Fall Sion: Platini beim Staatsanwalt

Fall Sion: Platini beim Staatsanwalt
Der UEFA-Präsident wurde vom Waadtländer Kantonsgericht über den Ausschluss des Schweizer Vereins befragt.

Im Rechtsstreit zwischen der UEFA und des FC Sion wegen des Ausschlusses des Schweizer Vereins von der Europa League ist am Mittwoch UEFA-Präsident Michele Platini vom Waadtländer Kantonsgericht in Renans in der Nähe von Lausanne befragt worden. Die Anhörung des Franzosen durch die Staatsanwaltschaft hinter verschlossenen Türen dauerte rund zwei Stunden.

Die Staatsanwaltschaft wollte unter anderem wissen, warum sich die UEFA weigert, den FC Sion trotz zivilgerichtlicher Anweisung zum Europacup zuzulassen. Kommentare wurden nach dem Hearung keine abgegeben. UEFA-Kommunikationsdirektor Alexandre Fourtoy sagte lediglich, dass Platini "sehr froh ist, die Fragen des Staatsanwaltes als Zeuge beantwortet zu haben".

Die UEFA würde, so der Sprecher, den Fall weiter nicht kommentieren, damit die Justiz in Ruhe ihre Information sammeln und arbeiten könne. Fourtoy fügte süffisant und fragend noch hinzu: "Die Europa League hat Regeln, die öffentlich sind. Der Sportgerichtshof (CAS) ist ein Teil davon. Darf man in der Europa League spielen, wenn man diese Regeln nicht befolgt?"

Treffen mit den vier beteiligten Klubs

Auf der UEFA-Homepage heißt es, dass der Europa-Verband am Dienstag darüber informiert worden sei, dass das Kantonsgericht alle vom FC Sion gegen die UEFA gerichteten Vollstreckungsmaßnahmen abgelehnt habe. Das betrifft insbesondere das Ziel, die Sittener in dieser Woche gegen Stade Rennes antreten zu lassen.

Außerdem wurde die UEFA laut eigenen Angaben vom Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne davon in Kenntnis gesetzt, dass Udinese Calcio, Celtic Glasgow, Atletic Madrid und Stade Rennes einen Antrag auf Parteienstellung im Schlichtungsverfahren zwischen der UEFA und dem Walliser Verein gestellt hätten.

Die UEFA hat für Freitag ein Treffen mit den vier beteiligten Klubs organisiert, um die verschiedenen Szenarien einer Reintegration der Schweizer in die Gruppe I zu diskutieren, sollte der FC Sion vor dem CAS recht bekommen. Die Sittener sind wegen des Einsatzes nicht berechtigter Spieler in den Play-off-Partien gegen Celtic von der UEFA von der Europa League ausgeschlossen worden.

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