Sevilla-Coach Sampaoli spielt um Zukunft bei Barca

Ein Energiebündel: Jorge Sampaoli lässt seine Spieler gerne und viel laufen.
Der Argentinier gilt als wahrscheinlichster Nachfolger von Luis Enrique.

Barcelona empfängt im Topspiel der spanischen Primera Division am Mittwochabend den etwas außer Tritt geratenen FC Sevilla. Dessen Trainer Jorge Sampaoli bekommt im Camp Nou wohl eine der letzten Chancen, um jene Qualitäten zu beweisen, die ihn zum Favoriten für die Nachfolge von Barca-Coach Luis Enrique gemacht haben. Tabellenführer Real Madrid trifft zu späterer Stunde auf Leganes.

Sevilla mischte bis vor wenigen Wochen noch im Rennen um den Titel mit, doch Unentschieden gegen Alaves, Leganes und Gijon sowie eine Niederlage bei Atletico Madrid zeigen einen deutlichen Niedergang der Formkurve im März. Hinzu kam das Aus im Champions-League-Achtelfinale gegen Leicester City. In der Tabelle nimmt Sevilla derzeit den vierten Platz hinter Atletico ein, zehn Punkte fehlen auf den Spitzenreiter Real, der ein Spiel weniger bestritten hat.

Der Kollaps der "Blanquirrojos" ist auch den Verantwortlichen beim kommenden Gegner Barcelona nicht entgangen. Dort wird bekanntlich nach einem Trainer gefahndet, der die Mannschaft ab dem Sommer übernimmt. Der mit Juni 2017 endende Vertrag von Luis Enrique wird auf dessen eigenen Wunsch nicht verlängert.

Konkurrenten

Sampaoli hatte in der Nachfolgediskussion laut Medien ursprünglich die besten Karten. Das kräftezehrende Pressing, das der Argentinier in Andalusien spielen lässt, mache sich aber negativ bemerkbar, die Mannschaft sei körperlich am Ende, monieren die Kritiker des 57-Jährigen nun. Deswegen hätten anderen Kandidaten für den prestigeträchtigen Job Sampaoli überholt - wie Ernesto Valverde von Athletic Bilbao oder Barca-Assistenzcoach Juan Carlos Unzue.

Sampaoli selbst ortet keine Fitnessprobleme bei seinen Spielern. "Ich kann dieser Analyse nicht zustimmen", sagte er nach dem 0:0 gegen Gijon am Sonntag. "Aber wir müssen uns in der Chancenauswertung verbessern", mahnte Sampaoli.

Zidane hofft auf eine Leistungssteigerung

Barcelona darf sich im Finish der Meisterschaft keinen Umfaller leisten, will man den Erzrivalen Real Madrid noch überholen. Am Mittwoch (19.00 Uhr) kehren neben dem zuletzt gesperrten Lionel Messi wohl auch Andreas Iniesta, Gerard Pique und Samuel Umtiti in die erste Elf zurück. Die beiden Verteidiger wurden am Sonntag beim 4:1-Erfolg gegen Granada geschont, Iniesta kam erst ab der 67. Minute zum Einsatz. "Es ist schön, wenn du fehlende Spieler so ersetzen kannst, weil am Ende ist es die Mannschaft, die Trophäen gewinnt", meinte Enrique.

Real Madrid gastiert später (21.30 Uhr) beim Lokalrivalen Leganes. Fehlen wird dabei der Franzose Raphael Varane, der sich am Sonntag beim 3:0-Pflichtsieg gegen Alaves eine Muskelverletzung zugezogen hat. Trainer Zinedine Zidane hofft auf eine Leistungssteigerung. "Wir wissen, dass wir uns verbessern müssen", sagte der Franzose. "Aber mit einem Spiel alle drei Tage kannst du eben nicht immer über 90 Minuten gut spielen."

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