Ein Elfmeter reicht der Austria für Platz zwei

Wiedersehen: Verteidiger Richard Windbichler (rechts) traf am Samstag auf seinen ehemaligen Admira-Kollegen Markus Blutsch.
Durch einen verwandelten Penalty von Gorgon schlägt die Austria Admira 1:0.

Ausnahmezustand herrschte am Samstag rund um die Südstadt. Der Schlager der Runde zwischen der Admira und der Austria stand auf dem Programm. Nicht alle Zuschauer waren rechtzeitig zu Anpfiff im Stadion, auch Teamchef Marcel Koller kam am letzten Drücker. Ein langer Einkauf-Samstag in der SCS, eine Baustelle auf der Triesterstraße und ein Spitzenspiel in der Südstadt waren zu viel für die Polizei, die Folge war ein Chaos des Verkehrs.

In der Anfangsphase versäumten die Zuspätgekommenen nicht viel. Die Austria bemühte sich um die Kontrolle des Spiels, was ihr auch gut gelang. Allerdings bedeutete der vermehrte Ballbesitz nicht zwingend Gefahr. Lediglich nach einem Holzhauser-Freistoß fiel der Ball zufällig Gorgon auf den Kopf, beinahe ging die Austria in Führung. Jener Gorgon, der von Kaiserslautern umworben wird. Gespräche gab es schon, aber noch keine Einigung mit der Austria.

Top-Chancen auf beiden Seiten

Die Admira bewies in Folge, dass Platz zwei in der Tabelle nicht das Produkt einer Eintagsfliege ist. Immer wieder schaltete man gefährlich aus der Defensive in den Angriff um und war dem 1:0 viel näher als die Austria. Ebner verzog knapp, bei Schösswendters Kopfball streckte sich Veilchen-Goalie Almer, ebenso bei einem Freistoß von Malicsek. Ein anderes Mal scheiterte Starkl per Kopf. Zur Pause hätte sich die Admira die Führung schon verdient, weil sie geradliniger und zielstrebiger agierte als die Gäste aus Wien.

Eine Kopfwäsche der Austrianer durch Trainer Thorsten Fink wäre nicht nur der Temperaturen wegen angemessen gewesen. Jedenfalls präsentierten sich die Wiener in Folge aufgeweckter, hatten durch Grünwald und Kayode zwei Möglichkeiten. Die Mühen wurden belohnt. Nach einem Foul von Neuhold an Friesenbichler gab es zum fünften Mal in dieser Saison Elfmeter für die Austria. Zum fünften Mal trat Gorgon an, zum fünften Mal traf er – 1:0 (61.). Mr. 100 Prozent.

Es sollte das Tor sein, das der Admira die Moral raubte. Nur noch vereinzelt fanden die Südstädter den Weg in Richtung Austria-Tor, die Wiener wiederum gewannen mit der Führung an Sicherheit. Jetzt spielte der Ballbesitz ihnen in die Karten. Und dennoch hätte Zwierschitz in der Schlussminute ausgleichen müssen, doch Almer rettete den Sieg.

Platz-Tausch in der Tabelle

Es war ein Erfolg ohne Glanz, erarbeitet mit dem nötigen Glück, viel Geduld und starken Nerven von Alexander Gorgon, den die Austria-Fans lautstark zum Bleiben aufforderten. Die Austria zog mit diesem vollen Erfolg in der Südstadt in der Tabelle an der Admira vorbei und ist hinter Rapid Zweiter.

Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena. 5.278 Zuschauer, SR Jäger

Tor: 0:1 (61.) Gorgon (Foulelfmeter)

Admira: Siebenhandl - Ebner, Schößwendter (51. Neuhold), Zwierschitz, Wessely - Lackner - Sax, Blutsch, Malicsek (66. Schicker), Bajrami - Starkl (81. Grozurek)

Austria: Almer - De Paula, Windbichler, Sikov, Martschinko - Vukojevic, Holzhauser - Gorgon (78. Kehat), Grünwald, Kayode (86. Serbest) - Friesenbichler (71. Zulechner)

Gelbe Karten: Sax, Bajrami, Ebner, Neuhold, Schicker bzw. Sikov, Martschinko

Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Die erste Hälfte war die Admira die bessere Mannschaft. Wir kamen selten nach vorne und haben viel zu viel in die Breite gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir mehr investiert und mit dem berechtigten Elfmeter das Siegestor geschossen. Ich bin der Meinung, dass der Sieg aufgrund der zweiten nicht unverdient war. Wir waren heute effizienter. Robert (Almer, Anm.) ist nicht umsonst Teamtormann, er hat uns heute den Sieg festgehalten."

Ernst Baumeister (Admira-Cheftrainer): "Ein Punkt wäre für uns auf jeden Fall drinnen gewesen. Auch wenn die Austria mehr Ballbesitz gehabt hat, war das eine offene Partie. Wir haben unsere Möglichkeiten gehabt. Der Elfmeter für die Austria ging in Ordnung aber wir hätten zum Schluss auch einen bekommen müssen. Irgendwann musste die erste Niederlage kommen, aber das es heute passierte, ist bitter. Vor einer Woche gegen Altach wäre sie verdienter gewesen. Wenn Robert Almer die nächsten zwei Spiele auch so hält, sind wir sicher für Frankreich qualifiziert. Ich wäre zwar lieber als Zweiter in die Länderspielpause gegangen, aber auch mit Rang drei kann ich leben."

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