Manchester United gewinnt die Europa League

Die Engländer setzen sich im Endspiel in Stockholm 2:0 gegen Ajax Amsterdam durch.

Manchester United hat mit der Vollendung seines "Europa-Triples" den Fußball-Olymp erobert und die jungen Wilden von Ajax Amsterdam in die Schranken verwiesen. Zwei Tage nach dem fürchterlichen Terroranschlag in der Heimat besiegte der englische Rekordmeister im Europa-League-Finale von Solna sein niederländisches Pendant mit 2:0 (1:0) - und schenkte einer trauernden Stadt damit etwas Lebensfreude zurück.

Mittelfeld-Star Paul Pogba (18.) und Henrikh Mkhitaryan (48.) führten die Red Devils mit ihren Treffern zudem doch noch auf direktem Weg in die Grupenphase der Champions League. Zudem zählt ManUnited nun zu einem elitären Kreis von nun fünf Teams, die allesamt die Königsklasse, , den Europapokal der Pokalsieger und die Europa League (früher UEFA-Pokal) gewonnen haben. Dies war zuvor nur Bayern München, Juventus Turin, dem FC Chelsea und eben Ajax gelungen.
Die Niederländer, angetreten mit der jüngsten Final-Startelf aller Zeiten (im Durchschnitt 22 Jahre und 282 Tage), müssen indes weiter auf ihren ersten europäischen Titel seit 22 Jahren warten. Die letzte von 33 Meisterschaften hatte Ajax zuletzt 2014 gewonnen.

Zielstrebigere Engländer

Aufgrund der beeindruckenden Historie beider Vereine betitelte die Europäische Fußball-Union UEFA die Begegnung als "Duell der Giganten" - das aber auch im Zeichen des Terroranschlags vom Montagabend stand. Vor dem Anpfiff wurde deshalb mit einer Schweigeminute der 22 Todesopfer und der vielen Verletzten gedacht, die United-Profis spielten mit Trauerflor. "Die Opfer und ihre Familien sind in unseren Köpfen und Herzen", hatte Teammanager José Mourinho geäußert: "Aber wir haben einen Job zu erledigen, und genau das werden wir tun."

Manchester United gewinnt die Europa League
Football Soccer - Ajax Amsterdam v Manchester United - UEFA Europa League Final - Friends Arena, Solna, Stockholm, Sweden - 24/5/17 Manchester United's Paul Pogba celebrates scoring their first goal with Matteo Darmian (R) and Henrikh Mkhitaryan (L) Reuters / Phil Noble Livepic
Vor 46.961 Zuschauern in der Friends Arena begann United dann auch engagiert, 100-Millionen-Mann Pogba gab nach gerade einmal 24 Sekunden den ersten Warnschuss ab. Auch in den folgenden Minuten waren die Engländer, die unter anderem ohne den verletzten schwedischen Top-Stürmer und Ex-Ajax-Spieler Zlatan Ibrahimovic auskommen mussten, das Team mit mehr Präsenz und Wucht. Pogbas abgefälschter Schuss landete nicht unverdient im Tor.

Ideenlose Niederländer

Und Ajax? Kam danach immerhin etwas besser ins Spiel. Dennoch wirkten die Niederländer in der Defensive verwundbar und im Spiel nach vorne ziemlich ideenlos. Trotz deutlich mehr Ballbesitz lief bis auf den Schuss von Bertrand Traore (15.), den Younes noch vor dem Rückstand elegant vorbereitete, nur wenig zusammen.

Nur wenige Sekunden nach dem Wiederanpfiff hatte der ehemalige Dortmunder Mkhitaryan seinen großen Auftritt. Im Fallen spitzelte der Armenier unter größter Bedrängnis den Ball ins Tor, Ajax-Keeper Andre Onana sah dabei nicht gut aus. Der Kameruner hätte energischer aus seinem Kasten stürmen müssen.

Der Nackenschlag wirkte deutlich nach, die Angriffe der Niederländer waren zerfahren und oft vom Zufall geprägt. Auf der anderen Seite kam Marouane Fellaini (65.) frei zu einem Kopfball, der besser platziert wahrscheinlich die Entscheidung gebracht hätte.

Manchester-Kapitän Wayne Rooney, der unter Mourinho kaum noch zum Zuge kommt, wurde in der 90. Minute eingewechselt.

The moment @ManUtd lifted their 6th European trophy and celebrated their place in the 2017/18 #UCL...#UELfinal pic.twitter.com/LjFebYdnNc

UEFA Europa League (@EuropaLeague) 24. Mai 2017

Solna, Friends Arena, 50.600 Zuschauer, SR Skomina (SLO)

Tore: Pogba (18.), Mkhitaryan (48.)

Amsterdam: Onana - Veltman, Sanchez, De Ligt, Riedewald (82. De Jong) - Klaassen, Schöne (70. Van de Beek), Ziyech - Traore, Dolberg (62. Neres), Younes

Manchester: Romero - Valencia, Smalling, Blind, Darmian - Fellaini, Herrara, Pogba - Mkhitaryan (74. Lingard), Rashford (84. Martial), Mata (90. Rooney)

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