Verletzungsgeplagter Kavlak will im Jänner wieder spielen

Veli Kavlak spielte 31 Mal für das österreichische Nationalteam.
Der Ex-Rapidler absolviert ein dosiertes Mannschaftstraining mit dem zweiten Team von Besiktas. Die Schmerzen werden weniger.

Veli Kavlak sieht Licht am Ende des Tunnels. Die sechste Operation an der Schulter am 5. Mai in Hamburg dürfte endlich den gewünschten Erfolg gebracht haben. Der Mittelfeldspieler von Besiktas Istanbul absolviert bereits wieder ein dosiertes Programm im Mannschaftstraining der zweiten Teams des türkischen Meisters und will 2018 nach vollständiger Genesung sein Match-Comeback geben.

"Ich trainiere mit der zweiten Mannschaft und mache dabei ein dosiertes Programm. Wir gehen kein Risiko ein, damit nicht wieder etwas passiert", erläuterte Kavlak im APA-Gespräch. Die Spielerlaubnis vom Doktor stehe noch aus. "Es sieht aber gut aus, dass ich ab 14. Jänner wieder einsatzfähig sein werde. So nahe dran am Comeback wie jetzt war ich noch nie", verlautete der mittlerweile wieder mit Optimismus ausgestattete 29-Jährige.

Gedanken ans Karriereende

In den vergangenen zweieinhalb Jahren brachte es Kavlak nur auf acht Pflichtspieleinsätze, sieben davon im Cup. Verletzungsbedingt war nicht mehr möglich. "Wenn man zwei Jahre lang immer eine auf den Deckel kriegt, ist es schon schwer, wieder aufzustehen", gab der Ex-Rapidler zu. Zwischenzeitliche Gedanken ans Karriereende habe es gegeben. "Ich werde nicht erzählen, dass ich immer stark war. Nach dem vierten oder fünften Mal fragt man sich schon, wird das noch einmal was? Irgendwo drinnen war aber immer das Gefühl, dass ich zurückkommen werde", sagte Kavlak.

Wegen eines wohl schon 2012 erlittenen Bizepssehnenrisses spielte Kavlak jahrelang mit großen Schmerzen, ab April 2015 war er dann fast nur noch zum Zuschauen gezwungen. In dieser Zeit blieben mehrere Operationen erfolglos und begleiteten ihn Schmerzen auch im Allltag ständig, verriet er auch im KURIER-Interview Ende Juni. "Es ist jetzt noch immer der Fall, dass ich auch im Alltag Schmerzen habe, aber ich merke, dass die nachlassen, täglich weniger werden. Das kann nur ein gutes Zeichen sein", meinte Kavlak.

Operation Nummer sechs wurde vom deutschen Schulter-Spezialisten Hauke Mommsen durchgeführt, nach Tipp von ÖFB-Physiotherapeut Mike Steverding. "Ich hatte immer wieder die selben Probleme, das Gelenk ist immer wieder herausgesprungen. Das kaputte Gelenk wurde jetzt operativ stabilisiert", schilderte der Wiener. Die Folge war "wieder einmal eine lange Reise" mit mehrmonatiger Therapie.

Tapetenwechsel denkbar

An deren Ende soll jetzt aber ein Happy End stehen. "Der Doktor hat gesagt, die Jahre, die du verloren hast, gewinnst du hinten dazu. Du bist quasi erst 27 und kannst noch lange Fußball spielen", erzählte Kavlak. Das ist auch sein erklärtes Ziel. Sein Vertrag bei Besiktas läuft noch bis Sommer 2019. Es ist aber durchaus denkbar, dass der 31-fache ÖFB-Teamspieler, um Spielpraxis sammeln zu können, einen Tapetenwechsel vornehmen wird.

"Man kann nicht erwarten, dass ich hier gleich wieder spiele. Ich kann mir vorstellen, woanders hinzugehen", gab Kavlak Einblick. Damit will sich der seit Juli 2011 bei Besiktas kickende und zwischenzeitlich auch zum Kapitän aufgestiegene ÖFB-Kicker aber jetzt noch nicht beschäftigen. "Ich habe eigentlich in den zweieinhalb Jahren fast nichts machen können. Für mich ist es daher vorrangig, einmal völlig gesund zu werden", betonte Kavlak.

Kommentare