Granitköpfe

Der ehemalige Tormann Karlheinz Kopf hatte im Herbst 2002 Frank Stronach (und dessen Doppelfunktion als Austria-Boss und Bundesliga-Präsident) im KURIER dermaßen kritisiert, dass der damalige ÖFB-Präsident Stickler den Wahrheitsgehalt der Kopf-Zitate anzweifelte und empört über den KURIER war. Doch Kopf stand zu seinem Wort.

Jetzt könnte Kopf der Nach-Nach-Nachfolger von Stronach, nämlich Liga-Präsident werden. Mittlerweile ist Kopf zweiter Nationalratspräsident. Ein ÖVPler war er immer schon. Allein schon deshalb hat Wahlwerbung auf einer Sportseite nichts verloren. Daher sei nur lakonisch festgestellt: Kopf ist Vorarlberger. Olympia-Präsident Stoss ist Vorarlberger. ÖOC-Generalsekretär Mennel, der am 11. Dezember auch zum Präsidenten der Eishockey-Liga gekürt werden soll, ist Vorarlberger. Herren-Ski-Chef Berthold ist Vorarlberger.

Vielleicht ist das westlichste Bundesland auch deshalb im Sport in Relation zur Einwohnerzahl überrepräsentiert, weil ein bissl Wahrheit steckt im Gerücht, wonach in jedem Vorarlberger ein Oberlehrer und ein Polizist stecke.

Eine Polizistennatur täte der Liga im Moment ganz gut. Trotzdem: Es wäre ungerecht, allein wegen des Wettskandals den Kopf des schuldlosen Liga-Präsidenten Rinner zu fordern. Nur sollte er sich den Kopf darüber zerbrechen, warum er mit seinen TV-Äußerungen gar so schlecht ankommt. Verniedlichen ist die falsche Form zur Bewältigung einer Krise.

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