Rapid landet ersten Heimsieg der Saison

Thomas Murg (li.) ließ sich nach seinem Treffer feiern.
Die Hütteldorfer setzen sich mit 1:0 gegen Aufsteiger LASK durch. Thomas Murg gelingt das Siegestor.

Es ist so eine Sache mit Rapid, diese ständige Suche, Anspruch und Wirklichkeit halbwegs auf einen Nenner zu kriegen. Zum Thema Heimstärke: Zwei Zähler aus drei Spielen in Hütteldorf, so die Folge einer Punktediät in dieser Meisterschaft, die eigentlich aus der Sackgasse der Vorsaison hätte führen sollen. Berechtigt die Vermutungen, der als stark verschriene Aufsteiger aus Linz könnte zur Verlängerung der Rapid-Krise beitragen.

Die Realität? Eine 45 Minuten dauernde Trendwende. Rapid, aggressiv, willensstark und ballsicher, dominierte einen erschreckend harmlosen, sich einigelnden LASK. Vielleicht auch Ausgelöst durch eine Personalrochade.

6. Runde:

Samstag, 26.08.2017

WAC - St. Pölten

2:1

(0:1)

Rapid - LASK

1:0

(1:0)

Sonntag, 27.08.2017

Sturm - Salzburg

16.30

Altach - Mattersburg

16.30

Admira - Austria

19.00

Der Abgang Maximilians Wöber zu Ajax Amsterdam ermöglichte Maximilian Hofmann die Position in der Innenverteidigung. Weiter im System: Dejan Ljubicic fand sich zum ersten Mal in einem Bundesliga-Spiel in der Anfangsformation wieder. Die Bewährungsprobe im defensiven Mittelfeld, ein Test gewissermaßen, bevor man im Sommerschlussverkauf auf irgendeinem Wühltisch noch ein Schnäppchen finden muss. Damit könnte auch hinter der Rückholaktion von Thanos Petsos ein Fragezeichen stehen, obwohl Bremen auf eine Einigung mit Rapid in den nächsten Tagen hofft.

Der 19-jährige Ljubicic bestand jedenfalls die Prüfung, brachte Ruhe in den Spielaufbau und hatte keine Berührungsängste als er sich in der 22. Minute den Ball erkämpfte, den im Vorwärtsgang befindlichen Schaub präzise bediente. Dessen Pass brachte Murg in die Schussposition – 1:0, hoch verdient und logisch der Zwischenstand.

Torarmut

Rapid erzeugte eine Halbzeit lang Druck, ohne die großen Chancen auf den beruhigenden Vorsprung zu bekommen. Ein Versäumnis, das unmittelbar nach dem Wechsel fast zum Verhängnis geworden wäre. Berisha hatte den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber an Torhüter Strebinger (47.).

Auf der anderen Seite prüften Kvilitaia (50.) und Schwab (68.) den Besten des LASK, Pavao Pervan, den Mann zwischen den Pfosten. Fast erbarmungswürdig, Joelintons völlig unbedrängter Versuch aus sechs Metern. Positiv blieb haften, dass die neuerliche Einwechslung von Philipp Schobesberger mehr Schwung in Rapids Angriffsbemühungen brachte.

So arbeitete sich Rapid durch den Rest der Spielzeit, kam zum ersten Heimsieg in dieser Saison. Die anstehende Länderspielpause könnte Ruhe bringen. Auch wenn es den Wienern nicht schaden würde, auf der Suche nach jenem Mann noch fündig zu werden, der Tore schießen kann.

Tabelle:

1.

Sturm

5

5

0

0

13:8

5

15

2.

Salzburg

5

4

1

0

14:3

11

13

3.

WAC

6

3

0

3

6:6

0

9

4.

LASK

6

2

2

2

6:4

2

8

5.

Rapid

6

2

2

2

11:10

1

8

6.

Austria

5

2

1

2

9:9

0

7

7.

Admira

5

2

0

3

8:12

-4

6

8.

Mattersburg

5

1

2

2

6:8

-2

5

9.

Altach

5

1

1

3

4:6

-2

4

10.

St. Pölten

6

0

1

5

5:16

-11

1

Allianz Stadion, 19.400 Zuschauer, SR Hameter

Tor: 1:0 (22.) Murg

Rapid: Strebinger - Pavelic, Sonnleitner, M. Hofmann, Bolingoli - Schaub (72. Schobesberger), Ljubicic (78. Auer), Schwab, Murg - Joelinton, Kvilitaia (89. Galvao)

LASK: Pervan - Ramsebner, Trauner, Luckeneder (46. Pogatetz) - Ranftl, Erdogan, Michorl (83. Raguz), Ullmann - Rep (76. Riemann), M. Berisha, Bruno

Gelbe Karten: Schwab, M. Hofmann, Ljubicic, Pavelic bzw. Trauner, Michorl

Goran Djuricin (Rapid-Trainer): "Ich denke, dass der Sieg sauwichtig war. Wir hatten wirklich Riesendruck. Wir sind trotzdem, glaube ich, sehr gut damit umgegangen. Das ist auch wichtig. Wir haben in der ersten Hälfte sehr gut gespielt, daher war es auch ein verdienter Sieg. Dann hat der LASK gezeigt, warum er da oben steht. Er ist für mich unter den ersten vier von der Qualität her. Daher bin ich auch froh, dass wir gewonnen haben."

Thomas Murg (Rapid-Torschütze): "Es ist nach dem Spiel jetzt nicht alles gut, und es war vor dem Spiel nicht alles schlecht. Der Sieg ist aber gut für das Selbstvertrauen. Jetzt können wir gestärkt in die nächsten Wochen gehen."

Louis Schaub (Rapid-Mittelfeldspieler): "Natürlich haben wir sehr viel Druck gehabt, aber das hatten wir uns selbst zuzuschreiben. In den letzten Wochen haben wir es uns selbst schwergemacht. Natürlich hätten wir ein oder zwei Tore mehr schießen können. Unsere Effizienz muss noch besser werden. Aber der Sieg war ganz wichtig für das Selbstvertrauen."

Oliver Glasner (LASK-Trainer): "Aufgrund der ersten Hälfte war es ein absolut verdienter Sieg für Rapid. Wir haben 45 Minuten gebraucht, bis wir ins Spiel gefunden haben. In der zweiten Hälfte haben wir gezeigt, und das stimmt mich positiv, dass wir Rapid Wien hier Paroli bieten können. Wir sind neu in dieser Bundesliga. Wir können mit unseren Punkten bis jetzt ganz gut leben. Wir sind aber noch nicht am Ende unseres Weges."

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