Austria Lustenau blamiert sich in Horn

Austria Lustenau zeigt im Rennen um den Aufstieg in die Bundesliga Nerven. Die Vorarlberger blieben auch im zweiten Frühjahresauftritt sieglos, in der 22. Erste-Liga-Runde setzte es in Horn beim Siebenten gar ein 0:5-Debakel. In der Tabelle liegen die Lustenauer noch sieben Zähler vor Grödig, die bei der Vienna am Freitagabend 2:1 siegreichen Salzburger haben aber ein Spiel weniger absolviert. Am kommenden Dienstag steigt in Lustenau das Duell der beiden Topteams.

St. Pölten rutschte nach einem 1:2 in Altach vom zweiten auf den dritten Rang zurück, Altach ist den Niederösterreichern bei drei Zählern Rückstand auf den Fersen. Fünfter ist der finanzmarode FC Lustenau, der sich mit einem 1:0 gegen Hartberg zumindest sportlich einmal mehr gut präsentierte. Kapfenberg schaffte durch ein 1:0 gegen Schlusslicht Blau Weiß Linz den Sprung auf den achten Platz, die Vienna ist nun Neunter.

Debakel

Nach dem 2:2 zum Auftakt gegen Altach erlebte Lustenau im Waldviertel eine bittere Stunde. Die Niederösterreicher führten in ihrem ersten Frühjahresspiel die Gäste teilweise vor.

Die Horner profitierten von einem Start nach Maß. Ein Fernschuss von Marcel Toth fand bereits in der elften Minute den Weg ins Kreuzeck. Lustenaus Thiago vertändelte danach die Möglichkeit auf den Ausgleich (20.), ehe Stefan Stangl mit einem weiteren Tor für Horn auf 2:0 erhöhte. Die im Herbst im Waldviertel noch 3:0 siegreich gebliebenen Vorarlberger verbuchten bis zum Pausenpfiff indes genau einen Schuss aufs Tor von Horn-Keeper Stankovic.

Austria-Coach Helgi Kolvidsson traute wohl auch nach der Pause seinen Augen nicht. Horns Salvatore startete nach einem Einwurf der Vorarlberger zum Gegenangriff, sein Zuspiel verwertete Philipp Zulechner im Strafraum mutterseelenallein zum 3:0. Der Versuch der Lustenauer mit der Brechstange ging ebenfalls schief: Der starke Sandro Gotal bewies bei Kontern seine Abgebrühtheit und schraubte seine Saisonausbeute auf acht Tore hoch. Während sich Stankovic nicht mehr bezwingen ließ, zeigte Jürgen Kampel Nerven und flog verdientermaßen vom Spielfeld.

Dritte Niederlage in Folge

Der SKN St. Pölten hat in Altach im dritten Frühjahresauftritt die dritte Niederlage kassiert. Die Altacher verschafften mit dem 2:1 seinem Neo-Trainer Damir Canadi ein gelungenes Heimdebüt und rückten auf Rang vier liegend bis auf drei Zähler an die St. Pöltner heran.

Altach startete gegen verunsicherte St. Pöltner besser. Nachdem Daniel Schöpf (11.) und Danijel Prskalo (20.) bereits die Führung auf dem Fuß hatten, schlug der Kroate nach idealem Netzer-Zuspiel auch zu. St. Pölten legte aber zu, dem Spanier Gorka Unda gelang durch einen abgefälschten Schuss der verdiente Ausgleich. In der zweiten Spielhälfte wurden hervorragende Chancen auf beiden Seiten vergeben. Der Ausschluss von Kerschbaumer, der an der Mittelauflage Altachs Cem Tosun mit gestrecktem Bein attackierte, ließ die Partie aber zugunsten der nun bereits acht Runden ungeschlagenen Hausherren kippen. Dem eingewechselten Spanier Tomi gelang in der 80. Minute der entscheidende Treffer für Altach.

Platz zwei erobert

Der SV Grödig hat den ersten Frühjahresauftritt erfolgreich gestaltet. Die Salzburger übernahmen nach dem 2:1 bei der Vienna von St. Pölten den zweiten Platz hinter Spitzenreiter Austria Lustenau. Die Vienna fiel auf den neunten Platz zurück, hat aber weiter acht Zähler Vorsprung auf Schlusslicht Blau Weiß Linz.

Die Wiener starteten vor 1.200 Zuschauern auf der Hohen Warte durchaus ambitioniert und vergaben durch Mirnes Becirovic (10.) auch die erste gute Möglichkeit. Nach 20 Minuten legte Grödig die Frühjahresmüdigkeit aber ab. Stefan Nutz traf die Stange, ehe David Witteveen mit seinem siebenten Saisontor zuschlug (45.). Als der nach einem Freistoß sträflich vernachlässigte Mario Leitgeb die Gäste mit 2:0 voran brachte (52.), schien die Partie gelaufen. Markus Pink, dem in Minute 67 der Anschlusstreffer gelang, sorgte jedoch für ein turbulentes Finish, in dem Grödigs Torhüter Kevin Fend einen Kopfball des Vienna-Stürmers in der 94. Minute gerade noch entschärfte.

Luft verschafft

Der Kapfenberger SV hat mit einem Arbeitssieg gegen Blau Weiß Linz den zweiten Frühjahreserfolg gefeiert. Ibrahim Bingöl war beim 1:0 gegen das Schlusslicht der Matchwinner für die Steirer. Der 19-jährige Mittelfeldspieler erzielte in der 47. Spielminute den Siegestreffer. Kapfenberg arbeitete sich damit erfolgreich aus der Abstiegszone. Bei Linz wurde Florian Maier in der 77. Minute nach wiederholtem Foulspiel vom Platz gestellt.

Der insolvenzgefährdete FC Lustenau hat auch in seinem dritten Frühjahrsspiel gepunktet. Die Vorarlberger besiegten den Tabellennachbar TSV Hartberg dank eines Tores von Karatay in der Nachspielzeit 1:0 und sind nach zwei Siegen und einem Remis nach der Winterpause weiterhin vor den Steirern Tabellenfünfter. Der Torschütze sah allerdings wegen übertriebenen Jubels Gelb-Rot.

SCR Altach - SKN St. Pölten 2:1 (1:1)
Cashpoint-Arena, 2.400, SR Hirschbichler

Tore: Prskalo (33.), Tomi (80.) bzw. Gorka (41.)
Rote Karte: Kerschbaumer (75./St. Pölten, Foulspiel)

First Vienna FC - SV Grödig 1:2 (0:1)
Stadion Hohe Warte, 1.200, SR Hameter

Tore: Pink (67.) bzw. Witteveen (45.), Leitgeb (52.)

FC Lustenau - TSV Hartberg 1:0 (0:0)
Reichshofstadion, 700, SR Feichtinger

Tor: Karatay (92.)
Gelb-Rote Karte: Karatay (92./Lustenau, Unsportlichkeit)

Kapfenberger SV - Blau-Weiß Linz 1:0 (0:0)
Franz-Fekete-Stadion, 1.000, SR Altmann

Tor: Bingöl (47.)
Gelb-Rote Karte: Maier (77./Linz, Foulspiel)

SV Horn - SC Austria Lustenau 5:0 (2:0)
Volksbank Arena, 1.800, SR Kollegger

Tore: M. Toth (11.), Stangl (28.), Zulechner (57.), Gotal (62., 64.)
Rote Karte: Kampel (83./Lustenau, Tätlichkeit)

Tabelle der Erste Liga