Salzburg feiert Kantersieg gegen Wr. Neustadt

Soriano netzte gegen die chancenlosen Wiener Neustädter zweimal.
Der Tabellenführer hat zwar 28 Minuten Probleme, gewinnt schlussendlich aber doch 6:0.

Am 14. Februar hatte Tabellenführer Salzburg zuletzt in der Bundesliga kein Gegentor erhalten. Damals wurde in Wiener Neustadt 2:0 gewonnen. Acht Spiele und über zwei Monate dauerte es, bis es wieder soweit war. Und wieder hieß der Gegner Wiener Neustadt. Salzburg siegte zu null, schoss am Samstag aber sogar sechs Treffer.

Der Tabellenführer hatte aber ungewohnt schwer in die Partie gefunden. Das Tempo war nicht hoch genug, um selbst die schwächste Abwehr der Bundesliga unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu zwingen.

18 Minuten dauerte es, bis die viel zu kompliziert kombinierenden Salzburger zum ersten Torschuss kamen. Dass dieser just von Linksverteidiger Schmitz abgegeben wurde, sagt viel über das Salzburger Spiel in der Anfangsphase aus. Keeper Schierl, der den gesperrten Vollnhofer bei den Niederösterreichern ersetzte, bekam den Ball genau in die Hände.

Fast 28 Minuten waren vergangen, da wurde erstmals schnell gespielt. Sabitzer blieb zwar beim letzten Verteidiger der Wiener Neustädter hängen, der Ball kam aber über Berisha zum völlig freistehenden Keita, der Schierl, der übrigens bei Red Bull ausgebildet wurde, keine Chance ließ – 1:0.

Mit der billigen Führung im Rücken begann das Salzburger Werkl zu laufen. Das 64. Gegentor für Wiener Neustadt ließ nicht lange auf sich warten: Der Ex-Rapidler Denner beging einen amateurhaften Stellungsfehler, nur deshalb stand Berisha nicht im Abseits und konnte einschießen – 2:0 (32.).

Danach hatte Salzburg eine Chance nach der anderen und hätte mit einer wesentlich deutlicheren Führung in die Pause gehen müssen. Doch Lazaro und Ankersen scheiterten an Schierl.

Nach dem Wechsel war es dann Einbahnstraßen-Fußball in Reinkultur. Salzburg hatte praktisch immer den Ball und eine Chance nach der anderen. Der dritte Treffer war also nur eine Frage der Zeit. Es blieb dem Salzburger-Kapitän vorbehalten, diesen zu erzielen: Soriano ließ mit einem Freistoß Schierl keine Chance (61.).

Doppelschlag

Auch am 4:0 war der Spanier beteiligt, dessen ideales Zuspiel musste Sabitzer nur mehr ins Tor schießen. Und das tat der Teamspieler auch. Die Leipzig-Leihgabe hält nun auch schon bei 15 Saisontreffern (66.).

Die Abwehr der Niederösterreicher löste sich in alle Einzelteile auf: Nur ein paar Sekunden nach dem 4:0 traf Soriano zum 5:0 und zum 26. Mal in dieser Saison. Dieses Mal hatte Sabitzer die Vorarbeit geleistet, der dem völlig überforderten Freitag den Ball abgeluchst hatte.

Auch dabei blieb es nicht. In der letzten Aktion machte Hinteregger noch das halbe Dutzend voll und traf zum 6:0-Endstand.

Salzburg feierte den elften Sieg in Folge gegen die Niederösterreicher und ist gegen das neue Schlusslicht nun schon 17 Bundesliga-Spiele ungeschlagen.

Red Bull Arena, 7.045 Zuschauer, SR Weinberger

Tore:
1:0 (28.) Keita
2:0 (32.) Berisha
3:0 (61.) Soriano
4:0 (66.) Sabitzer
5:0 (67.) Soriano
6:0 (93.) Hinteregger

Salzburg: Gulacsi - Ankersen, Ilsanker, Hinteregger, Schmitz - Lazaro, Keita, Ch. Leitgeb (75. Ramalho), Berisha (67. Bruno) - Soriano, Sabitzer (70. Djuricin)

Wr. Neustadt: Schierl - T. Kainz, Susac, Sereinig, Denner - Ranftl, Freitag, O'Brien, Dobras (54. M. Koch) - Rauter (57. Maderner), Hellquist (70. S. Wimmer)

Gelbe Karten: keine

Tabelle

Adi Hütter (Salzburg-Trainer): "Es hat von der ersten bis zur letzten Minute Spaß gemacht, meiner Mannschaft zuzuschauen. Leitgeb und Keita waren die absoluten Chefs auf dem Platz und haben immer das Tempo bestimmt. Meine Mannschaft hat nie aufgehört, den Torabschluss zu suchen, das hat mir imponiert. Wir hätten sogar zweistellig gewinnen können."

Zu Jonatan Soriano: "Wenn der einen guten Tag hat, dann ist er nicht zu halten. Seine Schusstechnik ist unfassbar, aber es steckt auch sehr viel harte Arbeit dahinter. Die Freistöße sind etwas, das er sich nach dem Training mit permanentem Üben aneignet."

Jonatan Soriano (Salzburg-Doppeltorschütze): "Heute war ein Supertag. Wir haben richtig gut gespielt. Ich versuche in jedem Spiel, meine Tore zu schießen. Es waren wichtige Punkte. Wir müssen weiterhin konzentriert bleiben und möglichst versuchen, die restlichen Spiele zu gewinnen."

Martin Hinteregger (Salzburg-Torschütze): "Das war heute eine Topleistung von uns. Und zwar von der ersten Minute an. Wir haben kaum eine Torchance zugelassen, das war der Schlüssel zum Sieg. Das Spiel war perfekt für uns zugeschnitten. Das Tor habe ich mir redlich verdient, auch wenn es der sechste Treffer war."

Helgi Kolvidsson (Wr. Neustadt-Trainer): "Wir wussten, was uns hier erwartet. Die ersten 30 Minuten hat es meine Mannschaft defensiv ordentlich gemacht, der Ball wurde aber zu schnell hergegeben. Daher gab es nie eine Entlastung. Nach dem 1:0 war es sehr, sehr schwierig. Meiner Mannschaft kann ich keinen Vorwurf machen. Sie hat nach ihren Möglichkeiten alles versucht. Es liegen ganz einfach Welten zwischen Salzburg und uns. Wir können daraus nur lernen und versuchen, unsere Punkte gegen die anderen Mannschaften zu holen."

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