Ried entführt aus Grödig drei Zähler

Julius Perstaller (3. vo. re.) bescherte den Riedern einen Auswärtssieg.
Der eingewechselte Perstaller erzielt in der Schlussphase das Siegestor.

Nach einer halben Stunde verriet die Statistik alles über die Hausherren: Null Torschüsse. Grödig versprühte gegen Ried eine selten gesehene Harmlosigkeit. Die 1518 Zuschauer im Goldberg-Stadion benötigten wohl Hektoliter an Kaffee, um nicht in den Schlaf zu sinken. Denn Grödig hatte vor der Pause nichts zu bieten, Ried ein wenig, aber immer noch viel zu wenig, um das Geschehen etwas unterhaltsam zu gestalten.

Es kann ein Fluch oder ein Segen sein, dass ein Fußballspiel auch aus einer zweiten Hälfte besteht. In Grödig war es vor allem die Hoffnung auf ein besseres Spiel, die vorherrschte. Zunächst besannen sich beide Teams auf das bisher Wesentliche, begingen einen präzisen Fehlpass nach dem anderen.

Doch dann weckten zuerst die Gäste aus Ried die Zuschauer mit zwei Torschüssen auf. In der 59. Minute geschah gar Außergewöhnliches, Ried hatte eine Großchance, doch Möschl rutschte an einer Flanke von Fröschl vorbei. Nach mehr als einer Stunde konnte auch Grödig einen Torschuss verbuchen, Potzmann war der Täter. Grödigs Strobl wurde im Finish zum Übeltäter, indem er Lainer nieder trat und zu Recht Rot sah. Mit dieser Aktion empfahl er sich für sämtliche Kung-Fu-Filme.

Die Rieder nützten die Überzahl aus, Perstaller traf zum 1:0, was den Auswärtssieg bedeutete. Am Ende hatte das Spiel doch noch etwas zu bieten.

Grödig, DAS.GOLDBERG Stadion, 1.518 Zuschauer, SR Ouschan.

Tor:
Perstaller (83.)

Grödig: C. Stankovic - Handle (65. Brauer), Strobl, Karner, Potzmann - Maak, Nutz - Huspek, Tomi, Emmanuel (65. Wallner) - Reyna

Ried: Gebauer - Reifeltshammer, Trauner, Streker - Lainer, Ziegl, Elsneg (92. Vastic), Fröschl (79. Burghuber) - Walch (66. Perstaller), Thomalla, Möschl

Rote Karte: Strobl (80./Tätlichkeit)

Gelbe Karten: Maak, Wallner, Tomi bzw. Fröschl, Thomalla, Vastic

Michael Baur (Trainer Grödig): "Nach so einem Ergebnis ist es schwer. Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute nicht ins Spiel gefunden, konnten überhaupt nicht an die Form der letzten Spiele anschließen. Ried war im Zweikampf-Verhalten besser, aktiver und wollte den Sieg mehr. Für mich hat aber auch die Rote Karte das Spiel entschieden, sonst wäre es wahrscheinlich unentschieden ausgegangen."

Oliver Glasner (Trainer Ried): "Ich denke, wenn man die ganzen 90 Minuten anschaut, waren wir doch die verdienten Sieger. Wir waren einen Tick näher dran, Grödig hat bis zur 60. Minute keinen einzigen Torschuss abgegeben. In der ersten Hälfte haben wir selbst viel liegen lassen, in der zweiten Hälfte haben wir diese Chance toll genutzt."

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