Schöpf-"Entdecker" Büskens: "Er wird seinen Weg gehen"

Alessandro Schöpf setzt in Gelsenkirchen eine gute "Österreich-Tradition" fort.
Der heutige Rapid-Coach scoutete in seiner Zeit auf Schalke den heutigen ÖFB-Teamkicker.

Noch gehört ÖFB-Teamspieler Alessandro Schöpf bei Salzburgs Europa-League-Gegner Schalke nicht zum Stammpersonal. In der aktuellen (Krisen-) Saison stand der 22-Jährige aber immerhin zweimal in der Startelf, so auch beim bisher einzigen Punktgewinn in Nizza. Rapid-Coach und Schalke-Legende Mike Büskens war an der Verpflichtung des Tirolers beteiligt und ist überzeugt: "Er wird seinen Weg gehen."

"Schöpf ist ein guter Spieler, ich habe den Verlauf vor seiner Verpflichtung sehr, sehr genau beobachtet", erinnerte sich Büskens, der sich bis zum Wechsel nach Wien für die Schalker als Scout für die zweite deutsche Liga betätigte. "Eine meiner Aufgaben war zu schauen, ob es in der zweiten Liga einen Spieler gibt, der den Sprung zu Schalke schaffen kann."

Da dürfte ihn der einstige Bayern-München-Nachwuchskicker Schöpf beeindruckt haben, der bei Zweitligist Nürnberg im Herbst 2015 sechs Tore und vier Assists lieferte. Allein für sich reklamieren wollte Büskens das Engagement des offensiven Mittelfeldspielers, der im Jänner 2016 zu den "Königsblauen" wechselten, aber nicht. "Ich habe schon drauf hingewiesen, dass es in der zweiten Liga einen Spieler gibt, der über sehr gute Qualitäten verfügt und der uns auch helfen kann." Oder noch vornehmer formuliert: "Ich war nicht überrascht, als er verpflichtet wurde."

Starke Konkurrenz

Schöpf unterzeichnete für kolportierte mehr als fünf Millionen Euro einen Vertrag bis Juni 2019 und gehört damit zu den sechs teuersten österreichischen Fußballtransfers der Geschichte. Büskens ist überzeugt, dass der achtfache ÖFB-Teamspieler, der Österreichs einziges Tor bei der EM 2016 erzielte, sein Geld wert ist. Das habe sich schon im Frühjahr gezeigt, als er für die "Knappen" 13 Mal zum Einsatz kam: "Schöpf hat im ersten halben Jahr sowohl als Einwechselspieler als auch in der Startelf Ergebnis gebracht, Schwung gebracht, hat einen richtig guten Job gemacht"

Schöpf, den Schalkes Neo-Coach Markus Weinzierl bisher auf die rechte Offensivflanke beorderte, müsse Ausdauer beweisen. "Bei einem Verein wie Schalke ist die Konkurrenz immer sehr, sehr hoch", meinte Büskens nicht zuletzt im Hinblick auf die Verpflichtungen des Ukrainers Jewgeni Konopljanka und des Schweizer Großtalents Breel Embolo, die ebenfalls im offensiven Mittelfeld agieren. "Beide sind sehr, sehr ambitioniert", betonte Büskens. "Da muss man geduldig sein, Schöpf ist ein junger Spieler mit wahnsinnig viel Potenzial."

"Österreich-Tradition"

So oder so setzt Schöpf in Gelsenkirchen eine gute "Österreich-Tradition" fort. Die erste historische Verbindung datiert vom 22. Juni 1941, als Rapid im Finale um die deutsche Meisterschaft in Berlin gegen die "Knappen" einen 0:3-Rückstand in ein 4:3 verwandelte. 1958 führte dann der Wiener Edi Frühwirth als Trainer die Schalker zum siebenten und bisher letzten Meistertitel.

In weiterer Folge spielten die beiden Wiener Franz Hasil und Hans Pirkner, der Tiroler Kurt Jara, von 2003 bis 2004 auch der Steirer Edi Glieder und zuletzt zwischen 2011 und 2015 Ex-ÖFB-Teamspieler Christian Fuchs für den Ruhrpott-Verein. Außerdem wurde Schalke von Juli 1975 bis März 1976 vom Wiener Max Merkel betreut.

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