Salzburg und Sturm mühen sich ins Cup-Viertelfinale
Auch ein 0:2-Rückstand gegen Cupspezialist SV Ried hat den Viertelfinaleinzug von Titelverteidiger Salzburg im ÖFB-Cup nicht verhindert. Der Double-Gewinner feierte am Dienstag zum Auftakt des Achtelfinales noch einen verdienten 4:2 (1:2)-Heimsieg und ist damit ebenso weiter wie die Bundesliga-Konkurrenten Sturm Graz und Admira Wacker.
Die Steirer mühten sich bei Regionalligist Ebreichsdorf dank eines Doppelschlags von Josep Tadic im Finish zu einem 3:2 (1:0)-Erfolg, die Admira kam bei Landesligist Lankowitz über ein 1:0 (1:0) nicht hinaus. Wesentlich souveräner fiel der 4:0 (2:0)-Erfolg von Erste-Liga-Vertreter St. Pölten bei Stadlau (Regionalliga) aus.
Im letzten Spiel des Abends setzten sich im Duell der Erste-Liga-Aufstiegskandidaten Wacker Innsbruck und LASK mit 2:0 die Gäste aus Linz durch.
Die Salzburger Aufholjagd
Salzburg, im Vergleich zu den jüngsten Ligaauftritten an fünf Positionen verändert (Torhüter Stankovic, Hinteregger, Sörensen, Lainer, Reyna rückten in die Elf), erwischte vor fast 4.000 Zuschauern in Wals-Siezenheim einen Horrorstart. Oliver Kragls Elfer nach Sorianos Handspiel in der fünften bzw. Manuel Gavilans schön abgeschlossener Konter samt Hinteregger-Patzer in der elften Minute bedeuteten einen 0:2-Rückstand und ließen für die "Bullen"-Fans Schlimmes befürchten. Zumal man sich gerade in der ersten Hälfte an den mühsam erarbeiteten 2:1-Bundesligasieg über die neuerlich bissigen und defensiv eingestellten Rieder am vergangenen Samstag erinnert fühlte.
Doch im Gegensatz zum Duell drei Tage zuvor, steigerte sich Salzburg diesmal mit Fortdauer der Partie. So war nach gut einer halben Stunde Soriano nach einer Ecke per Kopf zur Stelle (31.) und war auch nach dem Seitenwechsel kaum zu bremsen. Alleine Ried-Goalie Gebauer musste zweimal in höchster Not gegen den Spanier parieren (49., 55.), auch einen Versuch von Minamino konnte er entschärfen (67.). In der 71. Minute schlug Soriano aber neuerlich zu, die Trendwende war geschafft.
Im Finish gab der Goalgetter mit einem Stangenschuss den Assist für Valon Berisha, der den Abpraller zur erstmaligen Führung verwertete (88.). In der Nachspielzeit durfte sich auch noch Naby Keita in die Torschützenliste eintragen (95.). Für Salzburg war es bereits der 15. Sieg in Serie im Cup-Bewerb.
Drama in Ebreichsdorf
Wesentlich härter tat sich Sturm Graz. Die Elf von Franco Foda dominierte das Spiel vor rund 1.500 Zuschauern in Ebreichsdorf zwar, scheiterte aber immer wieder an eigenem Unvermögen im Abschluss, oder am gegnerischen Goalie Pröglhof. Immerhin brachte Thorsten Schick die Grazer schon in der 18. Minute auf die Siegerstraße, doch der engagiert auftretende Regionalligist hielt die Partie bis zur Schlussphase offen.
Und die hatte viel Dramatik zu bieten. Erst spielte Christoph Monschein nach einem Konter Tanju Kayhan und Wilson Kamavuaka aus und schoss zum Ausgleich ein (73.). Tadic brachte die Gäste in der 83. Minute neuerlich in Front, nur um quasi im Gegenzug durch Miodrag Vukajlovic (84.) das 2:2 zu kassieren. Erst in der 89. Minute erlöste Tadic mit dem 3:2 die Steirer.
