Zwangsabstieg über Lustenau verhängt

12.03.2013 Fussball "Heute fuer Morgen" Erste Liga ; Hohe Warte Vienna - FC Lustenau Rot ; Schiedsrichter Manfred Krassnitzer zeigt Furkan Aydogdu (rechts) die rote Karte ; Schiedsrichter Manfred Krassnitzer , Mario Bolter , Furkan Aydogdu Copyright Agentur DIENER / Nina Manhart Marktgasse 3-7/4/5/21 A-1090 Wien Telefax +43 1 955 32 35 Mobil +43 676 629 98 51 BA-CA Bank Nr. 12000 Account Nr. 00712 223 783 e-mail: agentur@diener.at Datenbank: www.diener.at
Die Vorarlberger werden nach Ablauf der Saison an das Tabellenende gereiht.

Die Frage des Fixabsteigers in der Erste Liga ist seit Mittwoch geklärt. Der Senat 5 der Österreichischen Fußball-Bundesliga verhängte nach einer Sitzung am Dienstag den Zwangsabstieg über den FC Lustenau. Als Grund wurden "mehrfache Verstöße gegen Verpflichtungen aus dem Lizenzierungsverfahren" angeführt, teilte die Bundesliga in einer Aussendung am Mittwochnachmittag mit. Die finanziell schwer gebeutelten Vorarlberger wollten jedoch ohnedies nicht um eine Lizenz ansuchen.

"Diese, in der knapp 20-jährigen Geschichte des Bundesliga-Lizenzierungsverfahrens erstmalige Sanktionsform wird vom Senat 5 aufgrund der Schwere und Anzahl der Verstöße als notwendig und angemessen erachtet", teilte der Vorsitzende des Senat 5, Thomas Hofer-Zeni, mit. Für den Meisterschaftsbetrieb in Österreichs zweithöchster Klasse sollen sich gemäß der Liga bis Saisonende aber keine Änderungen ergeben.

Reihung ans Tabellenende

So sollen die Spiele des FC Lustenau bis Saisonende wie geplant stattfinden. Unabhängig von den sportlichen Ergebnissen - aktuell findet sich der FC 18 Zähler vor Schlusslicht Blau Weiß Linz auf dem fünften Rang wieder - werden die Vorarlberger nach der letzten Runde am 24. Mai ans Tabellenende gereiht. "Ungeachtet einer etwaigen Lizenzantragstellung", wie die Liga betonte. Die Abgabefrist für die Lizenzanträge für die Saison 2013/14 läuft bekanntlich am Freitag ab.

Wie Klub-Präsident Dietmar Sperger bereits zu Wochenbeginn gegenüber den Vorarlberger Nachrichten erklärt hatte, wolle der Verein aufgrund seiner finanziell klammen Lage aber ohnedies nicht um die Lizenz ansuchen. Für den FC geht es am 21. März vor dem Bezirksgericht Feldkirch nämlich ums Überleben. Die Vorarlberger Gebietskrankenkasse (VGKK) hatte bereits Ende Februar einen Insolvenzantrag gegen den Klub eingebracht.

Kein Lizenzverkauf

Möglich ist nun, dass der Richter in Feldkirch einen Masseverwalter einsetzt. Diesem bleibt die Einschätzung überlassen, ob Lustenau die Saison überhaupt noch fertigspielen kann. Nichts wird es jedenfalls mit einem Lizenzverkauf an einen anderen Vorarlberger Klub. Aufgrund der finanziell undurchschaubaren Lage winkte der einzige Interessent Bregenz bereits ab.

Für die Liga wäre ein vorzeitiges Ausscheiden des Vereins aus dem Spielbetrieb wenig erfreulich, da die dann folgenden Strafverifizierungen die Tabelle verfälschen würden. Kein Ruhmesblatt für die zweithöchste Spielklasse ist auch, dass die Frage des Fixabsteigers zum zweiten Mal seit der Wiedereinführung der Zehner-Liga vor der Saison 2010/11 auf dem grünen Tisch entschieden wird. Bereits im Vorjahr war dem LASK die Lizenz verweigert worden, die Linzer stiegen daraufhin in die Regionalliga ab.

Heuer darf sich - vorbehaltlich der Urteile in der Lizenzvergabe - Blau Weiß Linz freuen. Die aktuell abgeschlagen am Tabellenende liegenden Oberösterreicher rücken mit Saisonende zumindest auf Rang neun und spielen im Juni in die Relegation somit gegen den Meister der Regionalliga Ost. Die Vertreter der Regionalligen Mitte und West ermitteln den zehnten Teilnehmer der Ersten Liga 2013/14.

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