ÖFB-Boss vor WM-Quali-Start: "Neue Zeitrechnung"

Leo Windtner: "Garantieren kann man die Resultate nicht".
Leo Windtner will nicht von einem Pflichtsieg in Tiflis sprechen, gibt dennoch einen Platz in den Top-2 als Ziel aus.

ÖFB-Präsident Leo Windtner zeigt sich vor der am kommenden Montag in Tiflis gegen Georgien beginnenden Fußball-WM-Qualifikation zuversichtlich. Die verkorkste EM der österreichischen Nationalmannschaft sei abgehakt, nun gelte es, die in der EM-Qualifikation unter Beweis gestellten Qualitäten wieder abzurufen, betont der Oberösterreicher.

Von einem Pflichtsieg gegen die Georgier wollte Windtner aber nicht sprechen. "Es bringt nichts, einen künstlichen Druck aufzubauen", erklärte der bald 66-Jährige und verwies auf das Heim-1:1 gegen Schweden zum Auftakt der vorangegangenen Quali. "Danach haben auch schon einige geglaubt, wir haben die EM-Teilnahme verspielt." Es folgten neun Siege in Serie.

"Akkus sind wieder aufgeladen"

Die Erfolge von anno dazumal seien jedoch ebenso kein Thema mehr wie die darauffolgende EM-Enttäuschung, beteuerte Windtner. "Es beginnt jetzt eine komplett neue Zeitrechnung." Und die beginnt laut dem ÖFB-Boss gegen einen äußerst unangenehmen Gegner. "Die Georgier haben in der letzten Qualifikation aufgezeigt, die Deutschen haben sich gegen sie zweimal abgemüht. Außerdem haben sie ein Testspiel gegen Spanien gewonnen. Wir sind also zur Genüge gewarnt."

Dennoch besteht bei Windtner großer Optimismus, dass man die Heimreise aus Tiflis mit drei Punkten antreten wird. "Ich glaube, die Akkus sind wieder aufgeladen. Daher können wir mit einer gewissen Zuversicht in dieses schwierige Match gehen."

Ein gelungener Start wäre von großer Bedeutung, um sich den Traum von der ersten WM-Teilnahme seit 1998 erfüllen zu können. "Wir werden alles unternehmen und alle Kräfte mobilisieren, um unter die Top-2 zu kommen. Das ist unser klares Ziel, aber garantieren kann man die Resultate nicht", sagte Windtner.

Stärker als angenommen

Die ÖFB-Auswahl habe es mit kniffligen Gegnern zu tun. "Die Gruppe hat sich nach der EM als wesentlich stärker herausgestellt, als nach der Auslosung noch analysiert worden war. Wales ist durch die EM eine fixe Größe geworden und Irland hat das Turnier gut bestanden. Außerdem hat Serbien große Erfolge im Nachwuchsbereich", meinte der Verbandschef.

Bedenken, dass die Auftritte bei der EURO 2016 den Zuspruch für die ÖFB-Auswahl im eigenen Land geschmälert haben könnte, hat Windtner nicht. "Ich glaube an unser Team und an die riesige Fan-Gemeinschaft der Nationalmannschaft", sagte der Oberösterreicher.

Die von Teamchef Marcel Koller vorgenommenen Kader-Adaptierungen wurden von Windtner begrüßt. "Er setzt auf Kontinuität und liegt damit auf einer Linie mit dem ÖFB. Es gibt keinen Grund, alles über Bord zu werfen. Und die Ergänzungen, die sich aufgedrängt haben, haben stattgefunden", erklärte der Verbands-Präsident.

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