Gruber schießt Sturm zum Sieg in Grödig

Gruber feiert, Grödig-Goalie Swete ist geschlagen.
Die Grazer entscheiden die Partie in der Nachspielzeit zu ihren Gunsten.

Ein Topspiel gab es am Samstag Nachmittag in Grödig nicht zu bestaunen, zumindest bewies Sturm Graz beim 3:1-Sieg am Ende Bundesliga-Niveau. Grödig war das ganze Spiel davon entfernt. Passend dazu die Kulisse: Ein paar Salzburger Fans peitschten ihr Team nach vorne, die sonst alles andere als unauffälligen Sturm-Fans setzten nach den furchtbaren letzten Wochen ihren Support ein.

Die Grazer hätten schon nach zwei Minuten in Führung liegen können, Avdijaj traf nur die Stange. Danach gab es 25 Minuten Schlafwagen-Fußball, erst Gruber hatte die nächste Chance, im letzten Moment fuhr aber Tormann Swete dazwischen. Erst langsam kamen die Gastgeber in Tornähe, Verteidiger Strobl vergab die lange einzige Chance für die Schöttel-Elf. Dafür hatte kurz vor der Pause Avdijaj die Führung in den Beinen, er scheiterte aber an Swete, den vorerst Unbezwingbaren. Sturm war dem Führungstreffer näher, die Grödiger präsentierten sich abstiegsreif. Nach der Pause scheiterte Kamavuaka aus fünf Meter an Swete.

Sturm drückte, getroffen hat Grödig. Nach einer Traumflanke von Kainz wird Robert Strobl alleingelassen frei – 1:0. Avdijaj vergab zunächst wieder die besten Chancen. Grödig-Trainer Schöttel tauschte mit Wallner seinen einzigen Stürmer aus, ein Zeichen, dass sein Team das Hauptaugenmerk auf das Verteidigen legt. Auch deshalb war Sturms später Sieg verdient. Zunächst traf Avdijaj nach Patzern der Innenverteidiger (77.), in der Nachspielzeit gar zwei Mal Andreas Gruber. Nur die Sturm-Fans jubelten noch immer nicht. Beim Heimspiel gegen Altach könnte es wieder soweit sein.

Grödig, DAS.GOLDBERG-Stadion, 2.000, SR Ouschan

Tore:
1:0 (67.) Strobl
1:1 (77.) Avdijaj
1:2 (93.) Gruber
1:3 (94.) Gruber

Grödig: Swete - Itter, D. Baumgartner, Pichler, Strobl - Brauer - Schütz (58. Ofosu), T. Kainz, Derflinger (82. Grubeck), Goiginger - Wallner (72. Kerschbaum)

Sturm: Esser - Kayhan, Avlonitis, Kamavuaka, Lykogiannis - Lovric (69. Horvath), Offenbacher (87. Dobras) - Gruber, Avdijaj, Klem (65. M. Stankovic) - Edomwonyi

Gelbe Karten: Schütz, Brauer bzw. keine

Tabelle

Peter Schöttel (Grödig-Trainer): "Wir sind gegen den Spielverlauf in Führung gegangen. Es war endlich die Situation da, auf die wir gewartet haben, und dann schaffen wir es wieder nicht, zumindest mit einem Punkt rauszugehen. Das ist ärgerlich, und das ist etwas, was uns von unseren Konkurrenzen da unten drinnen unterscheidet. Wie Ried gegen Rapid gewonnen hat, das war eine andere Qualität, dieses Verbissene fehlt uns. Mittlerweile sind nur noch 21 Punkte zu vergeben. Es ist wie ein Countdown, aber rechnerisch ist es noch leicht möglich. Aber es wird nicht einfacher. Heute beschäftigt mich, dass sehr viel für uns gelaufen ist und wir trotzdem noch verloren haben."

Franco Foda (Sturm-Trainer): "Ich bin froh, dass wir nach dem Rückstand noch einmal zurückschlagen konnten. Das war extrem wichtig. Die Mannschaft hat Moral bewiesen. Es war wichtig zu sehen, dass wir aus unseren Chancen auch Tore erzielen können. Es war heute nicht alles perfekt, unsere Offensive war extrem jung aufgestellt, und nach einem 0:1 muss man erst wieder zurückkommen."

Robert Strobl (Grödig-Abwehrspieler): "Die Situation ist jetzt mehr als brenzlig, aber so lange der Klassenerhalt theoretisch möglich ist, ist es noch nicht vorbei. Unsere guten Leistungen sind mir inzwischen schon egal, ich will endlich wieder einmal gewinnen. Wir haben es wieder nicht über die Zeit gebracht, das ist enttäuschend."

Daniel Offenbacher (Sturm-Mittelfeldspieler): "Wir haben gewusst, dass es ein schweres Spiel wird. Wir waren das bessere Team und haben mehr Chancen gehabt, aber unsere Chancen am Anfang nicht gemacht. Die letzten Wochen waren keine einfache Situation für uns, aber man hat gesehen, dass die Mannschaft lebt."

Donis Avdijaj (Sturm-Mittelfeldspieler): "Uns ist nicht ein Stein, uns sind zehn Steine vom Herzen gefallen."

Kommentare