LASK-Revanche
Der LASK warf am Innsbrucker Tivoli im Duell der beiden Spitzenreiter der Ersten Liga den FC Wacker aus dem Bewerb. Die Tore für die Linzer erzielten Dovedan (20.) und Gartler (38.).
Die Innsbrucker, die gleich sieben Stammspieler verletzt vorgeben mussten, begannen überfallsartig und hatten auch zwei Topchancen, scheiterten aber an Torhüter Pervan. Ab der 15. Minute kamen die Gäste besser ins Spiel, erhöhten den Druck und gingen prompt in Führung. Bei einem abgefälschten Dovedan-Freistoß hatte Wacker-Goalie Grünwald keine Chance. Wenig später wurde er von Gartler aus spitzem Winkel gefühlvoll überhoben.
St. Pölten gab sich keine Blöße
Am Platz des Wiener Sportklubs - Stadlaus Heimstätte kam wegen des fehlenden Flutlichts nicht infrage - übernahm St. Pölten rasch und erbarmungslos das Kommando. Hartl schlug bereits in der 6. Minute erstmals zu, neun Minuten später war der Rechtsaußen nach einem Segovia-Lochpass ein weiteres Mal erfolgreich. Ambichl per Freistoß (63.) und Segovia (88.) legten für St. Pölten bis zum Schlusspfiff weiter nach.
Letzter Landesligist draußen
Die Admira schaltete mit dem FC Lankowitz den letzten Vertreter im Bewerb vertretenen Landesligisten aus. Den einzigen Treffer der Partie erzielte Linksverteidiger Zwierschitz in der 16. Minute per Kopf nach einem Eckball.
Red Bull
Salzburg -
Ried 4:2 (1:2)
Red-Bull-Arena, 3.911, SR Harkam
Tore: Soriano (31., 72.), Berisha (88.), Keita (95.) bzw. Kragl (5./Handselfer), Gavilan (11.)
FC Stadlau (Regionalliga Ost) -
St. Pölten (Erste Liga) 0:4 (0:2)
Wien, Sportclub-Platz, SR Trattnig
Tore: Hartl (6., 15.), Ambichl (63.), Segovia (88.)
ASK
Ebreichsdorf (Regionalliga Ost) -
Sturm
Graz 2:3 (0:1)
Ebreichsdorf, 1.500, SR Muckenhammer
Tore: Monschein (73.), Vukajlovic (84.) bzw. Schick (18.), Tadic (83., 89.)
FC
Lankowitz (Landesliga Steiermark) -
Admira 0:1 (0:1)
Maria Lankowitz, 1.750, SR Weinberger
Tor: Zwierschitz (16.)
Wacker
Innsbruck (Erste Liga) - LASK (Erste Liga) 0:2 (0:2)
Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, 2.254, SR Schörgenhofer
Tore: Dovedan (20.), Gartler (38.)
Mittwoch:
WSG Wattens - Mattersburg (18.00 Uhr)
Rapid Wien - Austria Salzburg (20.30 Uhr)
Mittwoch, 4. November:
Austria Wien - Altach (18.00 Uhr)
Viertelfinale am 9./10. Februar 2016 (Auslosung am 8. November)
Peter Zeidler (Salzburg-Trainer): "Es war ein unglaubliches Szenario. Man hat deutlich gesehen, dass ich die Mannschaft auf mehreren Positionen gewechselt habe. Es war ein gewisses Risiko, es ist gutgegangen. Ich hatte mich aber bereits auf eine Verlängerung eingestellt, da der Gegner vor allem gegenüber Samstag noch geschickter agiert hat, vor allem auch taktisch. Man hat deutlich gesehen, dass es noch an Vielem zu arbeiten gibt. Vor allem müssen wir geschlossener spielen, denn nicht immer geht so etwas gut wie heute."
Paul Gludovatz (Ried-Trainer): "Wir haben einen qualitativ höhergestellten Gegner in Schwierigkeiten gebracht. Wir haben sie heute wirklich gefordert. Meine Mannschaft hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten agiert, sehr gut dagegengehalten. Trotz der 2:0-Führung habe ich wesentliche Unterschiede erkannt, beim dritten Tor hätten wir einfach ein taktisches Foul begehen müssen."
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