Deutsche Relegation: 1:1 nach Eigentor von Russ

Marco Russ ist schwer erkrankt. Trotzdem spielte er im Relegationsspiel gegen Nürnberg.

Es sind nicht die schönsten Tage seines Lebens, die Marco Russ derzeit erlebt. Der Kapitän von Eintracht Frankfurt stellte sich trotz einer schweren Erkrankung für das Hinspiel im Duell um den letzten freien Platz in der 1. Bundesliga gegen Nürnberg zur Verfügung.

Und wurde zum großen Pechvogel: Mit einem Eigentor sorgte Russ kurz vor der Pause für das 0:1. Nürnberg – mit den Österreichern Margreitter und Burgstaller – kassierte zwar durch Gacinovic (65.) noch den Ausgleich, hat aber trotzdem die bessere Ausgangsposition für das Rückspiel am Montag.

Drama um Russ

Schon am Mittwoch war das eigentliche Drama um den Eintracht-Kapitän publik geworden: Bei einer Dopingkontrolle wurde beim 30-Jährigen ein Tumor entdeckt. Beim Eintracht-Kapitän sei ein "auffällig erhöhter Wert des Wachstumshormons HCG" festgestellt worden, der nicht auf die Einnahme verbotener Mittel zurückzuführen sei, schreibt die Eintracht auf ihrer Internetseite. Bei einer Untersuchung durch einen Internisten wurde die Tumorerkrankung entdeckt.

Dennoch nahm die Frankfurter Staatsanwaltschaft Ermittlungen auf. Russ’ Zimmer im Hotel, in dem Eintracht vor dem Relegationsspiel übernachtete, wurde von der Polizei ebenso untersucht wie Privatwohnung und Trainingsspind.

Die Behörde bestätigte am Donnerstagmorgen einen entsprechenden Bericht der Bild-Zeitung. Dass der Fußball-Profi erkrankt und nicht gedopt sei, habe die Staatsanwaltschaft erst am Donnerstagmorgen aus den Medien erfahren. "Ein ärztlicher Befund über die Erkrankung liegt uns noch nicht vor", sagte Sprecherin Nadja Niesen.

"Ich kann mich nicht in die Gemütslage eines Menschen hineinfühlen, eines jungen Sportlers, wenn er eine so niederschmetternde Diagnose bekommt", erklärte Frankfurts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen. "Aber es wird gespielt, es muss gespielt werden."

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