Mattersburg kann doch noch daheim gewinnen

Markus Pink (oben) war der umjubelte Mann in Mattersburg.
Markus Pink erzielt gegen Sturm das Goldtor.

Dem Mattersburger Anhang fehlt derzeit scheinbar der Glaube, dass ihre Mannschaft attraktiv spielt. Auf der Tribüne der Sturm-Fans tummelten sich fast so viele Grazer, wie Burgenländer im Rest des Stadions (VIP-Klub ausgenommen). Und der letzte Heimsieg, den die Mattersburger ihren Fans geschenkt haben, ist auch schon ein Weilchen her. Am 24. Oktober letzten Jahres war es, dass Altach 2:1 geschlagen wurde.

Nur an den Ergebnissen kann es nicht liegen, dass Mattersburg unten durch ist, denn im Frühjahr wurde erst ein Spiel verloren. Und das war am Mittwoch im Prater gegen Rapid. Als Folge dessen gab’s bei Trainer Ivica Vastic ein Ringelspiel, er ließ gleich fünf Spieler der Startformation draußen, er ließ erstmals den 22-jährigen Philipp Erhardt von Beginn an spielen.

Weit weniger Grund zu Änderungen hatten die Grazer ihrem Trainer gegeben, sie haben sich am Mittwoch tapferer geschlagen beim 0:0 gegen Salzburg. Dennoch stellte Franco Foda um, Edomwonyi durfte stürmen, weil Kienast erkrankt war. Und Talent Sandi Lovric verlor seinen Platz im Mittelfeld, weil Kamavuaka diesmal nicht gesperrt war.

Patzer von Esser

Ach ja. Und Fußball wurde auch gespielt. Hin und her. Und ohne große Torszenen. Dass die Mattersburger noch vor der Pause jubeln durfte, lag an Michael Esser. Der Sturm-Tormann ließ einen Stanglpass von Röcher durch seine Arme, Pink drückte ihn über die Linie (40.) zur seinem achten Saisontor.

Foda sah sich in der Pause veranlasst wieder umzustellen, wollte mit Donis Avdijaj frischen Wind ins Angriffsspiel bringen. Der prüfte Kuster mit einem Schuss, versuchte sich mit einem Heber. Mattersburg verteidigte nun mit Mann und Maus, vernachlässigte das Spiel nach vorne, zumal Vastic drei Verteidiger einwechselte. Es schien nur eine Frage der Zeit, bis Sturm den Ausgleich erzielte, aber das Ergebnis gab Vastic recht. Weil Edemwonyi noch einmal gegen Kuster (71.) scheiterte, ein anderes Mal vertändelte (89.).

Mattersburg, Pappelstadion, 3.600, SR Lechner

Tor:
1:0 (40.) Pink

Mattersburg: Kuster - Farkas, Malic, Mahrer, Novak (63. Maksimenko) - Jano - Prietl, Röcher, Erhardt (56. Höller) - Bürger, Pink (76. Rath)

Sturm: Esser - Potzmann, Avlonitis, Spendlhofer, Lykogiannis - Kamavuaka, Offenbacher (46. Avdijaj) - Dobras (77. Klaric), M. Stankovic (61. Gruber), Horvath - Edomwonyi

Gelbe Karten: Mahrer bzw. Kamavuaka, Gruber

Tabelle

Ivica Vastic (Mattersburg-Trainer): "Einige Spieler waren krank und dadurch geschwächt. Trotzdem hat die Mannschaft alles gegeben, was in ihr steckt. In der ersten Hälfte hatten wir einige Möglichkeiten, in der zweiten Hälfte war Sturm spielbestimmend. Wir haben versucht, nichts zuzulassen. Die Defensive und unser Tormann haben gut gearbeitet. Wir waren heute eine richtige Einheit auf dem Platz, das war der Schlüssel zum Erfolg. Aber wir haben auch ein bisschen Glück gehabt. Wir haben eine Reaktion nach der Niederlage gegen Rapid gezeigt. Wir brauchten die Punkte unbedingt."

Franco Foda (Sturm-Trainer): "Besser kann man auswärts nicht Fußball spielen, als wir es getan haben. Wir hatten fünf, sechs Sitzer. Nur in den ersten Minuten war Mattersburg besser. In der zweiten Hälfte war es ein Spiel auf ein Tor, außer ein paar Kontersituationen. Die Niederlage ist extrem bitter. Das Vertrauen in meine Spieler ist da. In der zweiten Hälfte war bei uns nur ein Spieler über 25 Jahre dabei, es haben extrem viele junge Spieler gespielt. Die Welt ist nicht in Ordnung bei Sturm, wir sind ein Traditionsverein und werden weiter an uns arbeiten."

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