Champions-League-Fluch von Salzburg hält an

Salzburg hat es auch im neunten Anlauf nicht in die Königsklasse geschafft.
Österreichs Meister fehlte gegen Dinamo Zagreb das Glück, aber auch die Effizienz.

Geschichte wiederholt sich, auch im Fußball: Vor neun Jahren war Salzburg in Donezk bis in die 87. Minute in der Gruppenphase der Champions League gestanden. Dann köpfelte der Brasilianer Brandão das entscheidende 3:1 für die Ukrainer.

Auch am Mittwoch fehlten nur drei Minuten, um den Champions-League-Fluch im neunten Versuch endlich zu beenden. Doch dann gelang einer 65 Minuten klar unterlegenen Mannschaft von Dinamo Zagreb aus der ersten Chance der Ausgleich zum 1:1, der für eine Verlängerung sorgte.

In dieser zollte Salzburg dem hohen Tempo Tribut, die Kroaten gewannen schlussendlich 2:1 und stehen wie im Vorjahr in der Gruppenphase der Champions League. Für Salzburg geht es hingegen wieder nur in der Europa League weiter.

Soriano war dabei

Salzburg-Trainer Óscar Garcia konnte Jonatan Soriano einsetzen. Der Kapitän, der sich im Hinspiel eine Muskelverletzung im Oberschenkel zugezogen hatte, hatte sich am Matchtag fit gemeldet, blieb aber in seinem vielleicht letzten Europacup-Spiel für Salzburg wirkungslos. Ob er Österreich verlässt oder nicht, muss sich bis Ende August entscheiden.

Salzburg begann, wie man beginnen muss, wenn man mit einem 1:1 in ein Rückspiel daheim geht – mit kontrollierter Offensive: Zunächst prüfte Dinamo-Verteidiger Sigali Keeper Eduardo (8.). Kurz danach kam Berisha ungehindert zum Schuss, traf allerdings das Tor nicht.

Die über 23.000 Zuschauer trieben ihre Mannschaft weiter nach vorne. In der 22. Minute durften sie jubeln: Lazaro traf nach einem Solo über das halbe Spielfeld mit einem herrlichen Schuss unter die Latte – 1:0.

Kroatiens Serienmeister reagierte aber weiter nur, anstatt zu agieren. Offensiv war Dinamo harmlos. Eine stark spielende Salzburger Mannschaft hatte sich die Standing Ovations beim Pausenpfiff verdient.

Noch eine Hälfte fehlte den Salzburgern, um Klubgeschichte zu schreiben. Am Spielverlauf änderte sich wenig. Österreichs Meister behielt die Kontrolle und hatte durch Bernardo auch die erste Chance in Hälfte 2 (55.).

Kurz danach hatte Salzburg Pech: Schiedsrichter Thomson wertete ein Hands von Sigali im Strafraum als nicht strafbar. Hinteregger hatte den Argentinier aus kurzer Distanz angeköpfelt.

Eiskalter Konter

Das 2:0 wollte nicht fallen, auch, weil Berisha bei einem Solo der Mut verließ (80.). Deshalb blieb die Partie spannend. Ein Auswärtstor der Kroaten hätte ja die Egalisierung des Hinspielergebnisses und damit eine Verlängerung bedeutet. Drei Minuten vor Schluss passierte dann, was nie hätte passieren dürfen: Der erste gefährliche Schuss der Zagreber ging ins Salzburger Tor, Fernandes traf, weil Unglücksrabe Lainer abfälschte.

Es ging in die 30-minütige Verlängerung. Und in dieser konterte Dinamo eiskalt: Soudani lief Caleta-Car davon und traf im zweiten Versuch zum 2:1 (95.).

Salzburg war erstmals in diesem Play-off-Duell ausgeschieden. Zwei Tore fehlten nun. Lainer hätte es noch einmal spannend machen können, traf aber das leere Tor nicht (100.). Es blieb bei der ersten Heimniederlage unter Trainer Óscar Garcia.

Wals-Siezenheim, 23.451 Zuschauer, SR Thomson (SCO)

Tore: 1:0 (22.) Lazaro 1:1 (87.) Fernandes 1:2 (95.) Soudani

Salzburg: Walke - Schwegler (46. Lainer), Caleta-Car, Hinteregger, Ulmer - Laimer, Bernardo - Wanderson (67. Minamino), Berisha, Lazaro (61. Samassekou) - Soriano

Zagreb: Eduardo - Stojanovic, Sigali, Benkovic, Pivaric - Antolic (83. Schildenfeld), Jonas (73. Pavicic) - Soudani, Rog, Fernandes - Henriquez (62. Coric)

Gelbe Karten: Lazaro, Samassekou, Caleta-Car bzw. Sigali, Jonas, Stojanovic

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