Die Spanier setzen sich Endspiel in Basel 3:1 gegen Liverpool durch.
18.05.16, 22:37
Der FC Sevilla ist zum dritten Mal in Serie Europa-League-Sieger. Nach Final-Triumphen über Benfica Lissabon (2014) und Dnipropetrowsk (2015) feierten die Andalusier am Mittwochabend im Endspiel von Basel einen 3:1-Sieg gegen den FC Liverpool.
Dabei hatte es Anfangs gar nicht danach ausgesehen. Denn in Hälfte eins ließen die Engländer dem Titelverteidiger kaum Luft zum Atmen. Liverpool agierte ganz so, wie man es von der Mannschaft von Jürgen Klopp erwarten musste. Die Spanier wurden hoch angepresst und erhielten kaum eine Chance für ihren gepflegten Spielaufbau. Auch, weil die beiden zentralen defensiven Mittelfeldspieler Emre Can und James Milner mit aufrückten und keinen Pass durchs Zentrum zuließen.
Das Vorhaben funktionierte umso besser, je länger die erste Halbzeit dauerte. Sevilla hatte in den ersten 45 Minuten nur eine Halbchance vorzuweisen, als sich Gameiro nach einem Eckball per Fallrückzieher in Szene setzte (32.). Davor war Daniel Sturridge bereits zwei Mal gefährlich vor dem Tor der Spanier aufgetaucht.
Die Führung durch den Liverpool-Stürmer war dann die logische Folge, selbst wenn sie eigentlich aus keiner echten Chance entstanden war. Der 26-Jährige überraschte mit seinem Außenrist-Schuss aus rund 14 Metern sogar seine Mitspieler. Ansatzlos, fast aus dem Stand, traf Sturridge zum 1:0. Ein G’schlapfter der Marke Weltklasse (35.).
Liverpool bekam durch den Treffer weiter Oberwasser, verabsäumte es aber, eine Vorentscheidung herbeizuführen. Ein Kopfballtreffer von Lovren wurde zurecht aberkannt, weil Sturridge im Abseits stehend den Torhüter irritierte (39.). Nach einem Handspiel von Krychowiak hätte es auch Elfmeter für die Engländer geben können (40.). Sevilla kam jedoch mit einem blauen Auge und nur einem 0:1-Rückstand in die Halbzeit, in der man sich gut erholen sollte.
Blitzstart der Andalusier nach Wiederanpfiff
Die Spanier brauchten nur 17 Sekunden (!), um die Partie nach Wiederanpfiff auszugleichen. Liverpool konnte einen hohen Ball von Anpfiff weg nicht gut genug klären. Sevillas Außenverteidiger Moreno tankte sich auf der rechten Seite durch, den Stanglpass des Brasilianers verwertete Kevin Gameiro zum 1:1 (46.).
Der Toptorschütze Sevillas tauchte nach seinem achten Treffer im laufenden Bewerb gleich noch ein paar Mal vor dem Liverpool-Tor auf. Zwei Minuten nach dem Ausgleich lief der Franzose auf Liverpools Goalie Mignolet zu, Touré rettete aber mit einem Tackling in letzter Sekunde. Dann schoss Gameiro, völlig alleinstehend sieben Meter vor dem Tor Mignolet volley an (60.).
Liverpool hatte die Partie komplett aus der Hand gegeben und wurde dafür bestraft. Vitolo spielte sich mit zwei Doppelpässen von der Mittellinie bis an die Strafraumgrenze durch, die Liverpool-Verteidiger bekamen keinen Zugriff auf den Flügel der Spanier. Jorge AndújarMoreno, genannt Coke, sehr wohl.
Der 29-Jährige schnappte seinem Kollegen den Ball weg und traf mit einem ähnlichen Außenrist-Schuss wie Sturridge zum 1:2 (64.). Liverpool wirkte in dieser Phase stehend K.o., der Titelverteidiger konnte das Momentum weiter ausnützen.
Coke traf zum 1:3, dass er dabei grundsätzlich im Abseits stand, spielte keine Rolle, weil der Ball von einem Liverpool-Verteidiger kam. Mit seinem zweiten Treffer wurde der Mann aus Madrid zum Mann des Spiels (70).
FC Liverpool - FC Sevilla (1:0)
St. Jakob-Park, 38.500 Zuschauer (ausverkauft), SR Eriksson (SWE)
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