Salzburg nach 5:0-Kantersieg ÖFB-Cupsieger

Salzburg feierten den insgesamt vierten Cup-Erfolg - alle in der Red-Bull-Ära.
Mit einem mühelosen Kantersieg gegen die Admira holt Red Bull Salzburg das dritte Double in Folge.

Sportgeschichte wurde im Vorfeld des Cup-Endspiels zwischen der Admira und Red Bull Salzburg angekündigt, und Sportgeschichte wurde an diesem regnerischen Abend in Klagenfurt geschrieben.

Langweilige Geschichte. Das kennt man. Aber eher vom Geschichtsunterricht in der Schule. Jedoch nicht vom Sport, in dem schon das Unvorstellbarste eingetreten ist? Allein: Sensationen behalten nur in geringen Dosen ihren Reiz. Und das Wörthersee-Stadion war am Donnerstag ein sensationsfreier Ort.

Da konnte sich der Außenseiter aus Niederösterreicher noch so viel vornehmen und noch so vehement auf die Fußball-Chroniken verweisen, in denen der bislang letzte Titelgewinn des Klubs vor exakt 50 Jahren vermerkt wurde. Aber wenn der Favorit alles richtig macht und außerdem auf seine beste Kräfte zurückgreifen kann, dann ist der Goliath einfach oft besser als der David.

Salzburger Achse

Salzburg nach 5:0-Kantersieg ÖFB-Cupsieger

Kamen für wenig, gingen für viel Geld von Salzburg weg: Jonatan Soriano (li.) und Naby Keita.

Für manche war die Partie bereits mit dem Blick auf die Aufstellungszettel entschieden. Während die Admira ihre wichtige Nahtstelle im Mittelfeld, Markus Lackner, in die Innenverteidigung zurückziehen musste, lief bei Salzburg Torjäger Jonatan Soriano nach seiner Verletzungspause wieder mit dabei. Und der Spanier hatte bereits auf dem Weg zum Meistertitel gemeinsam mit Mittelfeld-Motor Naby Keita die wichtigste Achse im Spiel der Salzburger gebildet.

Dazu passte, dass dieses Duo auch am Donnerstagabend den dritten Doublegewinn in Serie für den Red-Bull-Klub in die Wege leitete. Bereits in der siebenten Spielminute bestrafte Soriano einen fahrlässig ausgeführten Admira-Konter zum 1:0. Keita legte noch in der ersten Hälfte nach (28.), ehe Kapitän Soriano mit dem 3:0 (65.) endgültig alles klar machte.

Salzburg nach 5:0-Kantersieg ÖFB-Cupsieger
Dass die Salzburger gar über einen 5:0-Kantersieg jubeln durften, lag an der Konsequenz ihres Spiels, das ihnen Trainer Óscar García seit dem Winter beigebracht hat. Vom Hurra-Fußball der vergangenen Jahre ist man dennoch weit entfernt. Statt ziellosem Spektakel gibt es zweckmäßigen Spitzensport. In der Liga gab es zuletzt 26 Spiele lang nie mehr als einen Gegentreffer.

Klingt geschichtsträchtig, ist es auch. Und ein bisschen langweilig.

Admira - Salzburg 0:5 (0:2)

Wörthersee Stadion 10.200, SR Schörgenhofer

Tore:
0:1 ( 7.) Soriano
0:2 (28.) Keita
0:3 (65.) Soriano
0:4 (73.) Laimer
0:5 (86.) Soriano (Foul-Elfmeter)

Admira: Siebenhandl - Zwierschitz, Lackner, Wostry, Wessely - Toth, Knasmüllner (74. Bajrami) - Starkl, Grozurek (87. Maranda), Spiridonovic (68. Malicsek) - Monschein

Salzburg: Walke - Lainer, Miranda, Caleta-Car, Ulmer (16. Schmitz) - Bernardo - Lazaro, Laimer, Keita (69. Minamino), Berisha - Soriano (87. Reyna)

Gelbe Karten: Toth, Starkl bzw. keine

Jonatan Soriano (Salzburg-Kapitän und dreifacher Torschütze): "Natürlich freue mich, das ist Wahnsinn. Die Admira war ein starker Gegner, aber trotzdem, wir haben sehr stark gespielt. Nach 90 Minuten haben wir verdient gewonnen. Heute war ich nicht fit, aber es war ein Finale. Ich habe alles gegeben. Wir haben sehr intelligent gespielt. Das war nicht mein letztes Spiel, ich bleibe hier, ich habe Vertrag. Es kann alles passieren, aber ich bin in Salzburg."

Ernst Baumeister (Admira-Trainer): "Wir haben im Mai vier Weihnachtsgeschenke verteilt. Die ersten vier Tore waren Assists von uns. Im Spiel selber waren wir gar nicht so unterlegen. Sie haben heute nicht viel selber dazu beitragen müssen, sondern nur gewartet auf unsere Fehler. Wenn man gegen so eine Mannschaft solche Fehler macht, kann man nicht gewinnen. Es war jede Chance ein Tor. Das hat mit Taktik nichts zu tun. Wenn individuelle Fehler passieren, bist du machtlos. Trotzdem haben wir eine gute Saison gespielt, das brauchen wir uns wegen einem Spiel nicht schlechtreden lassen."

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