Soriano schießt die Austria ab

Jonatan Soriano war für die Veilchen ein unlösbares Rätsel.
Salzburg fegt im Verfolgerduell die Austria mit 4:1 aus dem Stadion, der Starstürmer trifft gleich drei Mal.

Der Sonntag bleibt Salzburgs Sonnentag. Auch im 21. Spiel in Serie blieb der Meister am letzten Tag der Woche ungeschlagen. Nach dem verdienten 4:1-Heimsieg gegen die Austria ist Salzburg nun erster Verfolger von Tabellenführer Sturm.

Das erste Saisonduell begann wie so viele Aufeinandertreffen zwischen dem Rekordmeister des dritten Jahrtausends gegen den Bundesliga-Rekordmeister in der Red-Bull-Arena im vergangenen Jahrzehnt.

Die Austrianer standen tief, ließen den Salzburgern das Spiel machen. Die benötigten eine Einspielphase, die nach einer guten Viertelstunde ohne Tormöglichkeit zu Ende gehen sollte.

Drei Chancen in drei Minuten ergeben ein Tor war die Gleichung. Soriano zeigte Berisha und Lazaro, die zuvor tolle Chancen ausgelassen hatten, wie man so eine nützt.

Der Spanier profitierte bei seinem Abstaubertor zum 1:0 (16.) allerdings gleich von zwei Austria-Fehlern: Ersatzkeeper Hadzikic hatte sich von einem Wanderson-Schuss überraschen lassen, Martschinko eine Abseitsstellung aufgehoben.

Vernebler Kayode

Auch was folgen sollte war durchaus ein Abziehbild früherer Auseinandersetzungen. Nach der Führung setzte Salzburg nicht nach, Austria kam besser ins Spiel und durch Kayode zu einer guten (24.) und zu einer sehr guten Chance (32.), die dieser aber nicht nutzen konnte.

Das Spiel war zwar kein Bestseller, aber ein Hingucker. Salzburg zog sofort wieder das Tempo an. Laimer war auch Richtung 2:0 unterwegs, die Attacke an ihm im Strafraum hätte als strafbar gewertet werden müssen.

Kurz nach Wiederbeginn fiel dann der (leistungsadäquate) zweite Salzburger Treffer: Holzhauser beging einen Anfängerfehler, Berisha konnte Soriano einsetzen. Der Spanier bewies mit dem 2:0 erneut, dass seine Klasse eine einsame ist, aber nur mehr in der Bundesliga (49.). Im Europacup hatte er in den Heimspielen gegen Dinamo Zagreb und Krasnodar keinen Stich gemacht.

Eine Entscheidung war das 2:0 aber noch nicht. Und daran war Salzburg-Keeper Alexander Walke zumindest mitbeteiligt. Er machte einen seiner seltenen Fehler, ließ sich von Venuto überraschen. Grünwald musste nur mehr einköpfeln (56.).

Aber der Anschlusstreffer machte den Wienern gerade einmal vier Minuten Hoffnung: Soriano schoss aus einem Freistoß seinen dritten Treffer, allerdings wieder unter gütiger Mithilfe von Almer-Ersatz Hadzikic – 3:1.

Nach der neuerlichen Zwei-Tore-Führung verlor die Partie etwas an Tempo, sie hätte noch einmal spannender werden können, Grünwald ließ seine zweite große Kopfballchance dieses Mal ungenützt (70.).

In der 80. Minute gab es Standing Ovations: Dreifach-Torschütze Soriano musste vom Platz, nachdem Grünwald im Strafraum sein Knie getroffen hatte. Für Harkam erneut zu wenig, um auf Elfmeter zu entscheiden.

Leitgeb-Comeback

Salzburg kam aber auch noch aus eigener Kraft zu einem vierten Treffer: Wanderson krönte seine starke Leistung, Hadzikic patzte erneut (86.). Nach dem Tor zum 4:1-Endstand wurde es noch einmal laut in der Red-Bull-Arena: Nach 388 Tagen Verletzungspause feierte Ex-Teamspieler Christoph Leitgeb sein Comeback.

Wals-Siezenheim, Red Bull-Arena, 7.842, SR Harkam

Tore:
1:0 (16.) Soriano
2:0 (49.) Soriano
2:1 (56.) Grünwald
3:1 (60.) Soriano
4:1 (85.) Wanderson

Salzburg: Walke - Lainer, Miranda, Caleta-Car, Ulmer - Laimer (87. Leitgeb), Samassekou - Lazaro (63. Radosevic), V. Berisha, Wanderson - Soriano (80. Dabbur)

Austria: Hadzikic - Larsen, Rotpuller, Filipovic, Martschinko - Serbest, Holzhauser (71. Tajouri) - Venuto, A. Grünwald, Pires - Kayode (79. Kvasina)

Gelbe Karten: Wanderson, Caleta-Car, Samassekou bzw. Grünwald, Serbest

Oscar Garcia (Salzburg-Trainer): "Wir wollten dieses Spiel heute stark beginnen und dominant auftreten. Das ist meiner Mannschaft gelungen. Leider haben wir unsere vielen Chancen in der ersten Hälfte nicht verwertet. Denn das 1:0 war ein sehr gefährliches Ergebnis. Deswegen bin ich froh, dass wir in der zweiten Hälfte unsere Chancen genützt haben."

Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Es war ein verdienter Sieg von Salzburg, das ein sehr gutes Pressing gespielt hat. Damit sind wir überhaupt nicht zurecht gekommen. Salzburg war frischer, vor allem Laimer, der war überall. Sie waren auch ballsicherer und in allen Statistiken vorne. Insgesamt ist es für mich enttäuschend, weil wir besser spielen können. Es war eine geschlossen schlechte Leistung."

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