das Ziel ist ein internationaler Startplatz. Die Mannschaft hat die nötige Qualität.
 

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