Ex-Rapidler Wöber: Der nächste Debütant im Fokus

Alles im Auge: Maximilian Wöber
Der Ajax-Legionär dürfte am Freitag für Österreich gegen Serbien einlaufen.

Maximilian Wöber wirkt nicht wie ein Teenager. Man lauscht gespannt, wenn der 19-Jährige über seine ersten Schritte als Legionär spricht und dabei ein wenig an den jungen Sebastian Prödl erinnert, als dieser 2008 von Sturm Graz zu Werder Bremen gewechselt ist.

Wöbers Weg führte Ende August von Rapid zu Ajax Amsterdam. Es waren die Tage nach dem Transfer, die den Innenverteidiger etwas mitgenommen, aber gleichermaßen vielleicht noch etwas reifer gemacht haben. "Nach meinem Wechsel bin ich zum ersten Mal zum Nationalteam gekommen", erinnert sich Wöber. "Danach hab’ ich mich leicht verletzt und bin krank geworden. Da hab’ ich gemerkt, dass alles viel zu viel war. Von Seiten der Medien, von den Freunden und der Familie. Ich bin nicht zur Ruhe gekommen. Es hat permanent das Handy geklingelt."

Die Ruhe ist mittlerweile eingekehrt. Wöber hat seine eigene Wohnung, durfte am Wochenende erstmals in der Liga von Beginn an spielen und erzielte prompt ein Tor. Die Ruhe im Umfeld wird ob der Intensität auf dem Rasen auch guttun. "Ich merke in jedem Training, dass ich an meine Grenzen komme. Sowohl körperlich als auch für den Kopf ist es viel anspruchsvoller als bei Rapid." Es werde länger, anders und intensiver trainiert. "Ich merk’ schon nach einem Monat, dass ich konditionell und von der Ruhe am Ball her den nächsten Schritt gemacht hab."

Kein Vergleich

Als schlechtes Zeugnis für seinen Ex-Klub möchte er dies aber nicht verstanden wissen. "Ajax war im Europa-League-Finale. Das wär’ ein bisserl unfair, die beiden Klubs zu vergleichen. Das Niveau ist bei Rapid auch gut, aber es ist ein Unterschied, ob du mit Top-Spielern spielst oder mit Spielern aus der österreichischen Liga, die den nächsten Schritt noch machen müssen, so wie ich."

Nach diesen Schritten fühlt er sich bereit für den nächsten. "Ich denke, dass ich mich am Wochenende für weitere Aufgaben empfohlen habe und dass ich bereit bin. Für Ajax, aber auch für einen Einsatz im Nationalteam." Sein Debüt könnte der Innenverteidiger aber just auf einer ungewohnten Position feiern am Freitag gegen Serbien: Nach dem Ausfall von Martin Hinteregger ist die Position links in der Viererkette erneut vakant. Ob Wöber das kann? "Das ist natürlich auch möglich. Ich habs bei Rapid lange trainiert, nicht so oft gespielt, aber ich kann das auf jeden Fall spielen. Ich hab’ kein Problem damit."

Die Position bleibt damit aber das größte Problem des Teamchefs. Wöber wäre nach Fuchs, Ulmer, Stangl, Suttner, Wimmer und Hinteregger der siebente Spieler in sechs Jahren auf der Position links in der Viererkette. Nur der, der es am besten kann, hat unter Koller dort nie gespielt.

Kommentare