UEFA behandelt Abbruch bei Serbien-Albanien

Die Verbände schieben einander gegenseitig die Schuld an den Vorfällen in Belgrad zu.

Die Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer der Europäischen Fußball-Union (UEFA) beschäftigt sich am Donnerstag mit dem Abbruch des EM-Qualifikationsspiels zwischen Serbien und Albanien vergangene Woche in Belgrad. Die beiden Erzrivalen schoben einander vor der ersten Verhandlung in Nyon gegenseitig die Schuld an den Vorfällen zu. Beide gehen davon aus, dass der Fall zu ihren Gunsten ausgeht.

Die Begegnung in Belgrad war vergangenen Dienstag beim Stand von 0:0 kurz vor der Pause nach einer Schlägerei auf dem Spielfeld abgebrochen worden. Auslöser für die Tumulte war eine per Fernsteuerung ins Stadion gelenkten Drohne, an der eine Fahne mit der Abbildung Großalbaniens befestigt war - aus Sicht der Serben eine Provokation. Auch serbische Zuschauer stürmten daraufhin den Platz und griffen albanische Spieler an.

Albanische Fans waren bei dem Auswärtsspiel nicht zugelassen. Der serbische Verband muss sich vor der UEFA dennoch für seine Organisation und mögliche Sicherheitsmängel verantworten. Den Albanern droht Ungemach, weil sie sich geweigert haben sollen, das Spiel nach dem Zwischenfall fortzusetzen. Laut serbischen Verbandsangaben hätte sich die UEFA dafür ausgesprochen, die albanischen Spieler blieben aber in der Kabine.

Die Serben erhoffen sich daher eine 3:0-Strafverifizierung. Die UEFA könnte die Begegnung aber auch neu ansetzen. Beide Verbände müssen mit Sanktionen rechnen. Im Extremfall wäre sogar der Ausschluss aus der laufenden EM-Qualifikation möglich. Die UEFA selbst hatte Kritik geerntet, die beiden konfliktbeladenen Länder bei der Auslosung nicht auseinandergesetzt zu haben.

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