Rapid vor Spiel des Jahres im Happel-Stadion

Wenn die Verteidigung um Schrammel (re.) zu Null spielt, würde Rapid auch ein 1:0 zum elften K.-o.-Erfolg in Serie reichen.
Rapid setzt nach dem 1:2 in Helsinki auch im Happel-Stadion auf die Heimstärke.

Es geht für Rapid um unglaublich viel", sagt Klubservice-Leiter Andy Marek und hofft, den schleppenden Kartenvorverkauf vor dem Play-off-Rückspiel gegen HJK Helsinki anzukurbeln. "In der Gruppenphase würden gerne wieder alle ins Stadion kommen. Wir brauchen die Hilfe der Fans aber auch jetzt, um unsere Ziele zu erreichen", meint Trainer Zoran Barisic.

12.800 Tickets waren Mittwochnachmittag verkauft, 17.000 Fans sollen heute ab 20.30 Uhr (ORFeins live) im Happel-Stadion beim fünften Kampf um den Einzug in die Gruppenphase der Europa League dabei sein. Mit 17.000 Zuschauern wäre das Hanappi-Stadion ausverkauft, im Prater ist der Heimvorteil mit dieser Kulisse bei der Aufholjagd nach dem 1:2 in Finnland aber überschaubar.

Acht aus zehn

Die Europa-League-Qualifikation und Rapid – das schien zumindest bisher wie gemacht füreinander. Seit der Einführung der Europa League 2009 haben die Grünen , allerdings mit der Heimstätte Hanappi-Stadion, alle zehn K.o.-Duelle für sich entschieden. Vor allem dank einer überragenden Heimbilanz (siehe rechts).

Von den bisherigen zehn Heimspiel-Ergebnissen in der Qualifikation würden heute auch acht für den Aufstieg gegen Helsinki reichen. Zuletzt wurde 2012 gegen Novi Sad und PAOK Saloniki ein 1:2 noch umgedreht. Nur nach einem 1:1 wie 2010 gegen Aston Villa wäre das Desaster perfekt (damals folgte in Birmingham der legendäre 3:2-Erfolg). Nach einem 2:1 wie 2009 gegen APOP Kinyras würde eine Verlängerung folgen. Auf das Training für ein mögliches Elfmeterschießen verzichtet Barisic bewusst: "Die Situation nach 120 Minuten im Stadion wäre nicht vergleichbar mit dem Schuss bei einem Training."

Das Ziel soll ohnehin schneller erreicht werden. "Wir wollen das 1:2 in 90 Minuten drehen. Wir spielen nicht kopflos, aber auf ein schnelles Tor. Die Spieler sind richtig gut in Form." Sollte die erwartete Menschenmauer der Finnen länger halten, wird der Stil variiert. "Wir werden nicht den Fehler wie beim 0:1 gegen Altach machen und in der Offensive wieder so wenig Risiko nehmen."

Ex-Rapidler Markus Heikkinen fürchtet vor allem das Offensivpressing der Gastgeber wie vor dem 0:1 im Hinspiel durch Schaub: "Das kennen wir aus Finnland nicht. Da steigt die Fehlerrate." Als Trumpf hat der Serienmeister aber zwei der besten Spieler wieder fit mit dabei: Kapitän Tainio und Schüller sollen das defensive Mittelfeld stabilisieren.

Spiel des Jahres

Obwohl der Druck in der Liga (nur sechs Punkte in sechs Spielen) vor dem Sonntagsspiel gegen Grödig steigt, hat Barisic das Training auf HJK abgestimmt: "Wir werden sicher frisch sein."

Warum wartet eigentlich schon Ende August das Spiel des Jahres auf Rapid? Wegen den Finanzen. Das Budgetloch wurde zwar massiv verkleinert, rund 1,5 Millionen Euro Reingewinn in der Gruppenphase würden aber vieles erleichtern.

Wegen der Stimmung Unter den Fans rumort es. Ausgerechnet gegen Helsinki zum ersten Mal im Play-off zu scheitern, würde für massiven Unmut sorgen.

Wegen der Entwicklung "Es hilft der Mannschaft extrem, sich im Europacup mit Besseren zu messen. Diese Erfahrung war auch im Frühjahr in der Liga zu spüren", sagt Barisic. Abwehrchef Mario Sonnleitners Resümee: "Wir werden das schaffen."

(Happel-Stadion, 20.30 Uhr/ ORFeins live); SR Lannoy (F).

Hinspiel: 1:2.

Es fehlen: Dibon (Hüftprellung), Alar, Kuen und Schimpelsberger (verletzt). Steffen Hofmann sollte nach einer Wadenblessur wieder spielen können. Helsinki reiste schon am Dienstag an und tritt in Bestbesetzung an.

Der Aufsteiger steht in der Gruppenphase, Auslosung am Freitag ab 13 Uhr in Monaco.

Info: Beim Happel-Stadion gibt es nur eine begrenzte Kapazität an verfügbaren Kassen. Der Vorverkauf startet deshalb schon um 10 Uhr. Karten gibt es auch online unter skrapid.at/tickets.

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