David Alaba bekam von der "Bild" die Note 6

David Alaba hatte gegen Juve nicht seinen besten Tag.
Der ÖFB-Star machte bei beiden Toren von Juventus keine gute Figur.

Pep Guardiola darf bei seiner Abschiedstour beim FC Bayern München noch auf den krönenden Abschluss hoffen. In extremis rettete sich der deutsche Fußballmeister im Champions-League-Achtelfinale gegen Juventus Turin am Mittwochabend in die Verlängerung, gewann schlussendlich 4:2 und kann weiter das "Triple" ins Auge fassen.

In der großen Erleichterung über den bereits 15. Einzug des Vereins ins Viertelfinale der Königsklasse mochten sich die Bayern-Stars noch gar nicht groß mit der Auslosung am Freitag (12.00 Uhr) beschäftigen. Von Kalibern wie Titelverteidiger FC Barcelona und Real Madrid über Paris St. Germain und Guardiolas künftigen Verein Manchester City bis hin zu Benfica Lissabon oder dem deutschen Duell mit Wolfsburg ist alles möglich.

Bayern-Abwehr hatte nicht ihren besten Tag

Die Bayern sahen sich aus dem Kraftakt gegen Juventus gestärkt hervorgegangen. "Vielleicht schweißt so ein Spiel noch mehr zusammen", sagte Kapitän Philipp Lahm. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge atmete nach einem "Herzfrequenzspiel" durch: "Das sind Spiele, die dazu führen können, dass du weit kommen kannst." In die Erleichterung mischte sich auch das typische Bayern-Selbstverständnis. "Keine Mannschaft wünscht sich, glaube ich, den FC Bayern München", meinte Manuel Neuer.

Der Star-Torhüter hatte gegen Juve wie seine Vorderleute lange Zeit nicht den besten Tag gehabt. Nach nicht einmal einer halben Stunde lagen die Italiener durch Paul Pogba (5.) und Juan Cuadrado (28.) 2:0 voran. David Alaba - er wurde von der Bild mit der schlechtest möglichen Note 6 bedacht - machte bei beiden Toren der Gäste keine gute Figur. "Ich bin erleichtert, wir alle sind erleichtert. Das Spiel hat nicht so begonnen, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber wir haben an uns geglaubt", sagte der ÖFB-Star nach der Partie.

Nach dem Scheitern in den vergangenen beiden Halbfinali gegen Real Madrid und den FC Barcelona standen die Bayern bereits im Achtelfinale vor dem Aus. Guardiola dirigiert an der Seitenlinie mit Händen und Füßen, schüttelte den Kopf. Den Münchnern drohte sogar ein Debakel, sie waren nach 60 Minuten mit dem 0:2 noch gut bedient - doch der physisch nachlassenden Juventus-Elf entglitt der Sieg auf der Zielgerade.

Jeweils per Kopf trafen die Torjäger Robert Lewandowski (73.) und Thomas Müller (91.), mit dem moralischen Vorteil auf ihrer Seite gestalteten die Bayern dann die Verlängerung zu ihren Gunsten. Dort sorgten die Joker Thiago Alcantara (108.) und Kingsley Coman (110.) für das umjubelte Happy-End eines denkwürdigen Fußball-Abends.

Der an diesem Abend mit einem guten Händchen ausgestattete Guardiola lobte nach Mitternacht aber vor allem die "deutsche Mentalität". "Wir haben vier Tore geschossen gegen eine italienische Mannschaft - wow", schwärmte der Spanier, der sein Team vor der Verlängerung noch einmal eingeschworen hatte. Wunschgegner habe er nun keinen, meinte Guardiola. "Wenn man ins Halbfinale will, muss man bereit sein, jeden zu schlagen."

Italienische Zeitungen klagten über den Schiedsrichter

Katzenjammer herrschte naturgemäß in Italien. Nach dem Champions-League-K.o. des Vorjahresfinalisten wurde vor allem die Leistung des Schiedsrichters kritisiert. Der Schwede Jonas Eriksson hatte Juventus in der ersten Spielhälfte beim Stand von 1:0 ein reguläres Tor aberkannt. Der Corriere dello Sport meinte gar, der Auftritt von Eriksson sei "ein Desaster" gewesen. Tuttosport klagte: "Das ist nicht gerecht."

Auch die Turiner selbst kritisierten die Leistung des Unparteiischen. Bei den Juve-Profis überwog jedoch der Stolz über die starke Leistung. "Ich bin stolz auf die Mannschaft. Wir gehen mit erhobenem Haupt", betonte Kapitän Gianluigi Buffon demonstrativ. Trainer Massimiliano Allegri klang ähnlich. "Es ist traurig, so auszuscheiden. Wir haben hervorragend gespielt und hätten 3:0 führen können, als die Chancen da waren", klagte er.

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