FIFA sperrt Franz Beckenbauer für 90 Tage

Der Deutsche habe in einer Untersuchung der Ethikkommission nicht kooperiert.

Franz Beckenbauer ist von der FIFA provisorisch für 90 Tage für jegliche Tätigkeit im Fußball gesperrt worden. Der Weltverband begründete dies am Freitag mit einem "mutmaßlichen Verstoß" gegen das Ethikreglement. Beckenbauer habe in einer Untersuchung der Ethikkommission nicht kooperiert. Die Sperre wurde auf Antrag von FIFA-Chefermittler Michael Garcia ausgesprochen und gilt ab sofort.

Die Sperre basiert auf Artikel 83 Absatz eins des FIFA-Ethikreglements. Es könne davon ausgegangen werden, dass es zu einem Vergehen gegen das Ethikreglement gekommen sei, erklärte der Weltverband. Die Entscheidung stehe im Zusammenhang "mit der fehlenden Kooperation von Franz Beckenbauer in einer Untersuchung der Ethikkommission, obwohl er wiederholt angefragt wurde", erklärte die FIFA in Brasilia. Der Weltverband geht derzeit Vorwürfen nach, wonach bei den Vergaben der Weltmeisterschaften an Russland 2018 und Katar 2022 Korruption im Spiel war.

Beckenbauer, der als Exekutivmitglied der FIFA an den umstrittenen Entscheidungen beteiligt war, hatte vor kurzem erklärt, er sehe möglichen Untersuchungen durch die FIFA-Ethikkommission auch zu seinem Wahlverhalten bei der brisanten WM-Doppelvergabe 2018 und 2022 an Russland und Katar gelassen entgegen. "Darüber kann ich mich nur wundern. Ich habe bei der FIFA nur noch einen Berater-Status, bin also kein Kommissionsmitglied mehr und somit nicht verpflichtet, mit Herrn Garcia zu reden", sagte der 68-Jährige Deutsche, der 1974 als Spieler und 1990 als Trainer Weltmeister war, dazu der "Bild"-Zeitung (Mittwoch).

Reaktion

Franz Beckenbauer hat gelassen auf die am Freitag vom Fußball-Weltverband FIFA gegen ihn verhängte Sperre reagiert. "Ich habe gedacht, das ist ein Aprilscherz. Vielleicht hat sich da jemand einen Spaß erlaubt", kommentierte Beckenbauer beim TV-Sender Sky Sport News HD die Strafe.

Beckenbauer hat derzeit im Fußball nur noch das Amt des Ehrenpräsidenten beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München inne. "Die Bayern werden es überleben", scherzte der 68-Jährige.

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