Spanischer Titelkampf wieder einmal Fall für zwei

Barcelona und Real sind wie immer die Favoriten.

Der Kampf um den spanischen Fußball-Meistertitel dürfte wieder einmal zum Fall für zwei werden. Titelverteidiger FC Barcelona und Rekordchampion Real Madrid werden in der am Samstag beginnenden Saison das Rennen um Platz eins wohl neuerlich untereinander ausmachen, zumal die zuletzt härtesten Widersacher ihre wichtigsten Spieler verloren.

Die Dominanz von Barca und Real resultiert vor allem aus der ungleichen Verteilung der TV-Gelder. Während die beiden Großclubs den Löwenanteil aus dem Topf bekommen und daher auch in diesem Sommer wieder hohe Transfersummen zahlen, konnte die zweite Garde der Primera Division die Top-Stars nicht halten.

Cupsieger Atletico Madrid, in der vergangenen Saison lange Zeit vor Real auf Platz zwei, kassierte für Starstürmer Radamel Falcao 60 Millionen Euro vom französischen Aufsteiger AS Monaco. Real Sociedad, zuletzt unmittelbar hinter Atletico auf Rang vier, gab Jungstar Asier Illarramendi um 38 Millionen Euro an Real Madrid ab. Der FC Sevilla verkaufte die spanischen Teamspieler Alvaro Negredo und Jesus Navas um insgesamt 46 Millionen Euro an Manchester City. Valencia - 2004 der bisher letzte Meister, der nicht Barcelona oder Real Madrid hieß - ließ Goalgetter Roberto Soldado um 30 Millionen Euro zu Tottenham ziehen. Und Malaga verlor mit Joaquin, Julio Baptista, Javier Saviola, Jeremy Toulalan und Isco gleich fünf Stützen.

Letzterer ging für über 30 Millionen Euro zu Vizemeister Real Madrid, der aber noch an einem weit größeren Coup bastelt - nach wie vor steht die Verpflichtung von Tottenhams Gareth Bale um rund 100 Millionen Euro im Raum. Doch auch ohne den Waliser verfügt das Starensemble um Cristiano Ronaldo über genügend Qualität, um Barcelona zu entthronen. "Das ist der beste Kader, mit dem ich je gearbeitet habe. Real muss in allen Bewerben erfolgreich sein, vor allem in der Liga und in der Champions League. Wir werden unser Bestmögliches versuchen", sagte Neo-Trainer Caro Ancelotti, der Nachfolger von Jose Mourinho.

Auch der FC Barcelona geht mit einem neuen Coach in die Saison. Der Argentinier Gerardo Martino übernahm vom an Krebs erkrankten Tito Vilanova und bekam den um 57 Millionen Euro von Santos verpflichteten Neymar als Einstandsgeschenk. Seither wird in spanischen Medien regelmäßig darüber spekuliert, dass es zu Animositäten zwischen dem brasilianischen Jungstar und Weltfußballer Lionel Messi kommen könnte. "Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die beiden nicht gut miteinander auskommen", betonte Martino.

Den Beweis dafür kann das Duo am Sonntag (19.00 Uhr/live laola1.tv) antreten, wenn die Katalanen mit dem Heimspiel gegen Levante (Andreas Ivanschitz) in die Saison starten. Hinter dem Einsatz von Messi steht allerdings wegen Muskelproblemen noch ein Fragezeichen. Real empfängt zwei Stunden später den FC Sevilla.

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