Europacup: Fünfter Startplatz in Sicht

Europacup-Chance: Österreichs Klubs glänzen zwar nicht, aber sie punkten. 2013 könnte deshalb aus dem Quartett ein Quintett werden.

Die Zwischenbilanz kann sich durchaus sehen lassen: Zehn Spiele haben die österreichischen Klubs in dieser Europacupsaison absolviert, sechs davon wurden gewonnen, nur ein einziges wurde verloren. Nach den Hinspielen der dritten Qualifikationsrunde stehen die Chancen gut, dass alle vier Klubs den Aufstieg ins Play-off schaffen. Das wäre wichtig im Hinblick um den Kampf um einen fünften Europacup-Startplatz. Derzeit ist Österreich im UEFA-Fünfjahresranking auf Platz 15. Das würde bedeuten, dass in der Saison 2013/'14 auch der Vize-Meister in der Champions-League-Qualifikation startberechtigt wäre.

Aber noch ist nichts fix, müssen kommende Woche die Rückspiele überstanden werden. Ein Überblick über den Status quo bei den vier Europacup-Startern ...

Sturm Graz

Es gibt nicht wenige, die behaupten: "Mit so viel Glück kommt man in die Champions League." Da ist schon einiges dran. Schon gegen den FC Videoton bettelte Österreichs Meister um das Ausscheiden, kam aber weiter. Auch im Hinspiel beim FC Zestafoni waren die Grazer die klar schwächere Mannschaft, schufen sich mit einem 1:1 aber eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am Mittwoch. Nicht so gut schaut es für den Titelverteidiger in der Bundesliga aus: Nach zwei Runden beträgt der Rückstand auf Tabellenführer Rapid schon vier Punkte. Ein Sieg im heutigen Steirer-Derby gegen Kapfenberg (UPC-Arena, 18.30 Uhr) ist eigentlich schon Pflicht.

Salzburg

Vor der Saison sahen praktisch alle Experten Salzburgs große Stärke in der Offensive. Nach fünf Pflichtspielen ohne Niederlage hat sich das nicht bewahrheitet. Salzburg ist erfolgreich,weil man praktisch keine Gegentore kassiert, ein einziges war es bisher. Auch das Europa-League-Qualifikationshinspiel gegen FK Senica wurde zu null gewonnen. Allerdings gelang trotz optischer Überlegenheit nur ein Tor. In Salzburgs Offensive läuft es nicht rund. "Wir haben sehr viel Ballbesitz, sind aber zu wenig konkret", sagt Trainer Moniz. Besonders augenscheinlich ist die Schwäche bei Standardsituationen. Moniz: "Das ist meine Schuld, die müssen wir viel
mehr trainieren."

Austria

Der Abgang von Mittelfeldmotor Julian Baumgartlinger konnte bisher noch nicht kompensiert werden. Sein designierter Nachfolger Alexander Grünwald hat nach einer Knöchelverletzung Nachholbedarf und wies zuletzt eine hohe Fehlpassquote auf, weshalb das violette Spiel noch nicht auf Touren kam. Auch beim 1:1 in Ljubljana griff noch nicht ein Rädchen ins andere, zudem wirkte der neue Abwehrchef Rogulj in einigen Situationen wenig sattelfest. Eine Bereicherung ist wiederum die neue Nummer 1 Pascal Grünwald, der nicht nur für Rückhalt sorgt, sondern auch Heinz Lindner in dessen Leistung anspornt. Der Aufstieg über Olimpija sollte gelingen.

Ried

Die Innviertler liegen in ihrer Größenordnung auf einem für heimische Verhältnisse vorbildlichen Niveau, von jeder Hysterie befreit ist die Selbsteinschätzung, gelungen die Symbiose zwischen Fans und Spielern. Passend in dieses Erscheinungsbild meinte Trainer Gludovatz: "Nach dem 2:0 wollten wir gezielt kontern. Das ist uns nicht gelungen. Nicht einmal im Ansatz." Oder Daniel Royer versichert: "Ich wollte nicht weg aus Ried. Das haben die Fans bemerkt." Ried könnte im Duell mit Bröndby dem österreichischen Fußball auf die Sprünge helfen. Denn Dänemark ist einer der Konkurrenten um den zweiten Platz in der Champions-League-Qualifikation.

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