Gonzalo Higuain: Vom Volksheld zum Verräter
Seit neun Monaten gibt es in Neapel ein neues Schimpfwort. Wer seinen Gegenüber so richtig beleidigen will, der wirft ihm ein "Gonzalo" um die Ohren, oder er nennt ihn "Higuain". Das ist unmissverständlich, diese beiden Worte sind in den Augen eines Napoli-Fans der Inbegriff für alles Schlechte und Gemeine, seit Gonzalo Higuain den Verein im vergangenen Sommer verlassen hat. Und dann auch noch ausgerechnet zu Juventus Turin.
Seither sehen die Napoli-Fans im ehemaligen Volkshelden einen Verräter. Vergessen, dass Higuain es war, der dem Traditionsklub mit seinen Toren wieder zu neuer Größe und in die Champions League verholfen hatte; verdrängt, dass der Verkauf des Argentiniers 90 Millionen Euro in die Vereinskassen gespült hat. "Es gibt Leute, die denken, dass es zu viel ist, von Verrat zu sprechen", sagte Aurelio de Laurentiis, der wortgewaltige Präsident von SSC Neapel, "aber das Gegenteil ist der Fall. Es ist der größtmögliche Betrug, wegen seiner Entscheidung und seiner Undankbarkeit."
Napoli verzeiht nie
Gonzalo Higuain selbst lässt sich nicht aus der Reserve locken, sondern lieber Tore sprechen. Er traf beim 2:1-Erfolg von Juve im Hinspiel gegen Neapel, und er erzielte auch im Cup-Semifinale (3:1) gegen seinen Ex-Verein einen Treffer. Für ihn hat sich der Wechsel nach Turin ausgezahlt. "Ich will Titel gewinnen", hat er seinerzeit den Wechsel zu Juve begründet. Aktuell liegt der Klub acht Zähler voran.
Bald kann sich Gonzalo Higuain Meister schimpfen.
DAZN überträgt die Spiele der italienischen Serie A. Mehr Details dazu lesen Sie auf DAZN.
Kommentare