Erst Spektakel, dann Zitterpartie: Rapid rettet Sieg gegen Vitesse

Erst Spektakel, dann Zitterpartie: Rapid rettet Sieg gegen Vitesse
Im Play-off-Hinspiel der Conference League gewinnen die Hütteldorfer in Unterzahl mit 2:1 gegen die Niederländer. Die Führung fiel nach 33 Sekunden.

Im Hanappi-Stadion wäre der starke Westwind noch ein Spielverderber  gewesen. Im geschlossenen Allianz Stadion, das im Europacup Weststadion heißt, stand einem packenden Play-off-Hinspiel der Conference League nichts im Weg. Und das wurde es gegen Vitesse Arnheim auch. Im dritten Heimspiel des Jahres feiert Rapid den ersten Sieg. Nach einem überragenden Start wurde das 2:1 (2:0) noch zur Zitterpartie.

So wird’s auch weitergehen. Am Sonntag wartet in Graz gegen Sturm der Kampf um die Top-6,  am Donnerstag in Arnheim  geht es beim Rückspiel um den Aufstieg. Schon der Start war äußerst spektakulär. Vitesse hatte direkt vom Anpfiff die erste (und einzige) Chance in Hälfte eins. Paul Gartler hatte Probleme mit einer scharfen Hereingabe, Srdjan Grahovac half dem Tormann, Marco Grüll schnappte sich den Befreiungsschlag und zog den Gegenangriff an. Robert Ljubicic, dessen Rückkehr dem Spiel äußerst guttat, bekam den Ball und flankte perfekt. Nach nur 33 Sekunden und aus drei Metern Entfernung köpfelte Ferdy Druijf bei seinem Startelfdebüt  ein.

Erst Spektakel, dann Zitterpartie: Rapid rettet Sieg gegen Vitesse

Dass Trainer Ferdinand Feldhofer die Raute wieder aufgab, tat Grüll besonders gut. Im 4-2-3-1 war der linke Flügel nicht zu halten und dem 2:0 nach nur vier Minuten ganz nah. Machen müssen hätte es Druijf nach einem Fehler von Tormann Houwen. Doch der Niederländer verfehlte gegen seine Landsmänner aus rund 20 Metern das verwaiste Tor.

Die schönste Kombination der spielfreudigen Hütteldorfer brachte dann den zweiten Treffer. Über die starke linke Seite kam der Ball über Ljubicic und Jonas Auer zu Grüll. Unwiderstehlich zog der Teamspieler ins Zentrum und schloss nach einem Haken ins kurze Eck ab – 2:0 (15.).

RAPID - VITESSE ARNHEIM 2:1 (2:0)

1:0 Druijf (1.)
2:0 Grüll (15.)
2:1 Openda (73.)

Gelb-Rot: Stojkovic (65./Rapid)

Dass Vitesse-Trainer Letsch Abwehrchef  Bazoer und  Mittelfeldmotor Bero vorgeben musste, war nicht zu übersehen. Nach 28 Minuten setzte Regen ein und Schiedsrichter Rumsas kam ins Schwimmen. Einen Ellbogencheck von Openda übersah der Litauer, dafür sahen vier Rapidler noch vor der Pause Gelb. Auch Yusuf Demir, der sich bei seiner Rückkehr in die Startelf schwertat.

In Minute 48 hatte Rapid Glück, dass es den Videoreferee erst im Finale gibt: Ein Treffer des früheren Rapid-Talents Adrian Grbic wurde wegen (falschem) Abseits annulliert. Es ging nun vor 10.700 begeisterten Fans hin und her. Gartler vereitelte die erste Top-Chance der Gäste, im Gegenzug traf Druijf die Latte (52.).   

Erst Spektakel, dann Zitterpartie: Rapid rettet Sieg gegen Vitesse

Der frühere Rapid-Wunschstürmer Nikolai Baden Frederiksen kam, ebenso Taxi Fountas und Comebacker Kevin Wimmer (für den verletzten Martin Moormann). Zum Knackpunkt wurde, dass Wittek  Gelb-Rot  gegen Rapids Filip Stojkovic geschickt rausholte (65.).

In Unterzahl hielten Gartler und Druijf (auf der Linie) noch die Null. In Minute 74 glückte Lois Openda das 2:1. Der Goalgetter scheiterte am starken Gartler (80.) und – ganz allein – per Kopf (83.).
Rapid wackelte weiter, hielt mit Kampfgeist und etwas Glück aber den Sieg fest.

REAKTIONEN ZUM SPIEL

Ferdinand Feldhofer (Rapid-Trainer): „Ein toller Europacup-Abend, gutes Tempo, viel Hektik, viele Torraumszenen. Unser Sieg war aufgrund der ersten Hälfte verdient. Wir haben in Unterzahl gut dagegengehalten. Unterm Strich habe ich ein gutes Gefühl für das Rückspiel. Wir hätten das 3:0 oder 4:0 machen müssen oder können. Der Schiedsrichter war für beide Mannschaften überfordert."

Paul Gartler (Rapid-Tormann): „Es freut mich, dass ich der Mannschaft helfen konnte, dafür bin ich da. Es war wichtig, dass wir bis zum Schluss extrem kompakt waren. Mit einem Mann weniger war es schwierig.“

Thomas Letsch (Vitesse-Trainer): „Es ist eine komische Geschichte. Wir sind gestartet, wie es schlimmer nicht sein kann. Wenn man solche Tore kassiert und auch in anderen Situationen schlecht verteidigt, muss man froh sein, noch im Spiel zu bleiben. Danach hatten wir viele Topchancen. Mit einer Niederlage heimzufahren, tut weh. Wenn man die erste Hälfte sieht, müssen wir mit dem Ergebnis zufrieden sein. Wenn man die zweite Hälfte sieht, muss man sagen, da war mehr drin für uns.“

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