Sabitzer will mit Lockerheit zum Goalgetter werden

Sabitzer: "Wenn man jung ist, ist man unbekümmert."
"In unserer Mannschaft ist so eine Scheiß-Mir-Nix-Mentalität drinnen", findet der 19-Jährige.

Es sind kleine Lobeshymnen, die Rapid-Trainer Zoran Barisic vor dem Heimspiel gegen Sturm Graz am Sonntag (16.30 Uhr/live ORF eins und Sky) auf seinen Flügelstürmer und ÖFB-Teamkicker Marcel Sabitzer singt. "Sehr gut im 1:1, offensiv wie defensiv, macht alles in höchstem Tempo und hat sehr gute Freilaufbewegungen", meinte Barisic - und hat doch noch einen großen Wunsch: Mehr Tore. Der Youngster selbst will das schon gegen Sturm ändern und setzt dabei nicht zuletzt auf seine Unbekümmertheit.

"Wenn man jung ist, ist man unbekümmert. Man scheißt sich einfach nichts", formulierte Sabitzer - und schrieb dieses Attribut auch dem gesamten grün-weißen Kollektiv zu, das gerade in der Offensive sehr jung besetzt ist. "In unserer Mannschaft ist so eine Scheiß-Mir-Nix-Mentalität drinnen", befand der 19-jährige, der im vergangenen Winter nach sehenswerten Vorstellungen von der Admira gekommen war.

Lausbub

Barisic attestierte dem Steirer, der in der GAK-Jugend groß wurde und im Duell mit Sturm folglich "ein bisserl Brisanz" erkennt, schon jetzt einen gelingenden Reifeprozess: "Er ist ein bisserl ein Lausbub, kein Ja-Sager. Und er hat sich als Mensch und Spieler in den vergangenen Monaten sehr positiv entwickelt."

Was dem Trainer freilich noch fehlt, sind Treffer. "Er ist derzeit in einer sehr guten Verfassung, aber im Moment ist er noch nicht der Goalgetter", sagte Barisic, gab sich diesbezüglich aber optimistisch: "Das wird er noch." Immerhin sei er "vor der Kiste sehr, sehr mannschaftsdienlich" und habe auch "seine Körpersprache in Situationen, wo er nicht so zufrieden ist, verbessert".

Tatsächlich hat Sabitzer in 17 Saisonbewerbsspielen für Rapid nur ein Tor - in der Europa League - erzielt, sein um ein Jahr jüngerer Offensivkollege Louis Schaub hält in ebenso vielen Partien bereits bei sieben Treffern. "Natürlich will ich mehr Tore machen. Vielleicht fehlt mir auch etwas das Glück", meinte Sabitzer, der dazu passend noch am Mittwoch in der WM-Quali auf den Färöern an der Stange "angeklopft" hatte.

Geduld erbeten

Der Sohn von Ex-Teamstürmer Herfried Sabitzer bat noch um etwas Geduld. "Man darf nicht vergessen, dass ich erst 19 bin. Junge Spieler brauchen Zeit und haben Formschwankungen", meinte er und unterstrich die Bedeutung der vielen Einsatzminuten - fast stets war er über die gesamte Spielzeit am Platz. "Man lernt am meisten, wenn man Verantwortung übernimmt. Ich bin mir dieser Verantwortung bewusst und stelle mich ihr auch."

Rapids Sportdirektor Helmut Schulte unterstrich dies. "Junge Spieler zeichnen sich durch Ungeduld aus, sie dürfen aber nicht zu schnell zu viel von sich erwarten", sagte der Deutsche. "Gerade ein Offensivspieler braucht noch mehr Zeit als ein Defensivspieler. Auch Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden. Marcel ist auf dem richtigem Weg."

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