Van Gaal steht bei Manchester United auf der Kippe

Louis van Gaal ist mit ManUnited seit sechs Pflichtspielen ohne Sieg.
Jose Mourinho wird schon als der Nachfolger des Niederländers gehandelt.

Unter Pfiffen und Buh-Rufen hat Trainer Louis van Gaal am Samstag den Rasen des Old Trafford verlassen. Manchester United hatte sich gerade mit 1:2 in der englischen Premier League gegen Abstiegskandidat Norwich blamiert. Der Niederländer steht seit Samstag noch stärker unter Druck - und muss vor allem wegen Jose Mourinho um seinen Job bangen.

Der am Donnerstag gefeuerte ehemalige Chelsea-Trainer war in Manchester allgegenwärtig. "Jose Mourinho übernimmt deinen Job", sangen die Fans von Norwich in Richtung von Van Gaal. Für die britischen Medien ist der Portugiese ebenfalls Kandidat Nummer eins für eine mögliche Trainernachfolge beim englischen Rekordmeister.

Auch der 64-Jährige befürchtet Konsequenzen. "Natürlich bin ich beunruhigt", erklärte der frühere Bayern-Coach. "Der Glaube an einen Trainer ist sehr wichtig. Wenn du dann auch noch Spiele verlierst, verringert sich der Glaube. Dies passiert gerade. Da kann ich meine Augen nicht vor verschließen."

Fallende Tendenz

Immerhin hat van Gaal den Glauben an sich selbst noch nicht verloren. "Ich denke, ein Trainerwechsel wird nicht den sofortigen Erfolg bringen", sagte er nach der ersten Heimniederlage gegen Norwich seit 1989. "Daran glaube ich. Aber vielleicht ist das in diesem Fall gar nicht interessant."

Als Tabellenfünfter liegt der frühere niederländische Teamchef mit seiner Mannschaft eigentlich noch halbwegs im Rennen. Doch die Tendenz ist deutlich fallend. Seit sechs Pflichtspielen ist United ohne Sieg. In den vergangenen acht Ligaspielen erzielte der Rekordmeister lediglich sieben Tore.

Unruhe in der Kabine

Dazu sollen Unstimmigkeiten zwischen Trainer und Mannschaft kommen. Van Gaal kritisierte zuletzt einige seiner Profis öffentlich, darunter auch Bastian Schweinsteiger. Der gegen Norwich gesperrt gewesene deutsche Weltmeister zeigte sich dennoch gelassen. "Für mich ist immer wichtig, was mir persönlich gesagt wird. Dafür kenne ich das Geschäft viel zu lange. Jeder Halbsatz wird größer gemacht, als er ist", sagte der Mittelfeldspieler in einem Interview mit der Welt am Sonntag.

Schweinsteigers Trainer könnte bald Mourinho heißen - sehr zum Ärger der Chelsea-Fans, die dem Portugiesen noch immer nachtrauern und dafür beim 3:1 gegen Sunderland die eigenen Spieler - vor allem Diego Costa, Eden Hazard und Cesc Fabregas - auspfiffen. "Die drei Ratten", schrieb ein Fan auf einem Schild. Statt die Mannschaft gegen Sunderland anzufeuern, gab es über die gesamte Spieldauer nur Mourinho-Rufe.

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