Erste Strafe nach dem Zwist am Tivoli

Erste Strafe nach dem Zwist am Tivoli
Der Salzburger Sekagya wurde wegen seiner Tätlichkeit für drei Spiele gesperrt. Wegen der Rassismus-Vorwürfe könnte es noch ein weiteres Verfahren geben.

Es kommt in der österreichischen Bundesliga im Vergleich zum deutschen Pendant extrem selten vor, dass ein Spieler aufgrund von TV-Bildern bestraft wird. Am Montag war es soweit. Nach dem Skandal-Derby am Innsbrucker Tivoli wurde Ibrahim Sekagya vom Strafsenat der Bundesliga wegen Insultierung für drei Spiele gesperrt.

Der Salzburger Verteidiger hatte in der Nachspielzeit des hitzigen Duells am Sonntag vor einem Freistoß der Innsbrucker nach einer verbalen Auseinandersetzung mit Wacker-Verteidiger Inaki Bea die Contenance verloren und dem Basken in den Unterleib geschlagen. Die Attacke wurde während des Spiels nicht geahndet.

Am Montag wurde der 30-Jährige vor den Bundesliga-Strafsenat geladen. Ein Verfahren war eingeleitet worden, weil Schiedsrichter Gerhard Grobelnik das Vergehen nicht sehen hatte können - er hatte gerade die Mauer eingerichtet.

Sekagya gab nur auf der Internet-Plattform Salzburg12.at ein Statement ab. Der Teamspieler aus Uganda erklärte, dass nicht nur er wegen seiner Hautfarbe, sondern auch seine im Frühjahr verstorbene Mutter beleidigt worden war. Den Übeltäter nannte Sekagya allerdings nicht.

Aufreger

Der Faustschlag war nicht der einzige Aufreger eines turbulenten Derbys. Nach dem Salzburger 1:0 hatte Eddie Gustafsson in TV-Interviews Rassismus-Vorwürfe gegen Wacker-Spieler erhoben. Der Salzburger Kapitän nannte Georg Harding, der alles abstritt.

Montag meldete sich nun Gustafsson beim Innsbrucker, um sich zu entschuldigen. "Damit ist die Sache für mich erledigt", erklärte Harding. Der Schwede begründete sein Statement mit der Hektik in den turbulenten Schlussminuten.

Ob auch ein Verfahren gegen einen Innsbrucker eingeleitet werden wird, ist offen. Möglich wäre es. Denn Gustafsson wurde von der Liga ersucht, seine Aussagen in einer
Stellungnahme zu konkretisieren, "um allfällig weitere Schritte veranlassen zu können".

Auch die Causa Sekagya ist noch nicht zu Ende: Salzburg überlegt, gegen die Sperre zu protestieren.

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