Schwache Austria erhält in Altach eine Abfuhr

Austria-Tormann Osman Hadzikic konnte an diesem Sonntag einem leidtun.
Die Wiener kassieren die höchste Saison-Pleite. Die Altacher sind nach dem 5:1 punktegleich mit Sturm.

Irgendwie haben es die Austrianer geahnt, dass sie sich bei den heimstarken Altachern warm anziehen müssen. Acht Wiener spielten mit Handschuhen, bei den Vorarlberger wärmte nur einer seine Finger.

Und die vom Wiener Damir Canadi betreuten Altacher bewiesen einmal mehr, dass Gästeteams im Schnabelholz wenig zu sagen haben – das 5:1 war der sechste Heimsieg aus den jüngsten sieben Heimspielen, seit neun Spielen ist man unbesiegt. Altach schloss damit punktemäßig zu Sturm auf, die Austria ist nach der höchsten Saisonniederlage Vierter.

Aus vor Anpfiff

Austria-Trainer Thorsten Fink stellte gegenüber dem 2:4 gegen Roma um, im Falle von Kayode musste es der Deutsche tun, der Stürmer zog sich im Abschlusstraining eine Zehenprellung zu und wurde durch Friesenbichler ersetzt. Tajouri, der 47 Spiele für die Altacher bestritten hatte, kam für Pires, Salamon für den gegen die AS Roma schwachen Martschinko.

Schwache Austria erhält in Altach eine Abfuhr
ABD0061_20161106 - ALTACH - ÖSTERREICH: Nicolas Moumi Ngamaleu (Cashpoint SCR Altach) jubelt am Sonntag, 06. November 2016, während der tipico Bundesliga-Begegnung zwischen Cashpoint SCR Altach und FK Austria Wien in Altach über seinen Treffer zur 1:0-Führung. - FOTO: APA/DIETMAR STIPLOVSEK
Besagte Altacher Heimstärke manifestierte sich ehebaldigst. Schon nach vier Minuten hämmerte Dovedan einen Freistoß an die Stange. Nach zwölf Minuten musste Austria-Goalie Hadzikic den Ball aus dem Netz holen: Serbest leistete sich im Mittelfeld einen Schnitzer, Schreiner bediente von links Neuzugang Nicolas Ngamaleu, der freistehend einschießen konnte. Die Vorarlberger agierten zielstrebiger, die Austrianer ließen Zweikampfstärke vermissen, wirkten hölzern. Bei einem Schuss von Schreiner zeichnete sich Hadzikic aus. Besser machten es die Gastgeber drei Minuten vor der Pause: Nach einer Zech-Flanke setzte sich Nikola Dovedan gegen Larsen durch und verwertete per Kopf. Die Austria? Vor der Pause keine Top-Chance.

Kurzes Aufbäumen

Fink tauschte in der Pause, Martschinko und Pires kamen doch wieder für die "Ersatzkräfte" Salamon und Tajouri, vor allem aber kamen auch die anderen Kollegen mit neuem Schwung aus der Pause, hätten aber fast den dritten Treffer kassiert.

Chancen gab es auf beiden Seiten (Ngmamaleu; Venuto). Getroffen hat aber Dovedan mit einem Weitschuss, von der Latte sprang der Ball hinter die Linie (64.). Hadzikic machte dabei nicht die beste Figur.

Dann durfte auch noch Andreas Lienhart durch die Reihen marschieren – und einschießen (75.) – 4:0. Petar Filipovic gelang noch das Ehrentor per Kopf nach Venuto-Zuspiel (Trost: Die Austria hat damit in jedem Liga-Spiel getroffen), ehe Dimitri Oberlin zum 5:1-Endstand traf.

Altach, Cashpoint-Arena, 4.549, SR Drachta

Tore:
1:0 (12.) Ngamaleu
2:0 (42.) Dovedan
3:0 (65.) Dovedan
4:0 (75.) Lienhart
4:1 (88.) Filipovic
5:1 (91.) Oberlin

Altach: Lukse - Zech, Netzer, Galvao - Jäger (81. Sakic) - Lienhart, Prokopic, Ngwat-Mahop, Schreiner - Ngamaleu (61. Oberlin), Dovedan (83. Müller)

Austria: Hadzikic - Larsen, Rotpuller, Filipovic, Salamon (46. Martschinko) - Serbest (84. Prokop), Holzhauser - Tajouri (46. Pires), Grünwald, Venuto - Friesenbichler

Gelbe Karten: Ngwat-Mahop bzw. Filipovic, Holzhauser

Tabelle

Damir Canadi (Trainer Altach): "Als Trainer wünscht man sich so ein Spiel. Die Mannschaft hat eine tolle Balance zwischen Offensive und Defensive gehabt. Ich bin sehr froh über diese drei Punkte. Die wollten wir unbedingt haben, um uns mit dem Spitzenspiel gegen Sturm zu belohnen. Ein großes Pauschallob an die gesamte Mannschaft, die es schafft, die Trainingsleistungen auch im Spiel abzurufen. Das macht mich stolz."

Thorsten Fink (Trainer Austria): "Gratulation an Altach für die letzten Wochen und Monate. Man hat heute gesehen, dass wir körperlich und mental nicht imstande waren, dagegenzuhalten. Viele unserer Pässe habe ich so noch nie gesehen. Das war definitiv das schlechteste Spiel seit ich bei der Austria bin. Die Enttäuschung ist groß, aber lieber ein Mal 1:5 verlieren als fünf Mal 0:1. Wenn wir in den nächsten Wochen wieder vier Siege in Folge schaffen, dann bin ich auch zufrieden."

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