Zwei Teams und ein Meistertraum

Mattersburg und LASK spielen um den Aufstieg.
Frühjahrs-Auftakt in der Erste Liga: Der LASK und Mattersburg im Titelrennen.

Am Freitag beginnt auch in der Erste Liga das Frühjahr. Für die ausstehenden 16 Runden gibt es das Versprechen, die spannendste Meisterschaft der Zweitliga-Historie zu bieten. Bis auf das Red-Bull-Team Liefering (darf nicht aufsteigen und ist zum Absteigen zu stark) sind alle Vereine voll gefordert: An der Spitze wird ein enges Rennen zwischen dem aufgerüsteten LASK und den unveränderten Mattersburgern um den Titel erwartet, der Rest spielt gegen den Abstieg.

"Ich erwarte den LASK als Meister", sagt der langjährige St.-Pölten-Trainer Martin Scherb, der als Sky-Experte die zweite Spielklasse weiterhin genau verfolgt. "Wenn die Linzer schwächeln, würden die Mattersburger sicher zuschlagen. Aber ich glaube, dass sich der LASK mit Harrer und Savic noch einmal hervorragend verstärkt hat. Da merkt man, dass der neu aufgestellte Klub unbedingt rauf will."

Heikel könnte es werden, die für diese Liga ungewöhnliche Ansammlung von starken Offensivspielern bei Laune zu halten. Doch Scherb ist sicher: "Wenn es einen Trainer gibt, der mit möglichen Konflikten menschlich und ruhig umgehen kann, dann ist das Karl Daxbacher." Zu Trainer-Konkurrent Ivica Vastic, einem ehemaligen Spieler von Daxbacher, meint Scherb: "Ivo wurde sehr schnell in das tiefe Wasser bei der Austria geworfen. Daraus hat er gelernt und kann seine Pläne mittlerweile sicher besser vermitteln."

Gleich sieben Vereine müssen damit rechnen, bis zum Schluss in den Abstiegskampf verwickelt zu sein. "Wacker, St. Pölten und Lustenau hat man weiter vorne erwartet. Aber ich habe den Eindruck, dass auch bei diesen Vereinen mittlerweile alle wissen, worum es geht."

Einen eindeutigen Tipp wie im Meisterrennen gibt es für die beiden Absteiger nicht. "Es gibt Vereine, die mehr Qualität im Kader haben – aber Horn und Hartberg sind dafür im Abstiegskampf schon gestählt. Es können am Ende auch die Nerven entscheiden", sagt der Herzogenburger, der sich als Analytiker der Sportzeitung derzeit den "Kindheitstraum Sportjournalist" erfüllt.

Umso klarer kritisiert Scherb dafür das Ligenformat: "Ich bin seit vielen Jahren der Meinung, dass nur eine Profiliga mit 16 Vereinen seriöser wäre, weil sich in Österreich keine 20 Profiklubs ausgehen. Jetzt gilt in der Erste Liga nicht einmal mehr der Ausbildungsgedanke. Da zwei absteigen müssen, wird bis auf Liefering kein Trainer mehr unerfahrene Talente als unbedingt nötig einsetzen."

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